Gewalt in der Pflege: Anzeichen erkennen und vorbeugen

Inspiriert von der faszinierenden Welt der Medizin und Pflege, möchte unser Redaktionsteam sich mit Fachkräften austauschen, Perspektiven aufzeigen mit Interviews und Reportagen, um die Vielfalt des Pflegealltags zum Ausdruck bringen.

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Hast du in deinem Berufsleben schon einmal Gewalt gegen�ber Pflegebed�rftigen oder Kolleg:innen miterlebt? Falls ja, bist du damit nicht allein. Umso wichtiger ist es, offen �ber dieses Thema zu sprechen. Wir verraten dir, wo Gewalt in der Pflege anf�ngt und wie du Konflikte in angespannten Situationen entsch�rfst.

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Wie h�ufig handgreifliche oder psychische Angriffe in der Pflege tats�chlich vorkommen, l�sst sich statistisch schwer erfassen. Doch Expert:innen vermuten eine hohe Dunkelziffer an Gewaltopfern im Pflegebereich.

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Ein Gro�teil der Betroffenen h�llt sich aus Angst oder Scham in Schweigen. Einige Opfer und T�ter:innen sind sich hingegen oft gar nicht bewusst, dass sie Gewalt erfahren oder ausge�bt haben. Misshandlungen spielen sich meist im Verborgenen ab. Ihre Spuren sind nicht immer eindeutig ersichtlich.

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Im Rahmen einer Studie des Zentrums f�r Qualit�t in der Pflege (ZQP) von 2017 gaben 250 Pflegedienstleitungen und Qualit�tsbeauftragte Auskunft zum Thema Gewalt in der Pflege. Die H�lfte der Befragten stufte das Problem als gro�e Herausforderung ein. Als h�ufigste Gewaltformen nannten sie verbale Aggressivit�t, Vernachl�ssigung und k�rperliche Gewalt.

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Die 5 Gesichter gewaltt�tigen Verhaltens in der Pflege

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Bei der Definition des Gewaltbegriffs spielen sowohl gesellschaftliche und kulturelle Normen, als auch das eigene Empfinden eine Rolle. Doch wo genau beginnt gewaltt�tiges Verhalten und wie �u�ert es sich?

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Die Hamburger Altenpflegerin Hatice [Name ge�ndert] berichtete uns: �Gewalt passiert ja nicht immer k�rperlich, also durch Schl�ge. Manchmal werden beispielsweise anstrengende oder demente Patienten ein bisschen grober angefasst. Oder sie werden zuletzt versorgt.�

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1. Von der helfenden Hand zur erhobenen Hand

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Schl�ge, sch�tteln, schubsen � die offensichtlichste Form von Gewalt in der Pflege sind k�rperliche Misshandlungen. Doch diese Kategorie beinhaltet weitaus mehr als klassische Handgreiflichkeiten.

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Es ist zum Beispiel eine Form k�rperlicher Gewalt, wenn Pflegekr�fte�

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  • die Pflegebed�rftigen grob, ruckartig oder zu schnell anfassen oder sch�tteln
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  • zu hei�es oder zu kaltes Wasser f�r die K�rperpflege verwenden
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  • die Patient:innen zum Essen zwingen oder ihnen die Nahrung ohne Schluckpausen hineinzw�ngen
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  • die Toiletteng�nge von Pflegebed�rftigen einsparen durch den Einsatz von Inkontinenzhosen oder Fl�ssigkeitsentzug
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  • nicht verordnete Medikamente verabreichen oder freiheitsentziehende Ma�nahmen, wie einsperren, anschnallen oder festbinden, anwenden, um erkrankte Personen ruhig zu stellen
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  • den Patient:innen physische Hilfsmittel, wie eine Brille, einen Rollator oder eine Prothese entziehen
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Es ist ebenfalls eine Form k�rperlicher Gewalt, wenn Pflegebed�rftige das Pflegepersonal oder andere Patient:innen�

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  • schlagen
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  • treten
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  • kratzen
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  • bei�en
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  • sto�en
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  • schubsen
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  • an den Haaren oder an der Kleidung ziehen
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  • anspucken
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  • mit Gegenst�nden bewerfen
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2. Wenn aus Worten Wunden werden

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W�hrend k�rperliche Misshandlung oft zu sichtbaren Narben f�hrt, hinterl�sst psychische Gewalt unsichtbare Spuren. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie weniger verletzend ist.

