Informationen und Jobs für Krankenpfleger:innen in Berlin

Inspiriert von der faszinierenden Welt der Medizin und Pflege, möchte unser Redaktionsteam sich mit Fachkräften austauschen, Perspektiven aufzeigen mit Interviews und Reportagen, um die Vielfalt des Pflegealltags zum Ausdruck bringen.

Du bist Gesundheits- und Krankenpflegerin oder -pfleger (auch Krankenschwester) und möchtest dich über deine beruflichen Aussichten in Berlin informieren? Oder suchst du einen Ausbildungsplatz? Wir haben uns für dich in der Bundeshauptstadt nach offenen Stellen, Ausbildungseinrichtungen, deinen Verdienstmöglichkeiten und den besten Arbeitgebern umgesehen.

Das erfährst du in diesem Artikel:

  • Was sich 2020 durch das Pflegeberufegesetz für Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger ändert.
  • Wie du ab 2020 Gesundheits- und Krankenpfleger-in wirst.
  • Welche Pflegeschulen es in Berlin gibt.
  • Wie der Berliner Jobmarkt aussieht und wie viele offene Stellen es im Moment in Berlin für Gesundheits- und Krankenpfleger-innen gibt (mit aktuellen Jobangeboten)
  • Wie viel du in Berlin als Gesundheits- und Krankenpfleger verdienst.
  • Das Wichtigste über die Stadt Berlin.
  • In welchen Stadtteilen du sparst und wo etwas los ist.
  • Welche Ämter in Berlin wichtig sind.
  • Wie du in Berlin von A nach B kommst.
  • Elf interessante Fakten über Berlin, die nur wenige Berliner kennen.

1) Das ändert sich durch das Pflegeberufegesetz ab 2020 für Gesundheits- und Krankenpfleger-innen

Obwohl Gesundheits- und Krankenpfleger-innen zu den angesehensten Berufsgruppen in Deutschland zählen, ergreifen immer weniger junge Menschen diesen Beruf. Die Bundesregierung antwortet mit dem Pflegeberufegesetz (gültig ab dem ersten Januar 2020) und der „Ausbildungsoffensive Pflege“ auf den drohenden Fachkräftemangel und will die Zahl der Auszubildenden in der Gesundheits- und Krankenpflege bis 2023 um zehn Prozent erhöhen.


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Die wichtigsten Änderungen zusammengefasst

Ab dem ersten Januar 2020 gilt es: das Pflegeberufegesetz (PflBG) des Bundesministeriums für Gesundheit. Das Gesetz generalisiert die deutsche Pflegeausbildung und ist die zentrale Maßnahme der Bundesregierung gegen den drohenden Pflegenotstand. Wir haben uns das Gesetz angesehen und die wichtigsten Änderungen für dich zusammengefasst:

