Demenz und Aggressionen: Formen, Ursachen und Präventionstipps

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Demenzielle Erkrankungen äußern sich bei Betroffenen in unterschiedlichen Arten und Schweregraden. Oft wird berichtet, die Patient:innen verhielten sich unfreundlich oder gereizt. Das stellt Angehörige und Pflegekräfte regelmäßig auf die Probe. Wir verraten dir die Zusammenhänge zwischen Demenz und Aggressionen und wie du riskante Konflikte entschärfst.

Die Pflege demenzkranker Menschen erfordert viel Kraft, Geduld und Einfühlungsvermögen. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit tritt aggressives Verhalten bei rund 30 bis 40 Prozent der betroffenen Patient:innen auf. Es gilt als einer der häufigsten Gründe für eine Heimaufnahme.

Dabei sind Aggressionen nicht grundsätzlich Teil des klassischen Krankheitsbildes von Demenz. Sie entstehen vielmehr als Reaktion auf äußere Reize, die Erkrankte anders wahrnehmen und verarbeiten, als gesunde Menschen.

Demente Pflegebedürftige leben in ihrer eigenen Welt, die für Außenstehende meist schwer greifbar erscheint. Trotzdem spüren sie Liebe, Vertrauen oder Geborgenheit. Und noch viel wichtiger: Sie haben Wünsche und Bedürfnisse, die von ihrem Umfeld respektiert werden müssen.

Demenz ist nicht gleich Demenz

Die Erkrankung tritt in vielfältigen Facetten auf. Über 50 gesundheitliche Leiden fallen unter den Oberbegriff. Die häufigste und bekannteste Form ist Alzheimer. Darunter leiden rund 60 bis 70 Prozent der Betroffenen.

Beispiele für weitere häufige Demenzarten:

  • vaskuläre (gefäßbedingte) Demenz
  • Lewy-Körperchen-Krankheit
  • Demenz bei Morbus Parkinson
  • Frontotemporale Demenz



6 Faktoren die Aggressionen bei Demenz fördern

Unabhängig davon, unter welcher Form Betroffene leiden: Wütendes oder feindseliges Handeln ist bei dementen Personen nicht die Regel. Doch wie entstehen aggressive Verhaltensweisen, wenn diese nicht aus böswilliger Absicht an den Tag gelegt werden?

Eine genaue Ursache lässt sich durch die Vielfalt der Einflüsse nur schwer definieren. Meist resultiert aggressives Handeln aus der komplexen Mischung interner und externer Faktoren. Wir verraten dir die sechs einflussreichsten Elemente, die bei der Pflege von Demenzpatient:innen zusammenwirken.

#1 Neurologische Beeinträchtigungen

Wer an Demenz leidet, durchlebt einen fortschreitenden Abbau seiner Gedächtniskraft sowie emotionaler und sozialer Kompetenzen. Das liegt vor allem daran, dass die Nervenzellen und ihre Verbindungen im Gehirn zerstört oder verändert werden.

Im Verlauf der Krankheit führt die zunehmende Schädigung des Gehirns zu Defekten der Regionen, die für die Steuerung von Emotionen und der Impulskontrolle verantwortlich sind. Betroffene geraten so schneller aus der Fassung und neigen zu aggressiven Handlungen.

#2 Kommunikationsprobleme

In späteren Stadien führen die Einschränkungen der Gedächtnisleistung bei einigen Demenzpatient:innen zum Verlust der verbalen Kommunikationsfähigkeiten. Bei bestimmten Krankheitsbildern wird zudem das Sprachzentrum direkt angegriffen.

Die Pflegebedürftigen haben Schwierigkeiten damit, ihre Bedürfnisse oder Gedanken auszudrücken. Das führt nicht nur zu Missverständnissen bei der Interaktion mit anderen Menschen, sondern häufig auch zu Frust. So münden angespannte Gespräche hin und wieder in aggressivem Verhalten durch Demenzkranke.

#3 Körperliche Beschwerden

Schmerzen, Unwohlsein oder medikamentöse Nebenwirkungen – niemand versprüht mit diesen Gefühlen die pure Lebensfreude. Bei Demenzpatient:innen kommt erschwerend hinzu, dass sie oft nicht dazu in der Lage sind, ihre Leiden verständlich mitzuteilen.

