Gehalt und Extras – das ist als Altenpflegehelfer:in drin

Inspiriert von der faszinierenden Welt der Medizin und Pflege, möchte unser Redaktionsteam sich mit Fachkräften austauschen, Perspektiven aufzeigen mit Interviews und Reportagen, um die Vielfalt des Pflegealltags zum Ausdruck bringen.

Du suchst eine Möglichkeit, in der Pflege Fuß zu fassen? Als Altenpflegehelfer:in unterstützt du Altenpfleger:innen und andere Pflegefachkräfte. Du übernimmst die Grundpflege, reichst Patientinnen und Patienten das Essen an, hilfst ihnen beim An- und Auskleiden und unterstützt sie bei der Haushaltsführung. Wie hoch dein Gehalt ausfällt und wie du deinen Verdienst zusätzlich steigern kannst, erfährst du hier.

Wie viel Gehalt bekommen Altenpflegehelfer:innen in Ausbildung?

Die Ausbildung zur/zum Altenpflegehelfer:in ist landesrechtlich geregelt. Ob du mit einer Vergütung rechnen kannst, hängt von der Ausbildungsordnung des ausgesuchten Bundeslandes ab. Falls du eine schulische Ausbildung an einer öffentlichen Schule mit Praktika absolvierst, zahlst du zwar kein Schulgeld. Du bekommst allerdings auch kein Gehalt.

Während der praktischen Phasen in stationären Altenpflegeeinrichtungen oder in ambulanten Pflegediensten geben Betriebe manchmal als Dankeschön für deinen Einsatz einen kleinen Betrag.

Wie viel verdienen ausgebildete Altenpflegehelfer:innen?

Für qualifizierte Pflegehilfskräfte mit einer ein- bis zweijährigen Ausbildung zur/zum Altenpflegehelfer:in gilt seit dem 1. April 2021 ein Pflegemindestlohn von 12,50 Euro pro Stunde in den alten Bundesländern und 12,20 Euro in den neuen Bundesländern. Das durchschnittliche Monatsgehalt liegt bei etwa 2.146 Euro, die Obergrenze bei 2.600 Euro brutto monatlich.

Dazu kommen möglicherweise attraktive Extras und Zuschläge. Es lohnt sich, bei einem Jobwechsel Stellenanzeigen zu vergleichen und dabei nicht nur auf das Gehalt, sondern auch auf die Sonderkonditionen zu schauen.

Diese 5 Faktoren entscheiden über dein Gehalt als Altenpflegehelfer:in

Als Pflegehilfskraft arbeitest du unter anderem in Seniorenwohn- und Altenpflegeheimen, Tagesstätten, Einrichtungen der Kurzzeitpflege, ambulanten Pflegediensten, aber auch in Krankenhäusern und Kliniken. Dabei hängt dein Gehalt vor allem von fünf Faktoren ab:

  1. Bundesland: In welchem Bundesland bist du tätig? In den östlichen Bundesländern liegt der Verdienst niedriger als in den westlichen. In Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Baden-Württemberg erwarten dich höhere Gehälter als in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.
  2. Arbeitgeber: Wer ist dein Arbeitgeber? Ist dein Betrieb an einen Tarif gebunden oder handelt es sich um ein Unternehmen der Privatwirtschaft? Private Unternehmen unter- oder überschreiten den tariflichen Lohn.
  3. Personalmangel: Falls du dich als Altenpflegehelfer:in bewirbst, spielt auch eine Rolle, wie dringend ein Betrieb Verstärkung braucht. Das kann sich im Gehalt, aber auch bei den in Aussicht gestellten Extras zeigen.
  4. Berufserfahrung: Bist du Berufseinsteiger:in oder hast du bereits einige Jahre Erfahrung als Altenpflegehelfer:in gesammelt?
  5. Weiterbildung: Nutzt du Möglichkeiten, dich weiterzubilden? Je mehr du kannst und weißt, desto attraktiver und wertvoller bist du als Mitarbeiter:in. Das schlägt sich in einem höheren Gehalt nieder.

So wirkt sich die Art der Einrichtung auf deinen Verdienst aus

Deine möglichen Arbeitgeber lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:

Öffentliche Einrichtungen

In einer öffentlichen Einrichtung gelten in der Regel die Bestimmungen des TvÖD-P. Als Altenpflegehelfer:in wirst du in die untersten Gruppen P5 oder P6 eingeordnet. Dein Einstiegsgehalt liegt in diesem Fall bei 2.300 bis 2.400 Euro brutto monatlich. Mit wachsender Berufserfahrung kannst du deinen Verdienst bis auf 3.300 Euro in der Entgeltstufe 6 steigern.

Kirchliche Einrichtungen

Zu den kirchlichen Einrichtungen gehört beispielsweise die Diakonie. Dort gelten eigene tarifvertragliche Regelungen. Dein Einstiegsgehalt kann sogar höher ausfallen als in einer öffentlichen Einrichtung! Die Diakonie ordnet dich als Altenpflegehelfer:in in die Entgeltgruppe 4 ein und honoriert deinen Arbeitseinsatz als Berufsanfänger:in mit einem monatlichen Einstiegsgehalt von 2.495 Euro brutto.