  • Die bisher im Altenpflegegesetz und im Krankenpflegegesetz getrennt geregelten Pflegeausbildungen werden im neuen Pflegeberufegesetz zusammengefasst.
  • Alle Auszubildenden erhalten zwei Jahre lang eine gemeinsame und fachübergreifende (generalistische) Ausbildung, in der sie eine Spezialisierung in der praktischen Ausbildung wählen. Auszubildende, die im dritten Ausbildungsjahr die fachübergreifende Ausbildung fortführen, erwerben den Berufsabschluss „Pflegefachfrau“ oder „Pflegefachmann“.
  • Auszubildende, die in der Altenpflege oder der Versorgung von Kindern und Jugendlichen arbeiten möchten, können wählen, ob sie – statt die generalistische Ausbildung fortzusetzen – einen gesonderten Abschluss in der Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege machen wollen.
  • Sechs Jahre nach Beginn der neuen Ausbildungen (Januar 2026) wird geprüft, ob die gesonderten Abschlüsse in der Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege weiterhin benötigt werden.
  • Nach zwei Dritteln der Ausbildung wird eine Zwischenprüfung zur Feststellung des Ausbildungsfortschritts eingeführt. So haben die Länder die Möglichkeit, die mit der Zwischenprüfung festgestellten Fähigkeiten im Rahmen einer Pflegeassistenz- oder -helferausbildung anzuerkennen. Es ist nicht erforderlich, diese Prüfung zu bestehen, um die Ausbildung fortzuführen.
  • Vorbehaltene Tätigkeiten sind in § 4 geregelt. Für den Pflegesektor werden somit erstmals bestimmte Tätigkeiten, die dem Pflegeberuf nach diesem Gesetz vorbehalten sind, also nur von entsprechend ausgebildetem Fachpersonal ausgeführt werden dürfen, geregelt.
  • Die berufliche Pflegeausbildung wird durch ein Pflegestudium ergänzt.
  • Das Schulgeld wird abgeschafft. Außerdem haben die Auszubildenden Anspruch auf eine angemessene Vergütung ihrer Ausbildung.
  • Die Finanzierung der Ausbildung in der Pflege wird erneuert. Sie findet einheitlich über Landesfonds statt und ermöglicht damit bundesweit eine qualitätsgesicherte Ausbildung nahe dem Wohnort. Durch ein Umlageverfahren werden ausbildende und nicht ausbildende Einrichtungen gleichsam an der Finanzierung beteiligt.
  • Wie bisher werden bei Umschulungen Lehrgangskosten durch die Arbeitsagenturen und Jobcenter getragen; dabei wird die Möglichkeit zur dreijährigen Umschulungsförderung permanent festgeschrieben. Auszubildenden entstehen auch hier keine Kosten.
  • Die neue generalistische Pflegeausbildung wird über die EU-Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen in den übrigen EU-Mitgliedstaaten automatisch anerkannt werden. Die gesonderten Abschlüsse in der Altenpflege und der Kinderkrankenpflege können wie gewohnt im Rahmen einer Einzelfallprüfung in anderen EU-Mitgliedstaaten anerkannt werden.
  • Die neuen Pflegeausbildungen beginnen im Jahr 2020.

Aktion „Ausbildungsoffensive Pflege“

Die „Ausbildungsoffensive Pflege“ ist ein gemeinsamer Aktionsplan von Frau Bundesministerin Dr. Franziska Giffey gemeinsam mit Herrn Bundesminister Hubertus Heil sowie Herrn Bundesminister Jens Spahn. Ziel der Aktion ist es, den Fachkräftemangel zu bekämpfen und für die neuen Pflegeausbildungen zu werben. Im Fokus stehen gesunde, attraktive und sichere Arbeitsbedingungen. Die Beteiligten der Aktion „Ausbildungsoffensive Pflege“ haben sich auf 111 Initiativen geeinigt, die den Pflegeberuf für junge Menschen interessant machen sollen. Die Beteiligten der „Ausbildungsoffensive Pflege“ findest du am Ende dieses Artikels. Hier ihre wichtigsten Vorhaben für dich als Übersicht:

  • Eine ausreichende Anzahl an Ausbildungs-, Weiterbildungs-, Schul- und Studienplätzen soll zur Verfügung gestellt werden; bis 2023 (Ende der Ausbildungsoffensive) sollen im Bundesdurchschnitt zehn Prozent mehr ausbildende Einrichtungen und demzufolge zehn Prozent mehr auszubildende Pflegefachkräfte realisiert werden.
  • Eine deutschlandweite Informations- und Öffentlichkeitskampagne für den Pflegeberuf des BMFSFJ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) wird gemeinsam mit den Partnern gestartet.
  • Die Pflegeschulen sollen so ausgestattet werden, dass sie die Digitalisierung der Fachpflege in Zukunft adäquat unterrichten können.
  • Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen nutzen künftig Fördermöglichkeiten des Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf und zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Sie investieren in Ausbildung und Digitalisierung.
  • Das Qualifizierungschancengesetz ermöglicht eine noch bessere Weiterbildungsförderung von Pflegehelferinnen und -helfern zu Pflegefachpersonen.
  • Die Verbände der Pflegeeinrichtungen stellen mindestens 5.000 Weiterbildungsplätze für die Nachqualifizierung von Pflegehelferinnen und -helfern zur Verfügung.