Stattdessen legen sie häufig ungewöhnliche Verhaltensmuster an den Tag, um verzweifelt auf ihre Gefühle aufmerksam zu machen. Diese Reaktionen werden oft missverständlich als Aggression interpretiert.

#4 Ungewohnte Umgebung

Menschen mit Demenz fällt es schwer, sich an neue Situationen oder Orte anzupassen. Sie reagieren verwirrt und ängstlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung. Ein Umzug in ein Pflegeheim oder der Aufenthalt in einem Krankenhaus setzen sie unter immensen Stress.

Schnell setzen Orientierungslosigkeit und Panikattacken ein. Eine Folge dieser belastenden Umstände sind unkontrollierte Wutausbrüche, die im schlimmsten Fall eine Kaskade aus weiteren aggressiven Handlungen mit sich ziehen.

#5 Fehlende Routine und Struktur

Neben einer ungewohnten Umgebung lösen auch chaotische Lebensumstände ein unbehagliches Gefühl bei Menschen mit einer demenziellen Erkrankung aus. Unregelmäßige Tagesabläufe verunsichern die Patient:innen und begünstigen Aggressionen – insbesondere außerhalb ihres vertrauten Umfeldes.

#6 Verlust der Autonomie

In der Regel erleben demente Patient:innen nicht nur den schrittweisen Verlust ihrer geistigen, sondern auch ihrer körperlichen Fähigkeiten. Je nach Krankheitsbild und Stadium entgleitet ihnen das autonome Leben, wie sie es kennen.

Eine gesunde Pflege und fürsorgliche Angehörige ermöglichen zwar den partiellen Erhalt ihrer Selbstbestimmtheit. Trotzdem löst das Gefühl, bei alltäglichen Aufgaben auf externe Hilfe angewiesen zu sein, bei einigen Demenzkranken Wut, Verzweiflung und Aggressionen aus.


Demenzpatientin puzzelt Kopf


Formen aggressiven Verhaltens

Begegnest du in deinem Job regelmäßig Demenzpatient:innen? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du bereits unterschiedliche Ausprägungen aggressiven Verhaltens erlebt hast. Grundsätzlich treten Aggressionen in drei unterschiedlichen Formen auf:

Physische Aggressionen

Fühlen sich Demenzpatient:innen in die Ecke gedrängt, fällt es ihnen schwer, ihre Emotionen direkt zu äußern. In ihrer Verzweiflung greifen Betroffene stattdessen Pfleger:innen, Mitpatient:innen oder Angehörige körperlich an. Dazu zählt beispielsweise:

  • Schubsen
  • Schlagen
  • Kratzen
  • Beißen
  • Spucken
  • Treten
  • Zwicken
  • mit Gegenständen werfen

Verbale Aggressionen

Ein erhitztes Gemüt äußert sich nicht immer körperlich, sondern auch durch Worte. Es zählt zum Beispiel zu verbaler Aggression, wenn Demenzkranke:

  • beleidigen
  • schreien
  • drohen
  • diskriminieren
  • Schimpfworte benutzen
  • auslachen

Passiv-aggressives Verhalten

Manche Demenzpatient:innen drücken ihre Unzufriedenheit indirekt aus. Sie leisten Widerstand, wenn ihnen etwas nicht passt oder weigern sich, aktiv am aktuellen Pflegeprogramm mitzuwirken. Mögliche Beispiele dafür sind:

  • demonstratives Schweigen
  • absichtliches Verstecken von Gegenständen
  • sarkastische Bemerkungen
  • die Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme verweigern
  • Medikamente ausspucken

Angemessen reagieren auf Aggressionen bei Demenzkranken

Für den richtigen Umgang mit feindseligen Handlungen von dementen Patient:innen gibt es selbstverständlich keine Universallösung. Jeder Mensch und jede Situation ist anders. Deshalb ist es wichtig, dass du empathisch auf individuelle Verhaltensweisen und Gegebenheiten eingehst.

Trotzdem unterstützen dich ein paar grundlegende Maßnahmen dabei, die Nerven zu behalten und die Situation zu entschärfen. Wir verraten dir 7 wirksame Methoden zur Konfliktbewältigung, die du kennen solltest.

1. Fühle dich in die Patient:innen hinein

Schließe deine Augen und versetze dich in folgende Situation: Es ist mitten in der Nacht. Plötzlich wachst du auf und weißt für einen Moment lang nicht, wo du bist. Wie fühlst du dich? Unbehaglich, verängstigt, hilflos?

