Neues Jahr, neuer Job? Warum sich ein Arbeitgeberwechsel oft lohnt

Mut zum Arbeitsplatzwechsel zahlt sich für Pflegekräfte aus. Wir helfen dir bei der Entscheidung für den neuen Job.

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Du kommst jeden Abend erschöpft nach Hause? Du hast schon auf dem Weg zur Arbeit schlechte Laune? Auf deiner Station wird es immer stressiger? Dann liegt ein Wechsel deines Arbeitsplatzes nahe. Doch viele Pflegekräfte sind unsicher, ob ein neuer Job sie auch wirklich glücklicher macht. Oder sie haben sogar Angst, dass die Arbeitsbedingungen in einer anderen Einrichtung noch schlimmer sind. Wir gehen den häufigsten Ursachen für einen Jobwechsel in der Pflege auf den Grund und helfen dir bei der Entscheidung, was du tun kannst und ob du deinen Arbeitgeber wechseln solltest.

Unzufriedenheit im Job – das kennen viele Pflegekräfte zur Genüge. Der Personalmangel hat sich während der Corona-Krise verschärft, die Situation auf Station ist in vielen Kliniken angespannt, Altenpfleger:innen erhalten trotz Tarifpflicht weniger Geld als Krankenpfleger:innen und Überstunden oder Schichtdienst machen der Gesundheit zu schaffen.

Kein Wunder, dass Pflegekräfte darüber nachdenken, ihren Arbeitgeber oder sogar ihren Beruf zu wechseln. Was spricht dafür und was dagegen? Welche Handlungsmöglichkeiten und Alternativen gibt es? Wie trifft man die richtige Entscheidung und welche Erfahrungen haben andere Pflegekräfte bei ihrem Arbeitsplatzwechsel gemacht? Diese Fragen beantworten wir dir jetzt.

Gehen oder bleiben? Viele denken über einen Arbeitgeberwechsel nach

Nicht nur Pflegekräfte, sondern auch die Deutschen im Allgemeinen sind unzufrieden mit ihren Jobs. Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gallup fand 2021 in einer Umfrage heraus, dass 42 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen die Absicht hätten, innerhalb der nächsten drei Jahre den Job zu wechseln. Jede:r vierte war sogar bereits auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber.

Gleichzeitig ändert sich die Einstellung zur Arbeit. Die wenigsten bleiben bis zur Rente in dem Unternehmen, in dem sie ihre Ausbildung absolviert haben. Zehnjährige Betriebsjubiläen werden zur Seltenheit.


Arbeitnehmer bei der Jobsuche


Die häufigsten Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel in der Pflege

Viele Menschen möchten ihren beruflichen Horizont durch einen Jobwechsel erweitern oder ihre Karriere voranbringen. Karriereexpert:innen empfehlen sogar einen Jobwechsel alle drei bis fünf Jahre, um beruflich und finanziell weiterzukommen.

Bei Pflegekräften sind es allerdings vornehmlich die Arbeitsbedingungen, die zur Entscheidung für einen neuen Job oder ein neues Berufsfeld führen. Statista.com befragte Ende 2020 rund 3.700 Pflegefachkräfte zum Thema Jobwechsel. Fast 70 Prozent von ihnen dachten über einen Arbeitgeberwechsel nach. 81 Prozent wollten in einen Arbeitsbereich innerhalb ihrer Einrichtung wechseln und 68 Prozent den Pflegeberuf ganz aufgeben.

Besonders erschreckend ist, dass sogar schon Berufsbeginner:innen und Pflege-Auszubildende Wechsel- oder Kündigungsgedanken haben. Aus welchen Gründen verlassen Pflegekräfte ihren Job?

Körperliche und psychische Belastungen

Gesundheitsprobleme zählen zu den häufigsten Gründen, warum Pflegekräfte ihren Job wechseln oder die Arbeit in der Pflege gänzlich aufgeben. Hierzu zählen sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit. Laut einer Auswertung der AOK war der Krankenstand in der Pflege in Nordrhein-Westfalen 2021 mit 7,7 Prozent auf Rekordniveau.

Es ist körperlich anstrengend, den ganzen Tag „auf Trab“ zu sein, keine Zeit für Pausen zu haben oder schwere Menschen zu bewegen. Auch der Schichtdienst ist belastend. Gibt es keine Möglichkeit zur Regeneration, wirken sich der Stress und die emotionalen Situationen, mit denen du in der Pflege konfrontiert wirst, auch auf die mentale Gesundheit aus.

