Arbeitest du als Pflegefachkraft und hast dich entschieden, nebenbei noch Pflege zu studieren? Dann kannst du vor dir selber jetzt ersteinmal den Hut ziehen. Zum einen, weil es immer gut ist, in seine Weiterbildung zu investieren. Zum anderen, weil es viel Selbstdisziplin erfordert, ein Studium in den anspruchsvollen Joballtag der Pflege zu integrieren. Du brauchst vor allem eins: Durchhaltevermögen. Damit dein Karriereweg nicht zur Durststrecke wird, haben wir die besten Tipps für Motivation und Zeitmanagement im Fernstudium für dich.
Arbeitest du in der Pflegebranche und möchtest dich mit einem Hochschulabschluss weiter qualifizieren, hast du gute Karten. Denn im Pflegebereich gibt es jede Menge berufsbegleitende Studiengänge. Hast du noch keine Pflegeausbildung in der Tasche, kannst du das Pflegestudium auch gleich dual absolvieren und die praktische Tätigkeit in der Pflegebranche mit einer akademischen Ausbildung verbinden.
Wofür du dich auch entscheidest: Parallel zum Job die Schulbank zu drücken, ist kein Zuckerschlecken. Doch Durchhalten macht sich bezahlt: Neben der Möglichkeit, später mehr Geld zu verdienen und vielfältigere Aufgaben im Job zu übernehmen, vertiefst du dein Wissen und deine Qualifikationen. Du lernst das wissenschaftliche Arbeiten, bringst wissenschaftliche Erkenntnisse in deine Pflegearbeit ein und verbesserst sie.
In diesem Artikel verraten wir dir, wie sich Pflegejob und Studium vereinbaren lassen und wie du trotz der doppelten Herausforderung motiviert und erfolgreich durchs berufsbegleitende oder duale Studium kommst.
Fernstudium Pflege: Die 11 besten Tipps für mehr Motivation & besseres Selbstmanagement

1) Realistische Ziele visualisieren
Garantiert gibt es in deinem berufsbegleitenden oder dualen Studium auf dem Weg zum Abschluss immer mal Momente, in denen dir das Ziel unerreichbar scheint. Das geht allen Student:innen so. Wichtig ist, dass du dich davon nicht runterziehen lässt oder in Selbstzweifeln versinkst. Damit du dein Pflegestudium nicht aus mangelnder Motivation wieder aufgibst, solltest du dir gleich zu Beginn einen ganz individuellen Fahrplan für das Fernstudium erstellen. Halte deshalb dein großes Ziel schriftlich fest und kleine Zwischenziele. Diese helfen dir, das große Ziel zu erreichen.
Die kleinen Zwischenziele müssen realistisch und auf dein Job- und Privatleben abgestimmt sein. Denn studierst du nebenbei Pflege, führst du kein normales ,,Studentenleben”. Du hast einen Haufen Verantwortung und Verpflichtungen. Sei also gut zu dir und wähle deine Zwischenziele mit Bedacht. So schaffst du es, dich nicht zu überfordern und dich auf deinem Weg zum großen Ziel durchgehend zu motivieren. Für noch mehr Motivation stelle dir bildlich vor, wie stolz du sein wirst, wenn du den Abschluss geschafft hast.
2) A & O für gutes Zeitmanagement: Lernplan erstellen
Stürzt du dich manchmal unstrukturiert in deine Aufgaben, um dann zu merken, dass du im ganzen Chaos kaum den Durchblick behalten kannst? So ähnlich kann es dir auch ergehen, wenn du ein dickes Vorlesungsskript in der Hand hältst. Du weißt gar nicht, womit du zuerst starten sollst. Um im dualen Studium Struktur in deinen Lernalltag zu bringen, solltest du dir einen Lernplan erstellen. Am besten mit einem genauen Zeitplan für die jeweilige Woche. Er dokumentiert die Dauer deiner Lerneinheiten und deren Inhalt. Der Stundenplan kann genaue Vorgaben enthalten, welche Aufgaben und Kapitel du bis wann erledigt haben willst. Angepasst an deine Schichten auf der Station und deine Kapazität, versteht sich.
In Pflegeberufen gibt es unvorhersehbare Vorkommnisse und kräftezehrende Arbeitsbedingungen. Du musst sie mit einkalkulieren, wenn du nebenberuflich studierst. Passe für ein optimales Zeitmanagement deinen Lernplan und an dein aktuelles Leistungsniveau und deine Schichtpläne an. Überlege dir im Vorfeld, wie viel Energie du zum Lernen übrig haben wirst oder welche anderen Alltagsaufgaben noch erledigt werden müssen. Damit sich dein Studium mit deinem Job in der Pflege optimal ergänzt und du motiviert bleibst, darfst du ruhig ein wenig tiefer stapeln. So kannst du dich freuen, wenn du an manchen Tagen weiter kommst, als du in deinem Lernplan festgehalten hast.
3) Ähnliche Aufgaben zusammenfassen
Du arbeitest wesentlich effizienter, wenn du ähnliche Aufgaben gleich zusammen erledigst und abhakst, statt sie über den Tag zu verteilen. Durch diese Bündelung verhinderst du, dass du dich in die gleiche Materie immer wieder neu reindenken musst. Am besten funktioniert das, indem du dir eine Liste mit gleichartigen Aufgaben deines virtuellen Studiums erstellst. Kategorisiere sie. So lassen sich zum Beispiel Recherchen, Vorlesungen, Organisatorisches oder Schreibaufgaben in Blöcken abarbeiten.