Menschen mit Demenz erleben Situationen wie diese regelmäßig – auch tagsüber. Während wir als gesunde Menschen schnell unsere Orientierung wiederfinden, hält diese Irritation bei dementen Patienten deutlich länger an. Umso wichtiger ist es, dass du verständnisvoll bleibst. Dein Geduldsfaden droht zu reißen? Ruf dir in diesem Moment selbst das Gefühl des Verlorenseins ins Gedächtnis.

Du wirst von Betroffenen beschuldigt, etwas verlegt oder verloren zu haben? Möglicherweise möchte die jeweilige Person aus Selbstschutz oder Scham die eigenen Fehler verleugnen, verdrängt die Wahrheit oder sucht verzweifelt nach einer Antwort auf Gedächtnislücken. Deine Aufgabe ist es, ruhig zu bleiben und herauszufinden, was die Erkrankten möchten, wenn sie Aggressionen an den Tag legen.

2. Verlasse die Situation und atme

Wenn die Lage sich nicht entspannt, ist es hilfreich, für einen Moment lang die Situation zu verlassen. Reagiere beispielsweise mit: „Einen kleinen Augenblick, ich komme gleich wieder“ und gehe kurz aus dem Zimmer. Atme tief ein und aus, zähle gedanklich bis 20 und manövriere dich in eine möglichst neutrale Emotionalität.

Diese kleine Unterbrechung reduziert oft die Aggressionen auf beiden Seiten. Je nach Form der Demenz ist es möglich, dass sich die Erkrankten gar nicht mehr daran erinnern, dass du die Person bist, die kurz zuvor schon einmal ins Zimmer kam. Zusätzlich bekommst du selbst die Chance, dich zu neutralisieren und im Anschluss wieder einfühlsam auf die Patient:innen einzustellen.

3. Nachgeben, erklären, ablenken – auch wenn’s schwerfällt

Erzählen dir einige Demenzkranke immer wieder, dass sie sich mit Freunden zum Spazieren oder Karten spielen verabredet haben, obwohl sie schon verstorben sind? Um Konflikte zu vermeiden, solltest du Demenzkranke nicht korrigieren. Sprich stattdessen über die erwähnten Freunde.

Manchmal musst du nachgeben, wenn die Erkrankten auf Behauptungen beharren, die nachweislich falsch sind. So gehst du nicht nur Aggressionen bei Demenzkranken aus dem Weg. Häufig bist du auch erfolgreicher, wenn du die Wahrheit nicht infrage stellst, sondern an die Emotionen anknüpfst, die deine Patient:innen beschäftigen.

Ein 90-Jähriger erklärt dir, er hätte jetzt keine Zeit für dich, weil er seine Tochter aus der Schule abholen muss? Nimm es hin und überleg dir, ob es eine Möglichkeit gibt, seinen Wunsch geschickt mit deinem pflegerischen Plan zu verbinden.

Mögliche Antwort: „Sie sind wirklich ein zuverlässiger Vater. Ich möchte ebenfalls nicht, dass Sie zu spät kommen. Vielleicht kann ich Ihnen vorher noch helfen, sich für den Ausflug frisch zu machen. Gemeinsam schaffen wir es pünktlich.“

4. Ruhe bewahren und ausstrahlen

Du bringst Essen ins Zimmer, aber die Person schmeißt den „Fraß“ einfach auf den Boden? Gelegentlich werden demente Menschen so wütend, dass sie im Rausch ihrer Aggressionen um sich schlagen oder mit Gegenständen werfen. Selbst für die erfahrensten Pflegekräfte sind solche Eskalationen schwer auszuhalten.

Hier gilt in erster Linie: ruhig bleiben. Lass aufgebrachte Patient:innen kurz alleine, damit sie sich möglichst selbst wieder beruhigen. Wirke im Anschluss deeskalierend auf die demente Person ein. Sprich langsam, mit tiefer Stimme und in kurzen, verständlichen Sätzen.

Berühre die Person am Arm oder an der Schulter und versuche sie durch streichende Bewegungen zu beruhigen. Ein sanftes Streicheln deeskaliert so manchen aggressiven Gefühlsausbruch.

Aber Vorsicht: Vermeide Berührungen am Kopf. Einige Patient:innen nehmen diesen Kontakt als Angriff wahr und reagieren entsprechend – in vergleichbaren Situationen hat sich schon so manche Pflegefachkraft eine Ohrfeige eingefangen.