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In Pflegesituationen erhitzen sich die Gem�ter manchmal schlagartig und intensiv. Wirst du pl�tzlich angeschrien oder beschimpft, geht das definitiv zu weit. Manchmal �u�ert sich kommunikatives Fehlverhalten jedoch sehr subtil und leise.

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Zu psychischer Gewalt geh�rt es beispielsweise, wenn Pflegekr�fte�

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  • den Kontakt von Patient:innen zu anderen Menschen erzwingen oder verhindern
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  • die Pflegebed�rftigen nicht aussprechen lassen
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  • die Bed�rfnisse von Patient:innen bagatellisieren oder ignorieren
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  • kranke oder alte Menschen wie Kinder behandeln
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  • die W�nsche von Pflegebed�rftigen nicht respektieren (beispielsweise duzen, statt siezen)
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  • ein Zimmer ohne Anklopfen betreten
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  • religi�se Gewohnheiten missachten oder verurteilen
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  • die Patient:innen diskriminieren zum Beispiel aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Kultur
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  • die Pflegebed�rftigen nicht anschauen oder g�nzlich ignorieren
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Zu psychischer Gewalt z�hlt es ebenso, wenn Pflegebed�rftige das Pflegepersonal oder andere Patient:innen�

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  • anschreien
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  • beleidigen
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  • diskriminieren
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  • auslachen
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  • Kompetenzen absprechen
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  • bedrohen
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  • absichtlich in die Irre f�hren
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  • fahrl�ssig anl�gen
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3. Zu viel Arbeit, zu wenige Pflegekr�fte

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Ja, der Pflegeberuf ist oft nicht leicht. Im Schnitt betreut eine Fachkraft 13 Patient:innen pro Tagschicht und sogar 19 pro Nachtschicht. Das sind doppelt so viele zu versorgende Pflegebed�rftige, wie in den Niederlanden.

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Eine solch hohe Arbeitslast spiegelt sich oft in einer unzureichenden Versorgungsqualit�t und Vernachl�ssigung wider � eine weitere Form von Gewalt in der Pflege. Dieser Fall tritt ein, wenn eine pflegebed�rftige Person nicht ausreichend gepflegt oder medizinisch versorgt wird.

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Vernachl�ssigung liegt unter anderem vor, wenn du als Pflegekraft�

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  • die emotionalen Bed�rfnisse von Patient:innen ignorierst
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  • die Personen h�ufig lange warten l�sst
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  • schmutzige Kleidung nicht austauschst
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  • den Pflegebed�rftigen unpassende Kleidung anziehst, zum Beispiel zu klein, zu gro� oder nicht geeignet f�r die Jahreszeit
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  • hilfsbed�rftige Menschen mangelhaft w�scht
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  • Medikamente vorenth�ltst
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  • Pflegebed�rftigen nicht ausreichend Nahrung oder Fl�ssigkeit zur Verf�gung stellst
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  • bei Gefahren unaufmerksam bist
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4. Gef�hrliche Habgier

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Ein Pflegeverh�ltnis verlangt einen hohen Grad an Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein. Wird dieses jedoch von Patient:innen, Angeh�rigen oder Pflegekr�ften missbraucht, sch�digt das die Beziehung zwischen beiden Parteien.

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Eine besonders untersch�tzte Gefahr: der Missbrauch finanzieller Ressourcen. Die Opfer bemerken die Anzeichen dieser Form von Gewalt in der Pflege oft erst dann, nachdem sie einen hohen wirtschaftlichen Verlust erlitten haben.

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Es handelt sich beispielsweise um finanzielle Gewalt, wenn Pflegekr�fte�

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  • ohne Erlaubnis Geld von pflegebed�rftigen Personen entwenden
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  • Patient:innen zu Geldgeschenken �berreden
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  • kranken Menschen Geld vorenthalten, welches ihnen zusteht
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  • den geistigen Zustand von Pflegebed�rftigen ausnutzen, um sich einen geldwerten Vorteil zu verschaffen
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  • Patient:innen zu testamentarischen Nennungen dr�ngen oder �berreden
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  • nicht rechtm��ig mit anvertrautem Verm�gen von pflegebed�rftigen Menschen umgehen
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Ebenso handelt es sich um finanzielle Gewalt, wenn Pflegebed�rftige�

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  • die Hilfsbereitschaft des Pflegepersonals ausnutzen und sich Geld erschleichen
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  • Geld von Pfleger:innen ohne Erlaubnis entwenden
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  • Pflegekr�fte oder ihre Angeh�rigen bedrohen, um daraus einen finanziellen Vorteil zu ziehen
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  • Wertgegenst�nde des Pflegepersonals entwenden
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�ltere Dame pr�sentiert 270 Euro in ihrer Hand bestehend aus einem 200 Euro, einem 50 Euro und einem 20 Euro Schein.