Psychische Erkrankungen nahmen seit 2006 um fast 70 Prozent zu, wie die AOK-Analyse ergab. 2021 machten sie 8 Prozent der Fälle von Arbeitsunfähigkeit in der Pflege aus.


Erschöpfte Pflegekraft auf dem Krankenhausflur


Auch Überforderung oder Unterforderung spielen eine Rolle. Pflegekräfte müssen aufgrund des Fachkräftemangels auf Station oft Aufgaben erledigen, für die sie eigentlich überqualifiziert sind. Oder sie müssen Tätigkeiten und Verantwortung übernehmen, die sie überfordern.

Das kannst du tun:

Deine Gesundheit steht an allererster Stelle und deine Arbeit kann großen Einfluss auf dein Wohlbefinden haben. Natürlich wird die Pflege immer ein anstrengender Beruf bleiben. Doch so mancher Belastung, der du jetzt ausgesetzt bist, kannst du bei einem anderen Arbeitgeber vielleicht umgehen.

Beispielsweise hast du als Alten- oder Krankenpflegerin zahlreiche Möglichkeiten, ohne Schichtdienst oder ohne Nachtschichten zu arbeiten.

Du denkst, ein besserer Personalschlüssel könnte den Druck aus deiner Arbeit nehmen? Es gibt Arbeitgeber, die freiwillig mehr Personal einsetzen oder kurzfristige Ausfälle mit Springerpools kompensieren. Auch in besonderen Pflegeeinrichtungen, wie zum Beispiel Hospizen, ist ein höherer Personalschlüssel vorgesehen.

Der Dienst in der Notfallambulanz oder auf der Intensivstation ist dir zu stressig? Dann könntest du beispielsweise auf Stationen mit mehr Planbarkeit oder weniger Notfällen wechseln. Manche Pflegekräfte finden die ambulante Pflege weniger stressig als die Arbeit auf Station. Die Zeitarbeit kann ebenfalls eine Chance für einen beruflichen Neuanfang in der Pflege sein. Denn hier bestimmst du deine Arbeitszeiten und -orte weitgehend selbst. Dies verschafft dir die Freiheit und Flexibilität, die Arbeit deinen Bedürfnissen anzupassen.


Ältere Pflegekraft


Gesundheitseinrichtungen sind unterschiedlich gut mit Hilfsmitteln, wie Hebehilfen, ausgestattet. Wenn dich die körperliche Arbeit belastet, kannst du dich nach Häusern umsehen, die dir diese erleichtern oder Angebote zur Gesundheitsprävention haben.

Möchtest du deinem jetzigen Arbeitgeber noch eine Chance geben, hast du die Möglichkeit, eine Überlastungsanzeige zu schreiben. Zwar machen Pflegekräfte teilweise die Erfahrung, dass sich danach nichts verändert. Das heißt jedoch nicht, dass es bei dir auch so sein muss. Und wenn eine Besserung eintritt, ist ein Jobwechsel eventuell gar nicht nötig.

Wie man als Pflegekraft eine Überlastungsanzeige schreibt, erklären wir hier.

Das Gehalt

Auch wenn die Löhne in der Pflege steigen, würden sich viele Pflegekräfte gerne finanziell verbessern und haben das Gefühl, dass sie für die Arbeit unter hoher Belastung nicht fair genug bezahlt werden. Gutes Gehalt bedeutet Wertschätzung und ist definitiv ein wichtiges Kriterium bei der Stellensuche.

Das kannst du tun:

Je nach Arbeitgeber variiert die Bezahlung. Dies hängt unter anderem davon ab, ob es sich um eine öffentliche, private oder kirchliche Einrichtung handelt. Eine gute Vergleichsmöglichkeit bieten dir Gehaltsportale oder der Entgeltatlas der der Bundesagentur für Arbeit. Fällt dein Lohn deutlich niedriger aus als der Durchschnitt, nutze deine Optionen, daran etwas zu ändern.

Bei privaten Einrichtungen ist dein Gehalt Verhandlungssache. Bringen auch die besten Argumente bei deinem privaten Träger keine Gehaltserhöhung, könntest du dich zum Beispiel nach einer Einrichtung mit Tarifvertrag umschauen. Dort ist das Gehalt im Großen und Ganzen durch die Entgelttabelle festgelegt, fällt dafür aber meist höher aus.