Pflegekraft schließt die Augen und bringt sich mit Meditation in Balance


5. Nimm’s nicht persönlich

Menschen mit Demenz zu betreuen, ist eine der größten Herausforderungen innerhalb der Pflege – insbesondere dann, wenn sie wütend werden. Dabei richtet sich die Aggression in den wenigsten Fällen wirklich an dich. Das solltest du dir stets vor Augen halten.

Betrachte die Angriffe möglichst rational als Folgeerscheinung der Krankheit. So nimmst du sie nicht persönlich und bewahrst einen kühlen Kopf. Und den brauchst du, um demente Patient:innen fachgerecht und empathisch zu betreuen.

6. Humor hilft

Demenz ist ein sensibles Thema und jeder einzelne Schicksalsschlag geht tief unter die Haut. Doch egal ob krank oder gesund – jeder Mensch verdient eine Portion Spaß und freudige Momente. Zusätzlich entschärft ein gesunder Humor sich anbahnende Aggressionen, selbst in den herausforderndsten Situationen.

Auch im Umgang mit Demenzpatient:innen darf gelacht werden. Selbstverständlich nicht über die erkrankte Person selbst, sondern mit ihr gemeinsam. Kämmt sich beispielsweise eine Patientin mit einer Gabel die Haare, reagiere nicht genervt. Schmunzel lieber über den schlauen Akt und gib ihr ein gutes Gefühl. Außerdem zählt am Ende nur, dass sie selbstbestimmt ihre Haare kämmen konnte.

Mögliche Reaktion: „Ich wünschte, auf diese Idee wäre ich selbst gekommen, als ich kürzlich meine Haarbürste nicht gefunden habe. Das Ergebnis ist verblüffend. Jetzt fehlt nur noch der Feinschliff. Wenn Sie möchten, reiche ich Ihnen dafür gerne noch einen feinzinkigen Kamm.“

7. Stärke das Selbstvertrauen dementer Patient:innen

Der schleichende Gedächtnisverlust und das Verblassen der eigenen Erinnerungen setzt den Betroffenen verständlicherweise sehr zu. Das führt häufig zu Aggressionen. Sprich deshalb regelmäßig mit Demenzpatient:innen über Geschichten aus ihrer Vergangenheit, an die sie sich noch erinnern.

Sei es über die Nachkriegszeit oder über frühere Erlebnisse mit der Familie – vermittle ihnen das Gefühl, dass du sie als Gegenüber ernst nimmst. Höre aufmerksam zu und stelle gelegentlich interessierte Rückfragen.

Es ist ebenfalls wichtig, dass du demente Menschen möglichst viele Handgriffe selbstbestimmt ausführen lässt. Selbst wenn sie dabei die Hälfte vergessen oder falsch machen: Sprich für ihre Leistungen dein Lob aus. Das stärkt ihr Selbstvertrauen und vermindert Aggressionen.

Präventive Maßnahmen und Therapieansätze von Pflegeeinrichtungen

Eine angepasste Umgebung und beruhigende Therapiestrategien beugen Aggressionen bei Demenzkranken zusätzlich vor. Wir verraten dir, welche cleveren Präventionsmethoden in spezialisierten Demenz-Einrichtungen angewendet werden.

Individuelle Verhaltenspläne

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf bestimmte Reize. Im ersten Schritt ist es sinnvoll, die individuellen Auslöser für Aggressionen zu identifizieren. Daraus werden im Anschluss entsprechende Maßnahmen abgeleitet, um einen ganzheitliche Behandlungsstrategie zu entwerfen.

Ziel ist es, kritische Reize und Praktiken zu vermeiden sowie langfristig den Therapieplan möglichst passgenau auf jede einzelne demente Person abzustimmen. Zusätzlich werden konkrete Notfallmaßnahmen definiert, die im Ernstfall deeskalieren sollen.

Anpassung der Umgebung

Eine ruhige Wohn- oder Pflegeumgebung trägt wesentlich zur Entspannung dementer Patient:innen bei. Deshalb ist von aufgeregten Mustern und starken Farben eher abzuraten. Stattdessen sollten die Räume mit sanfter Beleuchtung, vertrauten Gegenständen und milden Farben gestaltet sein. Das mindert das Aggressionspotenzial bereits im Vorfeld.