2) Ab 2020 wirst du nicht mehr Gesundheits- und Krankenpfleger-in, sondern „Pflegefachfrau“ oder „Pflegefachmann“

Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger oder -pflegerin gibt es ab dem ersten Januar 2020 nicht mehr. Wie oben beschrieben, wird die Ausbildung generalisiert und die bisherigen Berufsbezeichnungen durch „Pflegefachfrau“ und „Pflegefachmann“ ersetzt.

Die neue Ausbildung

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann dauert weiterhin drei Jahre. Nach zwei Jahren generalistischer Pflegeausbildung kannst du dich im dritten Jahr für die Spezialisierungen Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (Kinderkrankenschwester) entscheiden. Oder du schließt deine Ausbildung nach dem dritten generalistischen Ausbildungsjahr als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann ab.

Voraussetzungen für die Ausbildung

  • Die Voraussetzung für eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann ist der Realschulabschluss.
  • Mit Abitur oder Fachhochschulreife kannst du zwischen Ausbildung und Pflegestudium wählen. Welche Fächer du studieren kannst, erfährst du gleich.
  • Mit einem Hauptschulabschluss kannst du die Ausbildung absolvieren, wenn du davor eine andere Ausbildung (zwei Jahre) abgeschlossen hast. Du kannst dich ebenso bewerben, wenn du zuvor eine einjährige Gesundheits- und Krankenpflegehelfer-in oder Altenpflegehelfer-in Ausbildung gemacht hast.

Deine gesundheitliche Eignung ist ebenfalls wichtig: Du darfst keine ansteckenden Krankheiten haben, und dein Rücken muss belastbar sein. Du solltest psychisch stabil sein, denn die Arbeit in der Pflege hat viele schöne Seiten, aber auch weniger schöne - du musst mit beiden umgehen können.

Ausbildungsgehalt als Pflegefachmann oder -frau in Berlin

Die Ausbildungsgehälter in der Gesundheits- und Krankenpflege sind tariflich geregelt und schwanken von Bundesland zu Bundesland leicht. Dein Ausbildungsgehalt hängt davon ab, in welcher Art von Einrichtung du deinen Ausbildungsvertrag unterschreibst. Öffentliche Träger vergüten nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD), für freigemeinnützige Träger (Caritasverband, Diakonisches Werk und weitere) gelten die Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR). Private Träger haben meistens einen Haustarifvertrag oder du handelst das Gehalt frei aus. Im Bundesland Berlin kannst du mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:


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3) Die Berliner Pflegeschulen

In Berlin hast du eine große Auswahl an renommierten Pflegeschulen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend listet in Berlin und naher Umgebung 45 Fachschulen für Pflegekräfte. Damit du nicht jede einzelne durchsuchen musst, haben wir dir eine übersichtliche Liste aller Berliner Pflegeschulen mit aktuellen Telefonnummern und Internetadressen zusammengestellt.

Hier findest du die vollständige Liste aller Berliner Pflegeschulen.

Karrieremöglichkeiten in der Gesundheits- und Krankenpflege

Als Gesundheits- und Krankenpfleger-in (Pflegefachfrau und Pflegefachmann) kannst du dich spezialisieren oder, wenn du Abitur oder die Fachhochschulreife hast, ein Pflegestudium starten.

Diese Spezialisierungen sind für dich möglich:

  • OP-Pfleger-in
  • Fachkrankenpfleger-in Intensivpflege / Anästhesie
  • Fachkrankenpfleger-in Onkologie
  • Fachkrankenpfleger-in Hygiene
  • Fachkrankenpfleger-in (Geronto-)Psychiatrie
  • Fachwirt-in in der Alten- und Krankenpflege
  • Fachwirt-in im Sozial- und Gesundheitswesen
  • Qualitätsmanager-in im Gesundheitswesen
  • Wundmanager-in

Diese Studiengänge kommen für dich infrage:

  • Pflegewissenschaft
  • Pflegemanagement
  • Pflegepädagogik
  • Advanced Nursing Practice
  • Palliativpflege
  • Psychiatrische Pflege
  • Gerontologie

4) Gesundheits- und Krankenpflege in Berlin: Der Jobmarkt

In der Berliner Gesundheits- und Krankenpflege kommen auf 100 offene Stellen 81 arbeitslose Fachkräfte. Zum Vergleich: in Mecklenburg-Vorpommern sind es 74, in Baden-Württemberg 29. Im Bundesdurchschnitt sind es im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege 41. Das bedeutet: In Berlin ist der Notstand nicht so gravierend wie in anderen Bundesländern – das liegt vor allem an der Attraktivität der Stadt und den vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten in der Hauptstadt. Dennoch herrscht in Berlin Pflegenotstand und die Bewerberinnen und Bewerber können aus den besten Angeboten wählen. Seit 2017 wurden durch diesen Umstand flexible Arbeitsmodelle in Berlin immer beliebter.


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78 Prozent der Berliner Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Pfleger sind weiblich und sie hatten – wie alle Pflegekräfte in Deutschland – in den letzten Jahren mit steigenden Fallzahlen pro Pflegekraft zu kämpfen: „Die Zahl der Pflegekräfte ist über Jahrzehnte systematisch abgebaut worden“, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, dem Berliner Kurier im Oktober 2017. Damals arbeiteten 13.600 Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger in Berlin – seitdem hat sich die Situation leicht gebessert: Heute pflegen 11.383 Krankenschwestern und 3.270 Gesundheits- und Krankenpfleger die 3,47 Millionen Menschen in der Hauptstadt.

Wissenswert: Die Berufsbezeichnung „Krankenschwester“ stammt noch aus einer Zeit, als hauptsächlich christliche Ordensschwestern die Krankenpflege übernahmen. „Krankenschwester“ wurde als Berufsbezeichnung am ersten Januar 2004 im Krankenpflegegesetz durch die neuen Namen „Gesundheits- und Krankenpflegerin“ und „Gesundheits- und Krankenpfleger“ ersetzt. Seit 2004 hielt das allerdings keinen anstrengenden Patienten davon ab, weiterhin nach der „Schwester“ zu schreien und zu klingeln als gäbe es kein morgen mehr. Das Pflegeberufegesetz verspricht an dieser Stelle keine Besserung – „Pflegefachfrau“ und „Pflegefachmann“ klingen gebrüllt noch deutlich schlechter als „Schwester“.

Du suchst einen Job in Berlin? Such dir den richtigen aus!

MEDWING ist die größte deutsche Karriereplattform und Community für Pflegefachkräfte und hat aktuell knapp 500 freie Stellen für Gesundheits- und Krankenpfleger-innen allein in Berlin und nächster Umgebung. Der Unterschied zu gewöhnlichen Stellenanzeigen: Du musst dich nicht sofort für einen Job entscheiden, sondern hast die Möglichkeit, eine Karriereberaterin oder -berater den passenden Job für dich finden zu lassen. Es gibt in Berlin mehr freie Stellen in der Gesundheits- und Krankenpflege als Bewerberinnen und Bewerber. MEDWING arbeitet mit den wichtigsten Berliner Trägern Hand in Hand und kennt die Gegebenheiten in den Pflegeeinrichtungen. So gelingt es, den Bewerbungsprozess stressfrei zu halten und die richtigen Fachkräfte mit den besten Einrichtungen für sie zusammenzubringen.

Wertschätzung, Freizeit und mehr Gehalt: Warum flexible Arbeitsmodelle für Pflegefachkräfte besonders interessant sind

5) Dein Gehalt in Berlin

Jedes Jahr veröffentlicht die Bundesagentur für Arbeit ihren Entgeltatlas für alle Berufsgruppen in Deutschland. Wie du siehst, verdienst du als Berliner Gesundheits- und Krankenpfleger-in im Mittel zwar etwas weniger als im Rest Deutschlands, dafür sind die Lebenshaltungskosten in Berlin geringer – später erfährst du mehr zu den Kosten in Berlin.


