Ein Tag im Leben eines Operationstechnischen Assistenten

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Arabella Mba Mombe


Der 28-jährige Niklas aus Bochum hat seine Ausbildung als Operationstechnischer Assistent in Aschaffenburg absolviert und anschließend zwei Jahre in Essen gearbeitet. Obwohl Niklas mittlerweile als Leihkraft in unterschiedlichen Krankenhäusern tätig ist, kennt er durch seine damalige Anstellung im BG Universitätsklinikum Bergmannsheil auch den ganz normalen, routinierten Alltag in einem Krankenhaus. Warum man im Beruf des OTA wenig Patientenkontakt hat und vieles nicht so persönlich nehmen sollte, erzählt er hier.

7:00 - 7:30 Schichtbeginn und Frühbesprechung der Operationstechnischen Assistenten

Das Erste, was ich mache, wenn ich auf der Station angekommen bin und was tatsächlich zu einer Art Ritual geworden ist, ist der Gang zur Kaffeemaschine. Dort wird sich dann erst mal fünf Minuten hingesetzt und der Kaffee getrunken.Die Frühbesprechung des Team mit den OTA beginnt dann mit der Einteilung, also wer mit wem in welchem Saal zusammenarbeitet. Wir werden auch über Probleme und Besonderheiten, die in der Schicht vor uns aufgetreten sind, informiert.

7:45 - 8:00 Saalcheck und OP-Vorbereitung

Nach der Frühbesprechung schnappen wir uns unsere Telefone und stürmen in den Saal, um die ersten Punkte vorzubereiten. Meistens hat man Glück und die Nachtschicht hat bereits schon alles Notwendige vorbereitet. Trotzdem muss man als Operationstechnischer Assistent natürlich auch noch mal drüber schauen und alles kontrollieren. Da wir immer zwei Personen in einem Team sind, führt einer den Saalcheck durch und der andere OTA ist dafür zuständig, die jeweiligen Instrumente wie Grund- oder Kniesiebe je nach Operation zusammenzustellen.Da es im Universitätsklinikum Bergmannsheil feste Uhrzeiten gibt, wann der erste Patient im Saal sein soll, stehen OP-Assistenten schon ein wenig unter Zeitdruck. Man weiß, ab 8:15 Uhr könnte jederzeit ein Patient in den Saal reingefahren kommen.

8:15 - 10:00 Operation

Vor jeder Operation führen Operationstechnische Assistenten eine dreiminütige chirurgische Händedesinfektion durch. Dabei wird Desinfektionsmittel auf dem Unterarm bis in die Fingerspitzen verteilt. Dann decke ich meinen Tisch mit den notwendigen Instrumenten für die Operation. Gegen 8:15 Uhr kommt dann der Patient in den Saal und das entsprechende Körperteil, welches operiert werden soll, wird desinfiziert. Nun kann die Operation beginnen. Dabei ist für OP-Assistenten höchste Konzentration gefragt, denn Ärzte geben während der Operation nicht viele Anweisungen, sondern erwarten, dass man die Operation so verfolgt, dass man weiß, welches Instrument als nächstes gereicht werden muss.



Eine Sache, die man als OTA auch bedenken sollte, ist der Tonfall im OP-Saal. Denn vor allem in stressigen Situationen hört man Wörter wie “Bitte” oder “Danke”, doch recht selten. Wenn man während der Operation einen Fehler macht, kann es auch echt Ärger geben, manche Ärzte neigen nämlich auch dazu, cholerisch zu sein. Das darf man jedoch nicht persönlich nehmen. Ich habe mir angeeignet, dass wenn ich Stress mit dem Operateur habe, das Ding durch ist, sobald ich den Kittel ausziehe, dann ist das nie passiert und wir reden da nicht mehr drüber.

10:00 - 10:15 Ende der Operation und Reinigung des Saals

Wenn der Patient nach Ende der Operation aus dem Saal gefahren wird, endet bei Operationstechnischen Assistenten auch der Kontakt. Wir haben nämlich ziemlich wenig mit den Patienten zu tun, wenn sie wach sind. Man sieht die Patienten meistens eher intubiert oder beamtet. Nach der Operation übernimmt das Reinigungspersonal. Zu ihren Aufgaben gehören die Reinigung der Instrumente und die Entsorgung des Sterilguts.

10:15 - 10:20 Trinkpause für die OP-Assistenten

Um diese Uhrzeit kann man als Operationstechnischer Assistent das erste Mal etwas trinken gehen, denn während der Operation ist dies nicht gestattet. Die Trinkpause hält jedoch nur ungefähr fünf Minuten an, da man sich schon für die nächste Operation vorbereiten muss. So hat man gerade zwei Minuten, um ins Brötchen zu beißen und dann geht es auch direkt weiter mit der nächsten Operation, mit dem gleichen Ablauf.

13:00 - 13:30 Uhr Pausenkorridor der OTA

Um 13 Uhr kommt der Spätdienst und somit beginnt auch der Pausenkorridor. Beim Pausenkorridor löst ein Kollege vom Spätdienst einen Operationstechnischen Assistenten vom OP-Saal ab, damit dieser eine halbe Stunde Pause machen kann.

13:30 - 16:15 Normaler OP-Betrieb

In der Zeit bereitet man entweder den nächsten Saal vor oder kümmert sich um die Zusammenstellung der Instrumente. Gegen 16:15 Uhr sollten im Idealfall alle Säle fertig sein beziehungsweise vorbereitet für den Spätdienst. Doch auch wenn die offizielle Arbeitszeit um 16:15 Uhr endet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man als Operationstechnischer Assistent länger bleiben muss, hoch. Man bleibt halt so lange im OP, bis jemand kommt, um dich abzulösen, da man den Patienten ja nicht einfach so im Stich lassen kann.

Je nach Ende der Operation endet für mich auch meine Schicht und auch wenn man sich mehr organisieren muss und es teilweise auch schwieriger ist als bei einem normalen Bürojob, bleibt auch noch nach der Schicht genug Zeit, um Freunde zu treffen und den Feierabend zu genießen.


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