4) Prioritäten setzen und Prokrastination vermeiden
Aufschieben ist nie eine gute Idee. Je öfter und länger wir (meist unangenehme) Dinge vor uns herschieben, desto größer wird die Panik davor. Vor allem dann, wenn Abgabefristen und Termine näher rücken – wie die Abgabe einer Hausarbeit oder eine Klausur. Panik ist für die Motivation garantiert nicht förderlich. Deshalb hilft hier am besten der Sprung ins kalte Wasser. Bedeutet: Statt aufzuschieben, notiere dir, welche Dinge zeitnah erledigt werden müssen und mache diese zuerst.
Um nicht das Gefühl zu haben, zwischen Job und Pflegestudium im Chaos zu versinken, kannst du bevorstehende Aufgaben jeden Tag mit Hilfe der ABC-Methode priorisieren. Dafür erstellst du eine Liste mit privaten und beruflichen bzw. das Studium betreffenden Dingen, die erledigt werden müssen. Diese ordnest du dann nach Wichtigkeit von A bis C.
A bedeutet, dass die Aufgabe schnellstmöglich erledigt werden muss, am besten noch am gleichen Tag. B steht für zeitnahe Erledigung im Laufe der Woche (notiere dir am besten eine Deadline). C heißt, dass die Aufgabe zwar erledigt werden muss, aber noch ein bisschen Zeit hat. Mit dieser Methode bekommst du relativ einfach Struktur in deine To Do’s und verhinderst, wichtige – und oft unangenehme – Dinge aufzuschieben.
5) Den Tag in Häppchen unterteilen
Du nimmst dir immer einen Tag in der Woche zum Büffeln, um den ganzen Stoff aus deinem Studium nachzuholen, der bislang liegen geblieben ist? Keine gute Idee. Niemand kann den ganzen Tag durchlernen. Besser: Versuche an deinen Studientagen immer nur für ein bis zwei Stunden produktiv zu sein. Gönne dir dann eine längere Pause und wiederhole diesen Lernzyklus. Diese Salamitaktik trickst unser Gehirn aus. Statt zu Beginn des Tages einen schier endlosen Berg an Arbeit vor sich zu sehen, scheint das Ziel mit einzelnen „Lernpaketen” gar nicht mehr so unerreichbar. Auch kleine Rituale nach jedem „Häppchen” halten dich motiviert. Zum Beispiel der Kaffee oder Spaziergang in der Mitte deines Lerntages, auf den du dich freust.
6) Besseres Selbstmanagement: Zeitfresser und Ablenkungen eliminieren
Schaffe dir ein ruhiges Arbeitsumfeld, das du ordentlich und strukturiert hältst, um konzentriert für dein Pflegestudium lernen zu können. Bedeutet: Nicht nur der Schreibtisch ist aufgeräumt und alle unwichtigen Unterlagen verschwinden aus dem Sichtfeld, sondern auch elektronische Geräte wie der Fernseher bleiben aus.
Mal schnell Instagram und Facebook checken, Nachrichten beantworten oder eine Waschmaschine anschmeißen sind alles Dinge, mit denen man sich ganz wunderbar vom Lernen ablenken kann. Passiert das öfter zwischendurch, verplemperst du viel Zeit. Mal davon abgesehen, dass deine Konzentration jedes Mal leidet, wenn du beim Lernen nebenbei andere Dinge machst. Bei einer Studie an der Michigan State University wurde herausgefunden, dass bereits eine Ablenkung von nur knapp drei Sekunden (wie der kurze Blick aufs Display deines Smartphones) zu einer deutlich erhöhten Fehleranfälligkeit führt. Die Leistungsfähigkeit des Gehirns kann um bis zu 40 Prozent sinken. Ganz schön schwer also, nach dem Griff zum Handy wieder den roten Faden zu finden und sich aufs Büffeln zu konzentrieren.
Was dir helfen kann, dein Selbstmanagement zu optimieren: Ordne dir beim Lernen von vornherein für einen bestimmten Zeitraum eine digitale Auszeit an. In dieser bleibt das Handy dann entweder im Flugmodus oder wandert in eine Schublade. Fürs Lesen und Beantworten von Nachrichten und Mails kannst du dir eigene, „Bürozeiten” einrichten. Und auch für andere vermeintlich wichtige Aktionen wie Putzen solltest du dir feste Zeiten am Tag einplanen. Du wirst merken, wie mehr Struktur am Tag deine Konzentration unterstützt. So erledigst du deine Aufgaben fürs virtuelle Studium besser und schneller.