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Dein Gehalt hängt davon ab, ob du bei einem öffentlichen, freigemeinnützigen (kirchlichen) oder privaten Träger angestellt bist. Öffentliche Träger bezahlen nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD). Bei kirchlichen Trägern richtet sich dein Gehalt nach den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR). Private Einrichtungen haben häufig einen Haustarifvertrag oder du handelst dein Gehalt frei aus. Unsere Gehaltstabelle ist eine gute Grundlage für deine Verhandlungen. In Großstädten wie Berlin hast du als Pflegefachkraft seit 2017 die Möglichkeit, dein Gehalt in einem flexiblen Arbeitsmodell deutlich aufzubessern. Für Gesundheits- und Krankenpfleger-innen sind bis zu 30 Prozent mehr Gehalt möglich.

Hier kannst du dir dein mögliches Gehalt in Berlin ausrechnen und bekommst alle wichtigen Informationen zum flexiblen Arbeiten in Berlin

6) Berlin – ein kurzer Überblick

Die Bundeshauptstadt Deutschlands hat eine Fläche von über 890 km² und in ihr leben etwa 3,5 Millionen Menschen. Berlin ist in 12 Bezirke unterteilt. Bis 2001 mehrere Stadtbezirke zusammengelegt wurden, waren es noch 23. Ab 1709 unterteilte man Berlin in Bezirke. Davon erhalten sind heute noch die Stadtbezirke Wedding (ist seit 1861 Stadtbezirk) und Tiergarten (gehört seit 1915 zu Berlin). Viele kleinere ehemalige Bezirke sind heute nur noch Ortsteile. Berlins größter Bezirk (nach Fläche) ist Treptow-Köpenick mit einer Fläche von über 168 km². Pankow hat die meisten Einwohner. Hier leben mehr als 380 000 Berlinerinnen und Berliner.

7) Wohnen und Miete zahlen in Berlin

Die Berliner Mieter bezahlen jeden Monat durchschnittlich 6,72 Euro Miete je Quadratmeter (nettokalt) für ihre Wohnungen. Das sind 33 Cent mehr als 2017. Somit stiegen die Mieten in Berlin in den vergangenen zwei Jahren um fünf Prozent. In den Jahren zuvor war der Anstieg deutlich stärker. In nächsten beiden Bildern siehst du, in welchen Stadtteilen.


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In diesen Berliner Stadtteilen wohnst du günstig

Klar ist: Je weiter du vom Stadtkern entfernt wohnst, desto günstiger wird die Miete. Hier sind die aktuell günstigsten Berliner Stadtteile (Stand 2020):

1. Reinickendorf – Märkisches Viertel

Durchschnittliche Miete: 6,49 Euro pro qm
Mietsteigerung seit 2009: 55 Prozent

2. Marzahn Hellersdorf

7,06 Euro pro qm
53 Prozent

3. Spandau

7,60 Euro pro qm
33 Prozent

4. Treptow-Köpenick

7,83 Euro pro qm
26 Prozent

5. Friedrichsfelde Süd

8,29 Euro pro qm
48 Prozent

Diese Berliner Stadtteile sind angesagt, aber teuer

Die volle Dosis Berlin gibt es in diesen Stadtteilen. Hier tobt das Leben und die Spätis haben rund um die Uhr geöffnet (Späti = Spätkiosk und Ort für Spontan-Partys). Allerdings wirst du dich in diesen Stadtteilen mit anderen um die besten Wohnungen streiten müssen. Schlangen bei der Wohnungsbesichtigung sind hier normal:

1. Prenzlauer Berg

Durchschnittliche Miete: 11,69 Euro pro qm
Mietsteigerung seit 2009: 60 Prozent

2. Neukölln

11,72 Euro pro qm
95 Prozent

3. Kreuzberg

12 Euro pro qm
83 Prozent

4. Friedrichshain

12,84 Euro pro qm
76 Prozent

5. Mitte

14,98 Euro pro qm
36 Prozent

8) Die wichtigsten Berliner Ämter

Auch wenn das Leben in Berlin oft lockerer abläuft als in anderen Städten, musst du dich in Berlin an- oder ummelden. Dafür stehen dir 42 Bürgerämter zur Verfügung. Welches für dich zuständig ist, hängt von deiner Berliner Postleitzahl ab. Wir empfehlen dir, frühzeitig einen Termin zu reservieren. Grundsätzlich kannst du dich in jedem Berliner Bürgeramt ummelden, musst dann aber mit Fahrzeiten rechnen.