5. Die Privatsph�re ist ein sensibles Gut

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Unter intimer Gewalt wird meist vor allem sexueller Missbrauch verstanden. Die Opfer leiden oft ihr Leben lang unter gesundheitlichen Folgen, wie zum Beispiel Angstzust�nden, Depressionen oder posttraumatischen Belastungsst�rungen.

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Doch das Empfinden intimer Gewalt beginnt bereits an der Schwelle der pers�nlichen Grenzen aller Beteiligten. So hinterl�sst auch ein nicht-sexueller Eingriff in die Privatsph�re einen beunruhigenden Eindruck. Schlie�lich kommt es nicht darauf an, wie etwas gemeint ist, sondern welches Gef�hl bei den Betroffenen ausgel�st wird.

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Es z�hlt zu intimer Gewalt, wenn Pflegekr�fte�

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  • unerlaubt pers�nliche Briefe von Pflegebed�rftigen �ffnen
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  • anst��ige Witze �u�ern
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  • die K�rperpflege von Patient:innen bei ge�ffneter T�r durchf�hren
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  • heimlich Fotos oder Videos von Pflegebed�rftigen aufnehmen oder verbreiten
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  • Patient:innen unangemessen ber�hren oder zu sexuellen Handlungen zwingen
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  • ihre Machtposition ausnutzen und kranke Menschen zu unfreiwilligen Handlungen �berreden
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Es z�hlt ebenfalls zu intimer Gewalt, wenn Pflegebed�rftige�

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  • das Pflegepersonal unangemessen ber�hren
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  • die Hilfsbereitschaft der Pflegekraft ausnutzen und sie absichtlich unter falschen Vorw�nden zu intimen Ber�hrungen �berreden
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  • Pfleger:innen heimlich nachstellen oder unerlaubte Fotos und Videos von ihnen aufnehmen oder verbreiten
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  • das Pflegepersonal mit anz�glichen �u�erungen oder Bildmaterial bel�stigen
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Ursachen f�r Gewalt in der Pflege

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Grunds�tzlich ist eine Pflegesituation f�r niemanden leicht. Die Zeit ist oft knapp und unterschiedliche Charaktere treffen auf die verschiedensten Bed�rfnisse � ein riskanter N�hrboden f�r gewaltt�tiges Verhalten.

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Doch in der Regel geschieht Gewalt in der Pflege nicht aus reiner B�swilligkeit, sondern hat vielf�ltige Ursachen. Nat�rlich gibt es keinen Grund der Welt, der Handgreiflichkeiten oder psychischen Missbrauch rechtfertigt. Die jeweiligen Ausl�ser zu kennen, ist aber der erste Schritt in Richtung Pr�vention.

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Warum werden Pflegebed�rftige gewaltt�tig?

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Wenn Patient:innen dich schlagen, anschreien oder beleidigen, ist das vermutlich erstmal ein Schock. Trotzdem ist Fingerspitzengef�hl gefragt, um die Situation fachgerecht zu entsch�rfen und erneute Gewaltausbr�che langfristig zu verhindern.

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�Ich wurde schon angespuckt und angeschrien�, erkl�rt die Hamburger Altenpflegerin Hatice. In diesen Momenten bem�he sie sich, nicht nachtragend zu sein. Ihr hilft es, sich in die Pflegebed�rftigen hineinzuversetzen. �Das ist nicht immer leicht.�

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Trotzdem unterst�tzt die Ursachenanalyse Hatice dabei, einen k�hlen Kopf zu bewahren. Wir verraten dir die f�nf h�ufigsten Gr�nde, die du kennen solltest.

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1. Psychische Erkrankungen:

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Insbesondere psychiatrische Stationen sind h�ufig Schauplatz gewaltt�tigen Verhaltens. Menschen, die infolge einer Erkrankung unter einer verminderten Impulskontrolle oder einem gest�rten Empathieempfinden leiden, neigen h�ufiger zu Aggressionen.