Musiktherapie

Einige Demenzkranke reagieren positiv auf Musik. Probier es aus. Erkundige dich nach den Lieblingsliedern deiner Patient:innen und spiele sie bei Gelegenheit ab. Das hebt nicht nur die Laune, sondern stärkt auch eure Bindung. Hast du beispielsweise regelmäßig Probleme damit, die Pflegebedürftigen zu waschen, wird dieser bisher unangenehme Akt möglicherweise durch etwas Hintergrundmusik erleichtert.

Achtung: Die falsche Anwendung von Musik kann unter bestimmten Umständen negative Effekte erzielen. Deshalb ist es wichtig, diese Methode verantwortungsvoll und in der richtigen Dosis anzuwenden. Die richtige Auswahl der Musik ist abhängig von den individuellen Demenzstadien und dem Krankheitsbild der Patient:innen.


Demente Pflegebedürftige hört Musik auf Kopfhörern zur Entspannung.


Ergotherapie

Eine ebenfalls beliebte Maßnahme ist die Zusammenarbeit mit spezialisierten Ergotherapeut:innen. Sie unterstützen Patient:innen dabei, ihre Unabhängigkeit im Alltag aufrechtzuerhalten und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Malen, Basteln, Gartenarbeit – es gibt viele Aktivitäten, um die kognitiven, physischen und emotionalen Fähigkeiten der Pflegebedürftigen zu fördern. Zusätzlich wirkt das beruhigend und trägt zum Abbau von Aggressionen bei.

Tiere in der Therapie

Viele Pflegeeinrichtungen setzen bei Demenz auf tiergestützte Therapie. Pferde, Hunde, Katzen, Kaninchen, Alpakas – die tierischen Freunde steigern das Wohlbefinden und verringern das Risiko aggressiven Verhaltens.

Wichtig: Bei dieser Methode müssen selbstverständlich etwaige Ängste der Demenzerkrankten berücksichtigt werden. Konfrontiere deshalb niemals ohne Absprache oder Erfahrung deine Patient:innen mit Tieren.



Schulung der Pflegenden

Abschließend gehört zu einer guten Pflege eben auch die regelmäßige Förderung von Fachkenntnissen. Interne Schulungen und Weiterbildungsprogramme halten das pflegerische Personal auf dem neuesten Stand.

Speziell im Fachbereich der Demenz gibt es ein breites Fortbildungsangebot. Neben Grundlagenwissen lernen Pfleger:innen dort unter anderem, Aggressionspotenziale frühzeitig zu erkennen und Präventionsmaßnahmen effektiv umzusetzen.



Was tun, wenn die eigene Wut sich anstaut?

Eines vorweg: Es ist ganz normal, dass du wütend wirst, wenn du von deinen Patient:innen angebrüllt wirst, sobald du sie waschen möchtest. Das gleiche gilt, wenn Pflegebedürftige ihr Essen zu Boden werfen, das du ihnen soeben serviert hast. Negative Gefühle lassen sich in Momenten wie diesen kaum vermeiden.

Gute Pflege bedeutet, Mensch zu sein und auch im Verhalten und seinen Gefühlen gegenüber Pflegebedürftigen menschlich zu bleiben. Wenn dein Geduldsfaden mal reißt, ist das nicht gleich professionelles Versagen. Ganz egal, wie viel Erfahrung du auch haben magst – es wird hin und wieder vorkommen, dass du an deine Grenzen stößt.

Ein dementer Patient wird zu persönlich, lässt sich trotz aller Maßnahmen nicht beruhigen oder berührt dich sogar unsittlich? Mit Vorfällen wie diesen musst du nicht alleine fertig werden. Gehe stattdessen in einen Dialog mit anderen Pflegekräften. Sprich mit deinen Kolleg:innen darüber und hole dir Rat. Gemeinsam lassen sich oft Lösungen für ausweglose Situationen mit aggressiven Demenzpatient:innen finden.

Demente Menschen zu pflegen ist oft nicht leicht. Insbesondere wenn die Pflegebedürftigen zu Aggressionen und Wutausbrüchen neigen. Trotzdem solltest du dabei niemals vergessen, dass sich Betroffene oft nicht anders zu helfen wissen. Frag dich immer: Warum fühlt sich die Person unwohl und wie kannst du das ändern? Denn genauso wie du, verdienen Demenzpatient:innen einen respektvollen Umgang.

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