Arbeitest du als Altenpfleger:in, kann sich ein Wechsel in die Krankenpflege lohnen. Vielleicht bist du qualifiziert, mehr Verantwortung zu übernehmen, als du es in deiner jetzigen Position tust. Auch dann kann ein Wechsel, zum Beispiel in eine Führungsrolle, dir mehr Geld einbringen.



Die Arbeitszeiten

Ständiger Wechsel von Tag- und Nachtschichten, zu viele Dienste am Stück, ungerechte Verteilung von Urlaubszeiten oder Wochenendarbeit. Die Liste der Gründe, sich aufgrund der Arbeitszeiten einen anderen (Pflege-)Job zu suchen, ist lang. Das Sozialleben leidet und der Alltag von Pflegekräften ist oft geprägt von Einspringen und Überstunden.

Das kannst du tun:

Im Pflegejob sind ungewöhnliche Dienste meist nicht zu vermeiden. Allerdings gibt es in der Dienstplangestaltung von Arbeitgeber zu Arbeitgeber erhebliche Unterschiede. Wie schon erwähnt, arbeiten viele Einrichtungen mittlerweile mit Springerpools oder Zeitarbeitskräften, um ihr Personal zu entlasten.

In anderen Häusern, wie beispielsweise der Charité und Vivantes in Berlin, erreichten Pflegekräfte durch berufspolitisches Engagement die Einführung von Entlastungstarifverträgen. Dort wird die Arbeit in unterbesetzten Schichten zumindest mit einem kleinen Freizeitausgleich belohnt.

Überstunden, Schichten ohne Erholungspausen und spontane Krankheitsvertretungen sind nicht selbstverständlich. Indem du zu einem Arbeitgeber wechselst, der das auch so sieht, tust du dir nicht nur selbst etwas Gutes, sondern trägst auch dazu bei, dass andere Betriebe die wichtige Bedeutung von Zeit- und Personalmanagement erkennen.


Junger Mann beim Bewerbungsgespräch


Keine Möglichkeiten für Aufstieg oder Weiterentwicklung

Nach einigen Jahren als Kranken- oder Altenpflegerin möchtest du vielleicht eine Weiterbildung machen. Entweder, um dich für neue Aufgaben zu qualifizieren oder um in eine Führungsposition aufzusteigen.

In kleineren Betrieben oder dort, wo man Weiterbildungen schlichtweg nicht unterstützt, sind die Karriereoptionen leider überschaubar. Gibt es in deinem Betrieb keine Weiterbildungsangebote oder keine Aufstiegsperspektive und verwehrt dir dein Arbeitgeber berufliche Chancen, bist du anderswo besser aufgehoben.

Das kannst du tun:

Zunächst solltest du das Gespräch mit deiner Führungskraft oder einem Personalverantwortlichen suchen. Es ist nicht selten, dass Neuorganisationen, die noch nicht bekannt sind, plötzlich ungeahnte Perspektiven eröffnen.

Ist dies nicht der Fall, überlege dir, was deine Stärken und Talente sind. Was schätzen andere an dir? Was ist dein berufliches Ziel? So kannst du vorab für dich festlegen, welche Fortbildungen oder welche Positionen für dich infrage kommen und die Suche nach einem neuen Arbeitgeber entsprechend eingrenzen.



Schlechtes Arbeitsklima und frustrierende Führung

Es gibt immer Leute, mit denen man nicht so gut kann. In manchen Pflegeteams ist die Arbeitsatmosphäre jedoch so bedrückend, dass Pflegekräfte nicht mehr gern zur Arbeit gehen. Auch Mobbing ist in der Pflege leider keine Seltenheit.

Stress ist schlecht für das Arbeitsklima und einige Pflegekräfte lassen ihren Frust gern an Kolleg:innen oder Auszubildenden ab. Andere Teams halten dafür umso mehr zusammen.

Ob sich Mitarbeitende eines Unternehmens wohl fühlen, hängt weiterhin stark vom Führungsstil ihrer Vorgesetzten ab. Dieser kann ebenfalls ein Kündigungsgrund sein. Führungskräfte in der Pflege stehen selbst unter Druck. Manche geben den Stress weiter, andere bleiben fair und aufmerksam gegenüber ihrem Team.

Das kannst du tun:

Leidest du unter deinem Arbeitsumfeld, ist ein Job- oder Stationswechsel eine Lösung für dich. Unter Umständen können Konflikte aber auch von einer neutralen Person geschlichtet werden, ohne dass jemand den Arbeitsplatz verlassen muss.