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Mehrere Studien belegen beispielsweise eine erh�hte Verbreitung der Borderline-Pers�nlichkeitsst�rung unter Inhaftierten, die mit gewaltsamen Straftaten in Verbindungen stehen. Wissenschaftler:innen vermuten, dass strukturelle Ver�nderungen spezifischer Gehirnareale den Hormonhaushalt beeinflussen und aggressives Verhalten beg�nstigen.

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�hnlich verh�lt es sich bei demenziellen Erkrankungen. Die Betroffenen zeigen Beeintr�chtigungen in Gehirnregionen, die eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Impulskontrolle spielen. Demenzpatient:innen legen daher ebenfalls ein erh�htes Risiko f�r gewaltt�tige Ausbr�che an den Tag. Angst, Missverst�ndnisse oder der Ausbruch aus t�glichen Routinen f�rdert diese Tendenz zus�tzlich.

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2. Angst:

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Bei einigen Pflegebed�rftigen l�st die panische Angst vor Gesundheitseinrichtungen eine Panikreaktion aus. Pflegerische Handlungen oder Umgebungen werden von ihnen als Bedrohung empfunden.

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F�hlen sich Betroffene hilflos oder in die Ecke gedr�ngt, reagieren sie mit Wut- und Gewaltausbr�chen. Dieser Abwehrreflex ist ein verzweifelter Versuch, sich selbst und die eigene Gesundheit zu sch�tzen.

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Umso wichtiger ist es, einf�hlsam auf Angstpatient:innen einzugehen und durch gezielte Ma�nahmen eine vertrauensvolle Atmosph�re zu schaffen. So linderst du ihre Paniksymptome und entsch�rfst eine Konfliktsituation, bevor sie eskaliert.

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3. Hoffnungslosigkeit und Frustration:

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Ganz klar: Kritische Diagnosen stellen das Leben schwerkranker Patient:innen komplett auf den Kopf. Wer mit der Endlichkeit des eigenen Lebens konfrontiert wird, neigt zu �berw�ltigenden Gef�hlsausbr�chen. Wut, Trauer, Verzweiflung, Hilflosigkeit � ein gef�hrlicher Emotions-Cocktail, der aggressives Verhalten beg�nstigt.

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Ein Kontrollverlust ist unberechenbar und m�ndet nicht selten in Gewalt gegen Pflegekr�fte, die als S�ndenbock f�r den eigenen ausweglosen Gesundheitszustand dienen. Insbesondere fehlender R�ckhalt aus famili�ren Kreisen oder ein labiles Grundger�st erh�hen das Gewaltrisiko.

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4. Traumata:

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Nicht selten endet ein pr�gendes Ereignis in einem endlosen Kreislauf aus Angst und Aggressionen. Laut einem Bericht des Bundeskriminalamtes fielen im Jahr 2021 beispielsweise mehr als 143.000 Menschen h�uslicher Gewalt zum Opfer.

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Bei Betroffenen wecken bestimmte Schl�sselmomente negative Erinnerungen, die im schlimmsten Fall in Wut und Aggressionen umschlagen. Daher legen Pflegebed�rftige mit einer traumatischen Vergangenheit h�ufig ein �hnliches Gewaltverhalten an den Tag, wie das, was ihnen selbst widerfahren ist.

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5. Drogen- und Alkoholsucht:

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Rauschmittel senken bekanntlich die Hemmschwelle und beg�nstigen gewaltt�tige Tendenzen. Laut einer Hochrechnung der Deutschen Hauptstelle f�r Suchtfragen (DHS) litten 2018 rund 3 Millionen Menschen in Deutschland an einer alkoholbezogenen St�rung. Weitere 600.000 Personen k�mpften mit einer Drogensucht.

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Die untersch�tzte Gefahr: Nicht nur der Rausch selbst, sondern auch die Entzugserscheinungen f�hren bei Suchtkranken h�ufig zu Wutausbr�chen. Insbesondere w�hrend l�ngerer Klinikaufenthalte bekommen Abh�ngige kaum eine Gelegenheit Suchtmittel zu konsumieren und lassen ihre Wut an Pflegekr�ften aus.

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Junge Patientin h�lt Whiskeyglas und Zigarette in der Hand


Warum werden Pflegekr�fte zu Gewaltt�ter:innen?