7) Doppelvorteil durch Lerngruppe: Austausch und konsequentes Zeitmanagement
Sofern es sich in deinem Alltag als Pflegefachkraft einrichten lässt, kann es dir helfen, dich regelmäßig mit anderen Student:innen aus deinem berufsbegleitenden oder dualen Pflegestudium zu treffen. Dies ist auch virtuell möglich. Deine Kommiliton:innen haben als Pflegefachkräfte das gleiche Pensum wie du und verstehen dich und deine Situation.
Der Austausch mit anderen hilft dir nicht nur, einzuschätzen, auf welchem Stand du bist. Gemeinsames Lernen macht oft auch mehr Spaß. Verständnisprobleme können zusammen schneller gelöst werden. Hinzu kommt, dass du ein geplantes Treffen mit anderen vermutlich nicht so schnell absagst wie ein Treffen mit dir selbst.
8) Im Privatleben aufräumen
Hast du dich gerade noch mit deinem Partner oder deiner Partnerin gestritten? Müsstest du dich mal wieder dringend bei deinen Eltern melden oder nimmst du unschöne Erlebnisse von deiner Station mit nach Hause? Solange dir private To Do’s und stressende Gedanken durch den Kopf gehen, wirst du es schwer haben, konzentriert für dein Pflegestudium zu lernen.
Es ist nicht immer dann, wenn man lernen muss, heile Welt. Versuche aber, dich auf schöne Gedanken zu konzentrieren, für die Lernphase Abstand von allem Negativen zu nehmen und Stress zu reduzieren. Falls Musik deine Konzentration nicht stört, kannst du Entspannungs- oder Meditationsmusik hören. Bei vielen Streaming-Anbietern gibt es inzwischen jede Menge Lern-Playlists.
9) Belohnungen sind super Motivationstricks im berufsbegleitenden Studium
Hast du eins deiner Zwischenziele aus deinem Lernplan erreicht? Die letzte Klausurphase überstanden oder eine Hausarbeit abgegeben? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dich dafür zu belohnen. Das kann der neue Pullover sein, mit dem du schon seit Wochen liebäugelst, ein schöner Ausflug oder der Frisörbesuch. Mache genau das, was dir guttut. Wenn du das Erreichen deiner Zwischenziele mit einer Belohnung verknüpfst, wird dich das umso mehr motivieren, auch für die nächsten fleißig zu lernen.
10) Teile deine Ziele
Studiert du berufsbegleitend oder dual Pflege, behalte dein Vorhaben nicht für dich. Ganz im Gegenteil: Erzähle den Leuten aus deinem Freundes- oder Kolleg:innenkreis davon. Je mehr davon wissen, desto häufiger werden Nachfragen kommen, die dich motivieren, mit dem Studium voranzukommen. Nette Nebeneffekte: Die Menschen in deiner Nähe freuen sich nicht nur über deine Erfolgserlebnisse, sondern stehen dir zur Seite, wenn’s mal nicht so gut läuft. Aufmunternde Worte wirken nicht nur für dein Gemüt, sondern auch für deine Motivation Wunder.
11) Freizeit und Auszeiten nicht vergessen
Studium und Beruf zugleich fordern Aufmerksamkeit und Kraft. Vielleicht denkst du, dass für Freizeit da keine Zeit mehr bleibt. Doch gerade deine Hobbys oder der Restaurantbesuch mit Freund:innen geben dir positive Energie. Genügend und guter Schlaf sollte ebenfalls immer drin sein, damit du dich von deinem Arbeitstag bzw. vom Schichtdienst erholst.
Gönn dir diese Auszeiten, schalte einfach mal ab und hab kein schlechtes Gewissen dabei. Wenn du unsere Tipps für Struktur im Fernstudium bis hier hin beherzigt hast, wirst du Zeit für dich selbst haben und auch dein Sozialleben nicht vernachlässigen müssen.
Ein gutes Selbstmanagement unterstützt dich dabei, dein Studium, deinen Job und dein Privatleben besser unter einen Hut zu bekommen. Mit der richtigen Struktur, gutem Zeitmanagement sowie einer ausreichend großen Portion Motivation wirst du schon bald deinen Abschluss in den Händen halten und deine Karriere in der Pflegebranche aufs nächste Level heben.
Katharina Klein


%20(1).png)




.png)