Alle Pflegeteams stehen unter Druck. Wie sie damit umgehen, ist von außen schwer ersichtlich. Hast du dich entschieden, in ein anderes Team oder eine andere Einrichtung zu wechseln, hast du dennoch Möglichkeiten, etwas über die Arbeitsatmosphäre zu erfahren.

Von Vorteil ist es, Leute zu kennen, die selbst dort arbeiten und dir von ihren Erfahrungen berichten können. Auch kannst du schon beim Bewerbungsgespräch herausfinden, ob das Team außerhalb der Arbeit Kontakte pflegt.

Hast du bei dem Gespräch mit der entsprechenden Führungskraft schon ein schlechtes Gefühl, lasse besser die Finger von dem Job. Bieten Arbeitgeber Supervisionen, Betriebsfeste oder Teambuilding-Maßnahmen an, ist dies ein Zeichen dafür, dass auf eine gute Arbeitsatmosphäre Wert gelegt wird.


Fröhliches Pflegeteam


Fehlende Wertschätzung oder Respektlosigkeit

Wertschätzung des Arbeitgebers ist vielen Pflegekräften äußerst wichtig. In großen Einrichtungen fühlen sich Mitarbeitende häufig nicht gesehen und nicht ausreichend in ihren Interessen berücksichtigt. In kleinen Häusern kann wiederum das Gefühl aufkommen, dass jeder Handgriff überwacht wird und kein Vertrauen da ist.

Wenn du dich von Führungskräften, Kolleg:innen und Klient:innen nicht respektiert und geachtet fühlst, wird es dir schwerfallen, dich mit deinem Betrieb zu identifizieren und motiviert zu bleiben.

Das kannst du tun:

Ein erster Schritt ist auch hier, sachlich anzusprechen, was dich bewegt. Gibt es einen Betriebsrat, kannst du dich an ihn wenden – vor allem, wenn du den konkreten Eindruck hast, dass du unfair behandelt wirst. Denn neben der Anerkennung sollten für alle Mitarbeitenden die gleichen Regeln gelten.

Unabhängig von Geschlecht, Alter, Familienstand oder Ethnie sollten alle die gleichen Rechte und Pflichten haben. Weiterhin muss der Arbeitgeber Fälle von Respektlosigkeit sowohl innerhalb der Teams als auch zwischen Klient:innen und Pflegekräften ernst nehmen und die betreffende Person schützen.

Wenn du diesen Eindruck nicht hast oder bemerkst, dass man in deiner Einrichtung kein Interesse an Chancengleichheit und Diversität hat, ist es vielleicht Zeit für eine Veränderung. Manche Einrichtungen haben Frauenbeauftragte oder Diversitätsmanager:innen und im Gespräch kannst du fragen, wie in dem Betrieb Vielfalt und Wertschätzung gelebt werden.


zwei Pflegekräfte besprechen Patientenkurven


Der Arbeitsweg, Änderung der Familiensituation oder andere private Gründe

Knapp 20 Millionen Deutsche pendeln zu ihrem Arbeitsplatz. Und sind häufig damit unzufrieden. Denn Pendeln führt zu Stress, Erschöpfung und zum Teil Gesundheitsproblemen wie Bluthochdruck. Gehen jeden Tag ein bis zwei Stunden für deinen langen Arbeitsweg drauf, macht dies dein Leben nicht gerade einfacher. Zumal dies bei Früh- und Nachtschichten noch früheres Aufstehen bzw. späteres Zubettgehen bedeutet.

Zudem verändert sich unser Leben ständig und manchmal passt der Job einfach nicht mehr dazu. Steigst du zum Beispiel nach der Elternzeit wieder ein, kann es passieren, dass die Arbeitszeiten nicht den Bedürfnissen deines Kindes entsprechen.

Wenn dein Arbeitgeber auf deine Schichtwünsche nicht eingehen kann oder möchte, gerätst du schnell in eine Sackgasse. Vielleicht brauchst du auch plötzlich Planungssicherheit, um einen Angehörigen zu versorgen oder du möchtest umziehen.

Das kannst du tun:

Dein Job sollte zu deinem Leben passen und nicht umgekehrt. Ändert sich dein Privatleben, hast du möglicherweise andere Sorgen, als dich auch noch um einen neuen Job zu kümmern. Doch auf lange Sicht gewinnst du an Lebensqualität hinzu, wenn du deine Work-Life-Balance regelmäßig hinterfragst.