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Ein Job in der Pflege steht f�r Mitgef�hl und F�rsorge. Doch hinter den Kulissen k�mpfen die Fachkr�fte nicht nur f�r die Gesundheit der Pflegebed�rftigen, sondern auch um ihre eigene. Personal- und Zeitmangel belasten Pflegeteams deutschlandweit. Unter diesen Umst�nden wird sogar Gewalt durch Pflegekr�fte hin und wieder zur bitteren Realit�t.

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Altenpflegerin Hatice hat im Affekt auch schon Patient:innen beleidigt. Hinterher war ihr das peinlich. �Ich sollte mich im Griff haben. Aber manchmal ist es einfach eine spontane Reaktion. Man kann nicht alles runterschlucken.� Ihr Team hat davon nichts mitbekommen.

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Hatice beobachtet oft �ltere Kolleginnen und Kollegen, �die ihren Beruf lieben und sich aufreiben, um allen Seiten gerecht zu werden.� Die meisten seien chronisch ersch�pft und �berfordert. Keine rosige Zukunft. �Die Bezahlung ist f�r mich jetzt auch kein wirklicher Anreiz durchzuhalten.�

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1. Fehlende Sensibilisierung:

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Manchmal fehlt einfach das Bewusstsein daf�r, wann eine Grenze �berschritten wird und wie sich das verhindern l�sst. Laut einer Umfrage des Deutschen Instituts f�r angewandte Pflegeforschung e. V. (DIP) aus dem Jahr 2018 wurden lediglich 30 Prozent der 402 befragten Pflegefachkr�fte in ihrer Ausbildung �ber Gewalt in der Pflege informiert.

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Expert:innen betrachten dies kritisch, da nur die wenigsten Pflegekr�fte im sp�teren Verlauf ihrer Karriere eine Weiterbildung zum Thema Gewaltpr�vention absolvieren. Die generalistische Pflegeausbildung soll dem nun fr�hzeitig entgegenwirken und angehende Fachkr�fte f�r m�gliche Gefahren sensibilisieren.

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2. Ersch�pfung und �berforderung:

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Eine Kollegin hat sich kurzfristig krank gemeldet, pausenlos ert�nt die Patientenklingel und deine Aufgaben stapeln sich in unendliche H�hen. Trotzdem wird von dir verlangt, stets freundlich zu bleiben und deine eigenen Gef�hle zur�ckzustellen. Klar, das zerrt an deinen Nerven. Damit bist du nicht allein.

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Laut einer Studie der AOK aus dem Jahr 2021 reichen Pflegefachkr�fte mit 28,2 Tagen pro Jahr fast doppelt so oft Burnout-bedingte Krankmeldungen ein wie der Gesamtdurchschnitt aller Berufsgruppen. Diese Voraussetzungen beg�nstigen Kurzschlussreaktionen und gewaltt�tiges Verhalten.

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3. Private Sorgen:

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Als Pflegekraft verbringst du viel Zeit an deinem Arbeitsplatz. Trotzdem pflegst du nat�rlich ein Privatleben, Hobbys und soziale Kontakte mit Menschen, die dir sehr am Herzen liegen. Hier tankst du nach Feierabend deine Energie wieder auf und schaltest vom Arbeitsalltag ab.

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Doch wenn der Haussegen schief h�ngt, das Konto leer ist oder dich private Schicksalsschl�ge ereilen, ist auch nach der Schicht nicht an Erholung zu denken. Das ist auf Dauer zerm�rbend und steigert das Risiko, dass du deinen Frust in deinem beruflichen Umfeld abl�dst.

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4. Alkohol- und Drogenmissbrauch:

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Pflegekr�fte betreuen unter anderem suchtkranke Pflegebed�rftige. Doch Schichtarbeit und Stress im Job f�hren dazu, dass sie selbst als Risikogruppe f�r regelm��igen Alkohol- oder Drogenkonsum gelten.

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Expert:innen vermuten zus�tzlich, dass der regelm��ige Umgang mit Suchtmitteln in der Pflege, wie zum Beispiel Opioide, die Wahrscheinlichkeit f�r Medikamentenmissbrauch erh�ht. Belege gibt es f�r diese Theorie jedoch bisher nicht. Fakt ist aber: Laut Bundesapothekerkammer leben trotz zahlreicher Kontrollmechanismen rund 1,5 Millionen Arzneimittels�chtige in Deutschland.

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5. Eigene Gewalterfahrungen:

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Nicht nur Patient:innen, sondern auch einige Pfleger:innen k�mpfen mit traumatischen Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit. Wurden diese nicht richtig verarbeitet, schleichen sich im Laufe der Jahre oft unbewusst gewaltt�tige Verhaltensmuster ein.