Hier kannst du über das Berliner Service-Portal direkt einen Termin in einem Bürgeramt buchen.

Wichtig: Seit dem 1. November 2015 brauchst du für deine Ummeldung in Berlin eine Einzugsbestätigung deines neuen Vermieters. Ohne diese Bestätigung wirst du unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt.

Alle wichtigen Formulare für die Anmeldung einer Wohnung in Berlin.

TIPP: Normalerweise muss man in Berlin lange auf einen Termin beim Bürgeramt warten. Wenn du dringend einen Termin benötigst, drücke in der Terminmaske häufiger die „F5-Taste“ – die Seite aktualisiert sich dann mit den neuesten Terminbuchungen. Manchmal sagen Menschen ihre Termine kurzfristig ab und diese Termine stehen ab sofort wieder allen Bürgern zur Verfügung. So bekommst du auch kurzfristig einen Termin in einem Bürgeramt.

Solltest du einen Hund mit nach Berlin bringen, vergiss nicht, sie oder ihn steuerlich anzumelden. Momentan beträgt die Hundesteuer in Berlin für den ersten Hund 120 Euro jährlich und für jeden weiteren 180 Euro im Jahr (Stand 2019). Zuständig ist ebenfalls das Bürgeramt.Wenn du ein Auto besitzt, meldest du es direkt bei der Zulassungsstelle um.

Hier kannst du einen Termin zum Ummelden deines KFZ buchen und bekommst weitere Informationen.

Wenn du deine Ausbildung im Ausland abgeschlossen hast, musst du sie in Deutschland anerkennen lassen. Dafür ist in Berlin das LAGeSo (Landesamt für Gesundheit und Soziales) zuständig.

Hier kannst du einen Termin beim LAGeSo buchen.

Für Fragen zu den Berliner Behörden gibt es in Berlin das Bürgertelefon. Du erreichst es unter 030–115. Unter der 115 kannst du ebenfalls Termine buchen und bekommst Hilfe, wenn du dich mal im Behördendschungel verlaufen hast.

9) In Berlin von A nach B kommen

Es klingt komisch und ist dennoch wahr: Berlin ist die deutsche Großstadt mit dem geringsten Anteil an Autoverkehr. 2011 beschloss Berlin, den Anteil des Autoverkehrs bis 2025 auf 25 Prozent abzusenken. Aktuell ist Berlin mit unter 30 Prozent auf einem guten Weg dieses Klimaziel zu erreichen. Zum Vergleich: In Düsseldorf macht der Autoverkehr 41 Prozent aus. Für die Zukunft plant Berlin den motorisierten Verkehr weiter zu reduzieren und stattdessen mehr Platz für Fußgänger und Radler zu schaffen. Die meisten Berliner nutzen für ihren täglichen Weg zur Arbeit die öffentlichen Verkehrsmittel. Das öffentliche Verkehrsnetz ist in Berlin sehr gut ausgebaut und bietet einen 24 Stunden Service. Tagsüber verkehren die U-Bahnen im fünf Minuten Takt, abends musst du 10 Minuten warten. Ab 1.00 Uhr bist du in Berlin an Wochentagen auf Nachtbusse angewiesen. Am Wochenende verkehren die U-Bahnen im 10 Minuten Takt und rund um die Uhr.