Manche Arbeitgeber gehen mit „Muttischichten“ auf die Bedürfnisse von Eltern ein, andere Einrichtungen passen vielleicht schlichtweg besser zu dir, weil sie näher an deinem Wohnort liegen.


Jobsuche


Jobwechsel ja oder nein? Für Pflegekräfte oft eine schwere Entscheidung

Als Pflegekraft bist du für die Gesellschaft unentbehrlich. Neben dem ärztlichen Personal hängt die Qualität unserer gesundheitlichen Versorgung wesentlich von deiner Berufsgruppe ab. Eine gute Pflege im Alter ist außerdem maßgeblich für die Lebensqualität von Millionen von Senior:innen.

Schon jetzt fehlen 200.000 bis 300.000 Menschen in den Gesundheits- und Pflegeberufen. Bis 2035 könnten es 500.000 sein. Dessen bist du dir bewusst und so ist es auch das Pflichtbewusstsein, das Pflegekräfte trotz der oben genannten Belastungen im Beruf hält. Dies ist lobenswert, sollte jedoch nicht auf Kosten deiner Gesundheit und Psyche gehen. Und als Pflegekraft gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen bedeutet nicht, dass du deshalb den Arbeitgeber nicht wechseln kannst, wenn du mit den Arbeitsbedingungen unzufrieden bist.

Gerade Menschen in sozialen Berufen fühlen sich oft verpflichtet und stellen ihre eigenen Bedürfnisse zugunsten der Menschen, um die sie sich kümmern, oder ihres Teams zurück. Doch wenn deine mentale und körperliche Gesundheit darunter leidet, solltest du dir überlegen, ob es das wert ist.

Vielleicht empfindest du es auch als zusätzlichen Stress, dir einen neuen Job zu suchen. Ein anstrengender Job und eine ungewisse Perspektive verringern die Energie und die Risikobereitschaft. Doch ist es nicht besser, diese Hürden mit einer Kraftanstrengungen zu überwinden als einen kräftezehrenden Job, der dich immer unglücklicher macht, weiter in Kauf zu nehmen?

Mut zum Wechsel – eine Pflegekraft berichtet von ihren Erfahrungen

MEDWING hat bereits mehr als 5.000 Gesundheitsfachkräften geholfen, den Job zu finden, der genau ihren Vorstellungen entspricht. Wir haben mit einer Krankenpflegerin über ihre Entscheidung und Erfahrungen gesprochen.

Nadja: Festanstellung und Leasing – das beste aus zwei Welten

Nadja arbeitet seit zehn Jahren als Gesundheits- und Krankenpflegerin. Nach zweieinhalb Jahren Festanstellung in dem Berliner Krankenhaus, in dem sie auch ihre Ausbildung absolvierte, merkte sie, dass sie etwas Neues brauchte. „Ich war mit der Zeit relativ eingefahren. Auch bei meinen Kolleginnen habe ich gesehen, dass man in so einen Trott reingerät, dass man sich über alles beschwert und sich selber im Weg steht.“


Krankenpflegerin Nadja


Nadja beschloss, ins Leasing zu wechseln. „Ich hatte Angebote von mehreren Leasing-Firmen. Bei MEDWING hatte ich das beste Bauchgefühl.“ Mittlerweile ist Nadja seit über vier Jahren dabei und hat „wirklich an Lebensqualität dazugewonnen“, wie sie sagt. „Ich kann meinen Dienstplan selbst bestimmen. Wenn ich etwas mit meinen Freunden unternehmen will, trage ich mir einfach Frei ein oder einen Frühdienst und weiß, dass ich abends kann. Und werde nicht gefragt, ob ich spontan einspringen kann. Die Abwechslung zwischen den Häusern macht mich den Patienten gegenüber viel motivierter und unvoreingenommener.“

Nadja hat gute Erfahrungen in der Zeitarbeit gemacht. Dennoch wird es im nächsten Jahr in ihrem Arbeitsleben wieder eine Änderung geben. „Durch die Einsätze auf einer bestimmten Station habe ich gemerkt, dass es mir in diesem Team sehr gut gefällt. Und ich wurde sehr oft gefragt, ob ich nicht fest dazukommen will. Nach langem Überlegen habe ich mich entschieden, in Teilzeit dort anzufangen. Bei MEDWING bleibe ich aber auch in Teilzeit, weil ich die Abwechslung nicht missen möchte.“

Nadjas Geschichte ist nicht nur ein Beispiel, dass es sich lohnt, offen für berufliche Veränderungen zu sein. Es zeigt auch, dass es im Pflegeberuf Arbeitsmodelle gibt, die die Flexibilität der Zeitarbeit und den sozialen Aspekt eines festen Teams vereinen.