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Insbesondere ein Machtverh�ltnis, das bei einer Pflegebeziehung in der Regel entsteht, ist die klassische Basis f�r die Aus�bung von Gewalt. Die selbst erlebten Muster werden in diesem Fall auf hilfsbed�rftige Personen projiziert, um den eigenen Schmerz zu kompensieren.

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Pr�vention beginnt bei dir: Gewalt in der Pflege vermeiden

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F�hlst du dich �berfordert in deinem Beruf oder erkennst du sogar Anzeichen gewaltt�tigen Verhaltens bei dir? Umso wichtiger ist es, dass du schnellstm�glich Gegenma�nahmen ergreifst.

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Altenpflegerin Hatice macht Yoga, um mit dem Stress besser fertig zu werden. Aber sie zweifelt oft, ob sie den richtigen Beruf gew�hlt hat. �Ich wollte immer mit Menschen arbeiten. Was Soziales machen.� Aber vielleicht sei sie doch besser woanders aufgehoben.

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Mit diesem Gedanken ist Hatice sicherlich nicht alleine. Aber keine Sorge: Im folgenden Abschnitt verraten wir dir 5 Gewaltpr�ventions-Tipps, mit denen du im Gleichgewicht bleibst.

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Zwei Pflegekr�fte meditieren im Lotussitz


1. Tipp: Gesund leben, gesund pflegen

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Ein Sprichwort besagt: �In einem gesunden K�rper wohnt meist auch ein gesunder Geist.� Da ist tats�chlich etwas dran. Achte darauf, dass du dich trotz wechselnder Schichten und unregelm��igen Pausen ausgewogen ern�hrst.

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Genie�e au�erdem in kurzen Pausen ein wenig frische Luft. Such dir idealerweise einen kleinen Park oder eine Wiese in der N�he deines Arbeitsplatzes aus. Immerhin senken bereits 20 Minuten im Gr�nen deinen Cortisolspiegel. Das entspannt.

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Mindestens genauso wichtig wie eine gesunde Tagesroutine, ist auch eine erholsame Nachtruhe. Achte deshalb darauf, dass du gem�tlich ein- und durchschl�fst.

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2. Tipp: Freie Zeit ist deine Zeit

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Schlafst�rungen, Kopf- und R�ckenschmerzen, innere Ruhelosigkeit � all dies sind Anzeichen von �berforderungen. Dir kommen diese Symptome trotz deines gesunden Lebensstils bekannt vor? Dann solltest du daf�r sorgen, dass du stets ausreichend Energie tankst, um in jeglichen Situationen einen k�hlen Kopf zu bewahren.

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Plane dir gen�gend Auszeiten f�r dich selbst ein. Eine gesunde Work-Life-Balance in der Pflege ist das A und O und bedeutet vor allem eins: Spa� und gute Laune. Unternimm etwas Sch�nes und lass die Seele baumeln. Schlie�lich gibt es zahlreiche Aktivit�ten, mit denen sich deine Freizeit abwechslungsreich gestalten l�sst.

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Du hast bisher keine festen Hobbys und auch keine Idee, was gut zu dir passt? Sprich mit einer Person, die dich gut kennt, offen �ber deine Sorgen. �berlegt euch gemeinsam, mit welchen Aktivit�ten du am besten zur Ruhe kommst, was zu dir passen k�nnte. Tauscht euch in einer lockeren Atmosph�re �ber eure individuellen Erfahrungen mit Stressbew�ltigung aus. Wer wei�: vielleicht entdeckt ihr sogar ein gemeinsames Hobby.

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Beispiele f�r Aktivit�ten, die nachweislich Stress reduzieren:

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  • Teamsport z. B. Handball, Volleyball oder Tennis
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  • Einzelsport z. B. Schwimmen, Klettern oder Reiten
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  • Spazierg�nge oder Wanderungen durch die Natur
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  • Kunst gegen Stress
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  • Handwerkliche T�tigkeiten
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  • Gartenarbeit
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  • Musizieren
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  • Yoga oder Meditation
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3. Tipp: Deine Gesundheit geht alle etwas an � auch deinen Arbeitgeber

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Sobald du bemerkst, dass sich deine Versorgungsqualit�t aufgrund deiner mentalen Verfassung verschlechtert, solltest du mit deiner F�hrungskraft �ber deinen gesundheitlichen Zustand sprechen. Sucht gemeinsam nach L�sungen, um deine Work-Life-Balance mit deinen beruflichen Pflichten bestm�glich zu vereinen.