Private Unternehmen

Ein Großteil der Pflegebetriebe befindet sich in privater Hand. Private Arbeitgeber zahlen nicht nach Tarifvertrag. Gesetzlich gibt es für sie nur eine Vorgabe: Du hast Anspruch auf den Mindestlohn. Möchtest du mehr für dich herausholen? Dann ist dein Verhandlungsgeschick gefragt.



Gehalt als Altenpflegehelfer:in verhandeln

Wenn du diesen Artikel hier gelesen hast, kennst du deinen Marktwert. Verkaufe deine Lebenszeit, deine Arbeitskraft und deine Expertise also nicht zu billig: Du kannst ruhig ein bisschen pokern. Immerhin wirst du als Pflegehilfskraft deutschlandweit gebraucht.

Denke beim Vorstellungsgespräch, wenn die Gehaltsfrage auf den Tisch kommt, nicht nur an deinen direkten Monatslohn. Oft sind bei den Extras noch Zugeständnisse möglich. Zusätzliche Urlaubstage, Vergünstigungen oder eine betriebliche Altersvorsorge sind attraktive Boni, die deiner Gesundheit zugutekommen oder dir langfristig Geld sparen.

Falls du mit deinem aktuellen Gehalt als Altenpflegehelfer:in nicht zufrieden bist, lohnt sich ein Gespräch mit deiner/deinem Vorgesetzten. Vielleicht kannst du eine Gehaltsanpassung erwirken. Das gelingt, wenn du sorgfältig darlegst, warum du mehr Geld für deine Arbeitsleistung verdienst.

Entdecke Altenpfleger Jobs bei MEDWING:



Neben dem Gehalt: Extras nicht vergessen!

Denke bei den Gehaltsangaben daran, dir auch die Extras und zusätzlichen Konditionen anzusehen. Diese machen ein bestimmtes Stellenangebot möglicherweise besonders attraktiv, weil sie dein Gehalt aufwerten. Vergleichen lohnt sich!

Beispiele für interessante Extras:

  • Du bekommst Zeitzuschläge über Tarif (100 % an Feiertagen, 50 % an Sonntagen, Nachtdienstzuschläge ab 20 Uhr in Höhe von 25 %).
  • Deine Monatskarte oder deine Fahrtkosten werden erstattet.
  • Nach der Probezeit erhältst du Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
  • Dein Arbeitgeber bietet vermögenswirksame Leistungen (VWL) von bis zu 40 Euro monatlich als Bonus.
  • Deine Flexibilität und dein Teamgeist werden mit sogenannten „Einspringprämien“ belohnt.
  • Beim Stellenwechsel winkt eine Willkommensprämie.
  • Dir werden zusätzliche Urlaubstage eingeräumt.
  • Arbeitskleidung bekommst du kostenlos.
  • Außerdem erhältst du möglicherweise gratis Getränke, Essensmarken oder Sonderkonditionen in bestimmten Partnerunternehmen.

Gehalt durch Weiterbildung steigern

Die Arbeit als Altenpflegehelfer:in ist ein Einstieg in den Bereich der Pflege. Du stehst ganz am Anfang und hast viele Möglichkeiten, dich weiterzuqualifizieren. Beispielsweise könntest du an deine Erstausbildung eine weitere dranhängen und dich zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann ausbilden lassen. Das ist häufig mit verkürzter Ausbildungsdauer möglich, weil deine berufliche Erfahrung anerkannt wird.

Als Pflegefachkraft hast du die Chance auf ein deutlich höheres Gehalt. Auch das ist keine Endstation: Eine Weiterqualifizierung und sogar ein Studium im Pflegebereich sind für dich erreichbare Ziele. Hier kommt es vor allem auf deinen Ehrgeiz und deine Einsatzfreude an. Mit jeder Weiterbildung und Weiterqualifizierung eröffnen sich dir neue Gehaltsperspektiven.

Dein Gehalt als ausgebildete:r Altenpflegehelfer:in hängt von vielen Faktoren ab. Bei der Stellensuche lohnt sich der Blick auf den Monatslohn und mögliche Extras. Durch Überstunden, die Übernahme von Nachtschichten und Diensten an Sonn- und Feiertagen besserst du dein Gehalt auf. Denke daran, dich möglichst weiterzuqualifizieren. Mach dich wertvoll für potenzielle Arbeitgeber! Je mehr du zu bieten hast, desto mehr Gehalt kannst du für dich herausholen.

Michaela Hövermann


Das könnte dich auch interessieren:

Alle Artikel ansehen
Eine Krankenschwester mit roten Haaren

Du möchtest etwas bewegen?

Finde einen Job, der perfekt zu deinen Vorstellungen passt: Flexibel im Leasing oder festangestellt bei einer unserer 5.500+ Partnereinrichtungen.