Danke, Pflegekräfte – Was wir euch schon immer sagen wollten

Inspiriert von der faszinierenden Welt der Medizin und Pflege, möchte unser Redaktionsteam sich mit Fachkräften austauschen, Perspektiven aufzeigen mit Interviews und Reportagen, um die Vielfalt des Pflegealltags zum Ausdruck bringen.

In Krisenzeiten geht es manchmal nicht nur um die großen Hilfsaktionen, sondern auch um die kleinen Gesten, die jetzt wichtiger sind denn je. Auf der von Medwing ins Leben gerufenen Plattform „Wir wollen helfen” haben wir Freiwillige gebeten, uns Dankesbriefe an Pflegekräfte und ärztliches Personal zu schicken.

Während der aktuellen Corona-Pandemie sind die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte nämlich noch intensiver geworden. Es ist daher umso wichtiger, persönlich zu zeigen, wie dankbar wir für ihre Leistung sind.

Die schönsten Nachrichten, die uns erreicht haben, wollen wir hier mit euch teilen. Aber da uns auch die persönlichen Geschichten hinter den Briefen interessieren, haben wir bei den Absendern nachgefragt.



Die Geschichte hinter dem Dankesbrief:

„Ich bin vor ein paar Jahren von Eritrea nach Deutschland gekommen, seit zwei Jahren arbeite ich als Hilfskraft in einem Altenpflegeheim und mache nebenbei meine Ausbildung zur Fachkraft. Ich weiß, was es heißt, in diesem Beruf zu arbeiten, es ist manchmal eine körperlich sehr schwere Arbeit und sie wird ständig unterschätzt und leider auch schlecht bezahlt. Trotzdem ist es mein Traumjob, war es immer schon. In meinem Land werden alte Menschen zuhause gepflegt von ihrer Familie. Ich habe meiner Mutter also immer mit meiner Oma geholfen, sie gewaschen und versorgt. Als ich hier in Deutschland zum Vorstellungsgespräch ging, habe ich mich mit den alten Leute im Heim gleich so gut verstanden und wurde von ihnen so herzlich aufgenommen, dass ich dachte „Ich kann hier gar nicht mehr weg”. Seitdem bin ich bei ihnen. Ich dachte, es wäre gut, allen anderen Pflegekräften auf diesem Weg auch Danke zu sagen.”



Die Geschichte hinter dem Dankesbrief:

„Ich bin seit zweieinhalb Jahren bei meinem Hausarzt. Da ich ein schwaches Immunsystem habe und an chronischen Kopfschmerzen leide, bin ich ziemlich oft bei ihm. Er nimmt sich immer Zeit, selbst wenn ich mal ohne Termin komme. Er berät mich jedes Mal sehr gut und verschreibt auch nur Tabletten, wenn es keine andere Lösung gibt. Ich finde ihn aber auch deswegen so toll, weil er sich immer, aber auch vor allem jetzt in der Corona-Krise, für die Schwächesten unserer Gesellschaft einsetzt. Da er neben seiner Praxis und den Hausbesuchen auch eine Substitution für Suchtkranke leitet und er und sein Team von daher jeden Tag mit einer besonders gefährdeten Risikogruppe zu tun haben, habe ich den größten Respekt vor ihm und seinem Team. Sie sind zu jedem immer höflich und freundlich , behandeln Menschen mit Respekt und schenken ihnen viel Zeit.Ich kann nur sagen: Chapeau, Dr. Isernhagen und Team. Ich denke, wenn mehr Ärzte so gewissenhaft, selbstlos und engagiert arbeiten würden, wäre unser Gesundheitswesen von Grund auf anders. Wobei ich natürlich sicher bin, dass viele andere Ärzte auch sehr gute Arbeit leisten.”



Die Geschichte hinter dem Dankesbrief:

„Ich bin Kurdin, lebe seit vier Jahren in Deutschland und bin selbst Azubi in einer Arztpraxis. Alle meine Geschwister und Cousinen haben sich bei #wirwollenhelfen angemeldet, um ein kleines Dankeschön auszusprechen. Ich will alle, die im Gesundheitswesen arbeiten, alle Ärzte, Arzthelfer, Krankenschwestern, alle im Pflegedienst und auch die Azubis wissen lassen, dass wir zwar nicht persönlich bei ihnen sind, aber mit unserem Herz und unserem Verstand. Sie sind jetzt unsere wichtigste Hilfe. Weder die Politik, noch das Volk, noch die Armee oder die Polizei können etwas gegen dieses Virus unternehmen. Sie sollten alle stolz auf sich sein, weil auch wir sehr stolz auf sie sind. Obwohl sie selbst oft auch Familien mit kleinen Kindern haben und sich selbst infizieren können, haben sie totzdem beschlossen, nicht aufzugeben.”



Die Geschichte hinter dem Dankesbrief:

„Ich arbeite selbst als Freiwilliger in einem Altenheimen des evangelischen Christopheruswerks, aber aufgrund der Corona-Krise kann ich jetzt nicht hingehen. Das Gute an der aktuellen Situation ist, dass sie unsere Menschlichkeit offenbart und zeigt, was gut und schlecht in uns ist. Die Krise hat echte neue Helden hervorgebracht, die weder Politiker, noch Schauspieler oder Fußballer sind. Das sind Helden, die wir brauchen und ohne deren Arbeit und Fürsorge wir kein Leben hätten. Das Wort „Danke” reicht nicht für das, was sie tun, aber ein Dankeschön ist gerade das Mindeste, was wir ihnen geben können.”



Die Geschichte hinter dem Dankesbrief:

„Ich bin seit Jahren ehrenamtlicher Helfer in der Pfarre St.Martin. Wir unterstützen hier sozial schwache Menschen, indem wir jeden Donnerstag Mittagessen, Kaffee und Kuchen anbieten. Ausserdem schreibe ich seit Jahren Vereine an, um mit diesen Menschen Fussball und Eishockeyspiele besuchen zu können. Wir waren oft bei der DEG, Krefeld Pinguine, Borussia Gladbach und auch Schalke 04. Ich habe Freikarten organisiert, damit diese Leute auch mal in den Genuss kommen, zur Fanszene zu gehören. 2019 habe ich sogar 30 Freikarten für den Krefelder Weihnachtszirkus organisiert, an dem auch Menschen aus Altenheimen teilnehmen konnten. Ende des Jahres war ich dann erneut ehrenamtlicher Helfer an Heiligabend, wo wir mit 200 Erwachsenen und 30 Kindern gefeiert haben. Seit mittlerweile 47 Jahre ist das ein super Tag. Zum Abschluss der Weihnachtsfeier erhielt noch jeder ein Geschenk im Wert von zehn Euro. Aufgrund der Coronakrise ist das Pfarramt im Augenblick zwar geschlossen, aber zu Ostern konnten wir trotzdem eine Tüte mit einem Brief und jeweils fünf Euro ausgeben. Auch die Tagesfahrt, die ich geplant hatte, musste leider der Krise weichen, aber vielleicht können wir diese im September oder Oktober nachholen. Ich mache das jetzt alles schon seit 2009 und es macht Riesenspass.”

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