In Berlin gibt es:

  • 10 U-Bahnlinien, 173 U-Bahnhöfe und 563 Millionen Fahrgäste pro Jahr,
  • 154 Buslinien, 6.481 Bushaltestellen und 441 Millionen Fahrgäste pro Jahr,
  • 22 Straßenbahnlinien, 803 Straßenbahnhaltestellen und 197 Millionen Fahrgäste pro Jahr,
  • 16 S-Bahn-Linien, 166 S-Bahnhöfe und 478 Millionen Fahrgäste pro Jahr,
  • 6 Fähren mit einer Million Fahrgästen pro Jahr.

Preise ab Januar 2020 für den öffentlichen Nahverkehr in Berlin

  • Kurzstrecke: 1,90 Euro
  • Einzelfahrschein: 2,90 Euro – 3, 60 Euro
  • Tageskarte: 8,60 Euro – 9, 60 Euro
  • Gruppen-Tageskarte: 23,50 Euro – 24,50 Euro
  • Wochenkarte: 34 Euro – 41 Euro
  • Monatskarte: 84 Euro – 104 Euro
  • Jahreskarte: 882 Euro – 1.092 Euro

Berlin ist in die Tarifgebiete A, B und C aufgeteilt. Je mehr Tarifgebiete deine Fahrkarte enthält, desto teurer ist sie. Monatskarten kannst du in Berlin per monatlicher Abbuchung abonnieren, so sparst du etwa 25 Prozent des Ticketpreises.

Hier kannst du dein BVG Abo online bestellen.

Hinweis: Auf Folgendes solltest du vorbereitet sein, wenn du in Berlin öffentlich unterwegs bist:

  • Umzüge kann man in Berlin auch mit der U-Bahn machen. Wundere dich nicht, wenn plötzlich eine Waschmaschine neben dir steht.
  • Ponys und Hausschweine sind in Berlin normale Haustiere – selbstverständlich fahren sie auch U-Bahn. Wundere dich nicht.
  • Mit der Ringbahn ist immer was. Wundere dich nicht.
  • In Berlin gibt es viele Events. Logischerweise wird in der U-Bahn weiter Party gemacht. Wundere dich nicht.
  • Wer die Berliner Schnauze kennenlernen will und den großen Auftritt braucht, bezahlt beim Busfahrer mit einem 20er. Du wirst dich wundern und es nie wieder machen.

Zu Besuch in Berlin? Nutze die Welcome Card!

Für kurze Besuche in Berlin, zum Beispiel um dir Wohnungen oder deinen neuen Arbeitsplatz anzusehen, kannst du mit der „Berlin Welcome Card” Geld sparen und gleichzeitig in Berlin etwas unternehmen. Sie kostet 23 Euro und bietet freie Fahrt mit dem Berliner Nahverkehr. Zusätzlich bekommst du einen kostenlosen Stadtplan und Rabatt bei 200 Berliner Attraktionen.

Hier kannst du die Welcome Card bestellen.

In Berlin unverzichtbar: das Fahrrad

Der Berliner Senat hat es mit dem Mobilitätsgesetz vom Juli 2018 beschlossen:

Bis 2050 soll der Berliner Stadtverkehr klimaneutral sein. Gleichzeitig soll die Zahl der verletzten und getöteten Verkehrsteilnehmer auf ein Minimum reduziert werden. Zwei zentrale Maßnahmen hierfür sind die Umgestaltung gefährlicher Knotenpunkte und die Einrichtung sicherer Radverkehrswege an allen Hauptverkehrsstraßen. 2018 bekam Berlin als „Fahrradstadt“ vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) die Schulnote 4. Das Berliner Ergebnis relativiert sich ein bisschen, wenn man sich die Note des Siegers anschaut: Das ist Bremen mit einer 3,5. Dieses Ergebnis zeigt, dass Deutschland insgesamt großes Entwicklungspotenzial hat, wenn es um klimaneutrale Verkehrsplanung geht.


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Trotzdem steigen immer mehr Berliner auf ihre Fahrräder um. Nicht umsonst belegt die Hauptstadt in der Kategorie „Aufholer“ einen souveränen ersten Platz. Bring deinen Drahtesel also unbedingt mit nach Berlin, du wirst ihn während des legendären Berliner Sommers brauchen.