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Stellt euch beispielsweise folgende Fragen:

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  • Machst du regelm��ig �berstunden? Und wenn ja, was k�nnt ihr dagegen unternehmen?
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  • Nimmst du regelm��ig ein paar Urlaubstage und besteht die M�glichkeit, dein Jahresbudget aufzustocken?
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  • �bernimmst du h�ufig Wechselschichten und besteht die Chance, das Dienstplanmanagement zu verbessern?
  • \n
  • Entsprechen deine Aufgaben deinem Kompetenzbereich und deinem Zeitpensum?
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  • Bietet dein Betrieb alternative Arbeitszeitmodelle an, die besser zu dir passen?
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4. Tipp: Psychische Leiden erkennen und fachgerecht therapieren

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Schwieriger wird es, wenn du aufgrund traumatischer Erfahrungen oder einer Abh�ngigkeit von Rauschmitteln zu Gewalt gegen�ber Pflegebed�rftigen neigst. In diesem Fall musst du dir professionelle Hilfe suchen, um weder dich selbst noch andere Menschen zu gef�hrden.

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Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Der komplizierteste Part ist schlie�lich, die eigene Krankheit �berhaupt zu erkennen und sich diese einzugestehen. Im Anschluss braucht es au�erdem eine ordentliche Portion Mut, um dar�ber offen zu sprechen und psychologische Unterst�tzung anzufordern.

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Anlaufstellen zur Unterst�tzung bei Suchtproblemen:

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Achtung: W�hle bei akuten Notf�llen direkt den Notruf unter der europaweit einheitlichen Telefonnummer 112.

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Gesundheitsfachkraft ruft Telefonseelsorge an


5. Tipp: Mach deine Hausaufgaben

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Nimm dir die Zeit, deine Patient:innen kennenzulernen. So identifizierst du m�gliche Reibungspunkte fr�hzeitig und vermeidest Konfliktgespr�che. Frag im Zweifel auf deine Kolleg:innen nach ihrem Eindruck und besonderen Eigenheiten der Pflegebed�rftigen.

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Je weniger du mit belastenden Situationen konfrontiert wirst, desto entspannter verl�uft deine Schicht. So verlierst du gar nicht erst die Fassung oder provozierst Gewaltausbr�che.

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Wie vermeidest du Gewalt durch Pflegebed�rftige?

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Die Eigenheiten und Pers�nlichkeiten deiner Patient:innen zu kennen, ist au�erdem der erste Schritt, um ein potentielles Gewaltrisiko durch Pflegebed�rftige zu erkennen und sensibel damit umzugehen. Damit allein ist es allerdings noch nicht getan.

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Eigne dir zus�tzliches Wissen rund um Methoden zur Konfliktentsch�rfung und �ber gewaltfreie Kommunikation an. Der Psychologe Dr. Marshall Rosenberg hat beispielsweise einen hilfreichen Leitfaden entwickelt, mit dem du bei deinen Patientengespr�chen einen guten Eindruck hinterl�sst.

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In 4 Schritten zur gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg

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  1. Sprich ohne Interpretation oder Wertung �ber deine pers�nliche Wahrnehmung und arbeite dabei mit Ich-Botschaften. Beispiel: �Ich sp�re, dass��
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  3. Gib neutral wieder, wie du dich pers�nlich f�hlst und vermeide Schuldzuweisungen. Beispiel: ��wenn ich dieses Gef�hl bekomme, f�hle ich mich��
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  5. Erkl�re, welches Bed�rfnis durch die Handlung deines Gegen�bers nicht erf�llt wird. Beispiel: ��weil ich Zeit brauche, um einen Notfall-Patienten fachgerecht zu versorgen, um seinen Gesundheitszustand zu stabilisieren.�
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  7. Formuliere eine realistische Bitte und bleib dabei freundlich, aber bestimmt. Beispiel: �K�nnen Sie mit Ihrer Anfrage bitte noch eine halbe Stunde warten? Ich kehre im Anschluss umgehend zu Ihnen zur�ck.�
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Entsch�rfe Konflikte mit seelisch kranken Pflegebed�rftigen

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Beim Umgang mit psychisch Erkrankten ist psychologisches Fachwissen gefragt. Ist ein verwirrter Mensch aufgebracht oder w�tend, akzeptiere diese Gef�hle. Manchmal reicht es schon so etwas zu sagen wie: �Das �rgert Sie unheimlich, oder?� oder �Sie sind richtig w�tend.� Auf diese Weise trittst du mit dem pflegebed�rftigen Menschen in Beziehung.