2023 Neujahr Ziel Ziel, Aktion, Plan, Idee, Inspiration. Geschäftsmann berührt Glühbirne


Beruflicher Neuanfang zum Jahreswechsel

Das Jahresende ist die klassische Zeit, Bilanz zu ziehen. Und es ist die Zeit für Neuanfänge, auch beruflich. Wenn du jetzt freie Stellen recherchierst, die dich interessieren, stehen dir besonders viele Türen offen. Denn zahlreiche Angestellte kündigen zum neuen Jahr. Für andere Branchen mag die Bewegung am Jobmarkt erhöhte Konkurrenz bedeuten. Doch in der Pflege musst du dir keine Sorgen machen. Deine Jobchancen sind ohnehin perfekt.

Damit aus dem Vorsatz, einen neuen Job zu finden, auch etwas wird, musst du dir Zeit nehmen, dich mit dir, deinen Wünschen und mit einer möglichen Angst vor Veränderungen auseinanderzusetzen. Mach dir bewusst, dass es kein Scheitern ist, den Arbeitgeber zu wechseln und das Team zu verlassen. Stell dir vor, was du gewinnen kannst.

Veränderung ist Fortschritt: Warum du von einem Arbeitgeberwechsel profitierst

Aller Anfang ist schwer. Doch wenn du dich durchringst, deine Situation zu ändern, überwiegen die Vorteile eines Job- bzw. Arbeitgeberwechsels. Es ist eine neue Chance,...

  • dein Gehalt zu erhöhen
  • bessere Konditionen auszuhandeln
  • deine Kenntnisse zu erweitern
  • deinen Lebenslauf durch neue Erfahrungen aufzuwerten
  • deine Karriere insgesamt voranzubringen
  • Probleme zu lösen
  • Druck aus deinem Leben zu nehmen
  • deine Work-Life-Balance zu verbessern
  • neue Herausforderungen anzunehmen
  • den Absprung zu schaffen, bevor der Job dir noch mehr Energie raubt
  • glücklicher zu werden


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Checkliste: Diese 11 Fragen helfen dir, die richtige Entscheidung zu treffen

Stell dir vor, deine aktuelle Tätigkeit noch in fünf Jahren auszuführen. Welche Gefühle weckt das in dir – negative oder positive? In dich reinzuhören, ist der erste Schritt zur richtigen Entscheidung für oder gegen den Jobwechsel. Reflektiere deine Situation und was du dir wünschst außerdem durch folgende Fragen:

  1. Habe ich Spaß bei der Arbeit?
  2. Was mag ich an meinem Job und was belastet mich?
  3. Bin ich mit meinem Gehalt zufrieden?
  4. Lassen sich die Arbeitszeiten gut mit meinem Leben vereinbaren?
  5. Was ist mein berufliches Ziel und kann ich es in meiner Einrichtung erreichen?
  6. Gibt es Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten?
  7. Arbeite ich gerne mit meinem Team zusammen?
  8. Fühle ich mich ernstgenommen und wertgeschätzt?
  9. Fühle ich mich überfordert oder unterfordert?
  10. Bin ich mit dem Führungsstil meiner Vorgesetzten zufrieden?
  11. Entsprechen die Pflegestandards meines Unternehmens meinen eigenen?

Rund ein Drittel deines Lebens verbringst du mit Arbeit und du verdienst es, das mit Freude zu tun. Dein Vorteil als Pflegekraft: Wenn du über einen Jobwechsel nachdenkst, hast du nicht die klassischen Risiken anderer Arbeitnehmer:innen. Momentan schrecken viele Menschen davor zurück, ihren Job zu wechseln, weil die wirtschaftliche Situation unsicher ist. Diese belastet zwar auch Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Ein Job ist dir aber trotzdem sicher. Nutze deine Möglichkeiten, beispielsweise mit MEDWING einen Job zu finden, der zu deinen Wünschen passt. Damit deine Arbeit eine Herzensangelegenheit bleibt.

Friederike Bloch


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