Das sind Berlins Stärken und Schwächen als Fahrradstadt laut ADFC Fahrradklimatest:

Stärken:Öffentliche Fahrräder Radfahren durch Alt und Jung
zügiges Radfahren

Schwächen:Fahrraddiebstahl geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung Oberfläche der Radwege

Wenn du kein Fahrrad hast, kein Problem. In Berlin gibt es regelmäßig Fahrradmärkte, auf denen du echte Schnäppchen machen kannst (Tipp: früh da sein). Die Fahrradmärkte finden in mehreren Berliner Stadtteilen statt.

Hier findest du die Fahrradmarkt-Termine für deinen Stadtteil.



10) Das Beste zum Schluss: 11 erstaunliche Fakten über Berlin.

  • Nur ein Viertel aller Berliner Einwohner sind echte Berliner.
  • In Berlin-Kreuzberg gibt es den einzigen veganen Sexshop Deutschlands.
  • Ungefähr ein Drittel der Gefängnisinsassen in Berlin sitzt wegen Schwarzfahrens ein.
  • In Berlin gibt es mehr Museen (180) als Regentage (106) pro Jahr. Keine andere europäische Stadt kann das von sich behaupten.
  • 50 Prozent der Berlinerinnen und Berliner sind nicht verheiratet.
  • In Berlin leben Menschen aus 180 Nationen zusammen. Und das ist gut so.
  • Die Pfaueninsel im Wannsee war die Kulisse für sechs Edgar-Wallace-Filme, darunter „Neues vom Hexer“ und „Der Mönch mit der Peitsche“.
  • Dinge, die in Berlin erfunden wurden: die Automatik­hundeleine, der Herzkatheter, der Fön, Ohropax, das Teelicht, die Thermosflasche, pipettenlose Augentropfenfläschchen, das Waffeleisen, die Brotschneidemaschine, der Briefmarkenautomat, der Toilettenspüler, die Röntgenröhre, die Taschenlampe, die Windschutzscheibe, die elektrische Eisenbahn
  • Der Berliner FC Germania aus Tempelhof wurde 1888 gegründet und ist der älteste noch bestehende deutsche Fußballverein. Der Klub wurde 1890 Deutscher Meister. Heute kickt der Verein in der Kreisliga.
  • Schwule Tradition: Am 15. Mai 1897 trafen sich in Charlottenburg ein Sexualwissenschaftler, ein Verleger, ein Jurist und ein ehemaliger Offizier, um durch Selbsterfahrung und Forschungsergebnisse offenzulegen, das gleichgeschlechtliche Liebe kein Laster oder gar ein Verbrechen, sondern natürlich ist. Sie waren die erste homosexuelle Vereinigung der Welt.
  • Du kannst in Berlin nachts in 1.000 Spätis einkaufen gehen - und du wirst es tun.

Partner der „Ausbildungsoffensive Pflege“

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Bundesministerium für Gesundheit

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Der Bevollmächtigte der Bundesregierung für Pflege

Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Länder

Gesundheitsministerkonferenz der Länder

Kultusministerkonferenz der Länder

Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände

Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e. V.

Arbeitgeberverband Pflege e. V.

Arbeitskreis Ausbildungsstätten für Altenpflege

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e. V.

Bundesagentur für Arbeit

Bundesverband Deutscher Privatkliniken e. V.

Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e. V.

Bundesverband Plegemanagement

Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.

Dekanekonferenz Pflegewissenschaft gem. e. V.

Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V.

Deutscher Berufsverband für Altenpflege e. V.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e. V.

Deutscher Caritasverband e. V.

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband – Gesamtverband e. V.

Deutscher Pflegerat e. V.

Deutscher Verband der Leitungskräfte der Alten- und Behindertenhilfe e. V.

Deutsches Rotes Kreuz e. V.

Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e. V.

GKV-Spitzenverband Landespflegekammern Verband der Privaten Krankenversicherung e. V.

Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e. V.

Verband Deutscher Privatschulverbände e. V.

ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V.

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