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Die deutsch-amerikanische Gerontologin Naomi Feil hat beispielsweise speziell f�r den Umgang mit Demenzpatient:innen zehn Grunds�tze der Validation aufgestellt. Validation bedeutet, dass du die Gef�hle �lterer Menschen mit Demenz respektierst und wertsch�tzend mit ihnen umgehst.

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Naomi Feils Kommunikationsregeln zur Gewaltpr�vention im Umgang mit Demenzkranken:

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  1. Widersprich verwirrten Menschen nicht. Akzeptiere ihre Welt als real.
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  3. Konzentriere dich auf die Bed�rfnisse und Gef�hle, die an Demenz erkrankte Menschen zeigen.
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  5. Sprich ruhig und verst�ndlich.
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  7. �u�ere dich wertsch�tzend und vermeide abwertende �u�erungen.
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  9. Verwende die W-Fragen �Wer, was, wo, wie, wann?� Vermeide das Wort �warum�. An Demenz erkrankte Menschen k�nnen keine logische Erkl�rung formulieren.
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  11. Sprich verwirrte Menschen von vorn an. Begib dich auf Augenh�he.
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  13. Verwende einfache, kurze S�tze mit einer klaren Aussage. Jeder Satz sollte nur eine Botschaft enthalten.
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  15. Sei geduldig und lass Menschen mit Demenz Zeit, um deine Worte zu verstehen.
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  17. Setze Gestik, Mimik und Tonfall ein. Das hilft deinem Gegen�ber, dich zu verstehen.
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  19. Bleib bei der Wahrheit. Demente Menschen reagieren sensibel auf L�gen.
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Richtig reagieren, wenn es zu sp�t ist: Umgang mit Gewalt in der Pflege

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Soviel zur Theorie. Trotzdem scheitern in der Praxis manchmal selbst die besten Pr�ventionsma�nahmen. Wie verh�ltst du dich, wenn Pflegebed�rftige dir gegen�ber gewaltt�tig werden?

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1. Tipp: Nimm Beleidigungen, Vorw�rfe und aggressives Verhalten nicht zu pers�nlich

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In den meisten F�llen bist du gar nicht die Ursache f�r die Wut von Patient:innen. Oft liegt es an der Pflegesituation an sich oder an psychischen Beeintr�chtigungen, die zu Gewalt durch Pflegebed�rftige f�hren.

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Nimm es dir also nicht allzu sehr zu Herzen. Konzentriere dich auf eine l�sungsorientierte Kommunikation und die Entsch�rfung der Situation. Im Anschluss bleibt dir noch gen�gend Zeit, um zu reflektieren, wie du im Vorfeld deeskalierender h�ttest handeln k�nnen.

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2. Tipp: Bleib ruhig und respektvoll

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Wenn w�tende Patient:innen zu Gewalt greifen, lass dich nicht von ihnen in die Ecke dr�ngen. Dazu geh�rt, dass du weder in Panik verf�llst, noch selbst eine aggressive Gegenreaktion zeigst. Mach dich au�erdem nicht kleiner als du bist. Halte den Blickkontakt und bewahre einen selbstbewussten Auftritt.

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Wichtig ist, dass du mit einer freundlichen, aber bestimmten Tonlage weiterhin respektvoll kommunizierst � auch, wenn dir selbst kein Respekt entgegengebracht wurde. Weise die pflegebed�rftige Person auf ihr gewaltt�tiges Verhalten und dessen m�gliche Konsequenzen hin.

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Achtung: Halte w�tende Pflegebed�rftige nicht fest. Das verschlimmert ihre Aggressionen in der Regel.

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3. Tipp: Such dir unterst�tzende Hilfe

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Letztendlich steckst du nicht in der Haut deines Gegen�bers. Sch�tze dich deshalb bestm�glich vor weiteren Gewalthandlungen und hole dir Kolleg:innen oder das Sicherheitspersonal zur Hilfe.

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Einerseits l�st du so das Gef�hl von �berlegenheit bei Gewaltt�ter:innen auf. Andererseits seid ihr in einer Gruppe st�rker, falls die Situation g�

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