Mehr Nachhaltigkeit im Krankenhaus: Chancen und Grenzen

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Der Gesundheitssektor spielt in Bezug auf den Klimawandel eine wichtige Rolle, da er wesentlich zu den weltweiten CO2-Emissionen beiträgt. Wir informieren in unserem Artikel über den Einfluss von Krankenhäusern aufs Klima, was einem besseren Umweltschutz noch im Wege steht und welche Möglichkeiten Krankenhäuser haben, grüner zu werden.

Beim Thema Klimaschutz besteht in deutschen Krankenhäusern noch jede Menge Handlungsbedarf. Zu groß sind die Müllberge und die Mengen an Treibhausgasen, die durch die medizinische Versorgung im Gesundheitswesen entstehen.

Schließlich soll die Medizin Menschen zwar gesund machen, gleichzeitig aber nicht der Umwelt schaden. Doch welche Arbeitsbereiche belasten das Klima am meisten und wo sollten Krankenhäuser in Zukunft ihr Nachhaltigkeitsmanagement besonders hinterfragen?

Nachhaltigkeit im Krankenhaus: Einfluss von Kliniken auf die Umwelt

Das Gesundheitswesen ist einer der größten Wirtschaftssektoren in Deutschland. Gleichzeitig liegt der deutsche Gesundheitssektor dadurch auch beim Verbrauch von Ressourcen, der Emission von Treibhausgasen und dem Erzeugen von Abfällen ganz weit vorn.

Gute Hygiene ist sehr materialintensiv

Krankenhäuser zählen in Deutschland zu den größten Müllproduzenten. Denn dort ist die Nutzung von Geräten, Verpackungen oder Hilfsmitteln aus Kunststoff kaum vermeidbar. Aufgrund von Hygiene- und Infektionsschutz sowie der Gefahr der Verbreitung von Krankenhauskeimen werden Medikamentenbecher, Handschuhe, Spritzen, Infusionsflaschen und Co. als Einwegprodukte verwendet.

Zusätzlich muss dieses Material möglichst hygienisch entsorgt werden und wird oftmals Sonderverbrennungsanlagen zugeführt. Für diese ist wiederum eine hohe Energieerzeugung notwendig.

Kliniken gehören folglich nicht nur zu den großen Abfallproduzenten, sondern benötigen auch viel Energie. Für Kühlungen und Lüftungen, Beleuchtung und Heizung oder Operationssäle und Intensivstationen sowie dort genutzte medizinische Geräte. Da der Komfort und der Einsatz von medizinischen Geräten perspektivisch weiter wächst, wird sich das zusätzlich auf den Energieverbrauch in Krankenhäusern auswirken.

Der Einfluss von Krankenhäusern auf die Umwelt in Zahlen

  • Der deutsche Gesundheitssektor ist laut „Health Care Without Harm“ für 5,2 Prozent des bundesweiten CO2-Ausstoßes mitverantwortlich. Weltweit fallen insgesamt 4,4 Prozent der CO2-Emissionen im Gesundheitswesen an. Damit trägt es eine große Mitverantwortung für den Klimawandel.
  • 5 bis 6 Kilogramm Abfall entstehen laut „Abfallmanager Magazin“ jeden Tag pro Patient:in in einem Krankenhaus. Dazu zählen Abfallarten wie infektiöse Abfälle oder Chemikalienabfälle aus Röntgen- und Strahlenbehandlungen, Operationsreste und nicht-infektiöser, hausmüllähnlicher Abfall sowie Reste aus der Essensversorgung der Patient:innen. Die Kosten für die Entsorgung dieses Mülls betragen bei einem Bett mit Maximalversorgung rund 800 Euro im Jahr. Dazu kommt, dass rund 60 Prozent des anfallenden Abfalls hausmüllartig sind – aber nicht dem Recyclingkreislauf zugeführt, sondern zusammen mit anderen Klinikabfällen ungetrennt verbrannt werden.
  • Weiter werden für ein Klinikbett pro Tag bis zu 500 Liter Wasser benötigt. Diese Menge kommt nicht nur durch die reine Versorgung der Patient:innen zustande, sondern auch durch das Sterilisieren von verwendeten Materialien sowie Kühl- oder Heizvorgänge der Einrichtung.
  • Ein Krankenhaus verbraucht laut „viamedica“ rechnerisch pro Klinikbett so viel Energie wie vier Einfamilienhäuser jährlich. Deutschlandweit gibt es etwa 500.000 Krankenhausbetten (Stand 2017) – das entspricht also bei der Summe an Betten insgesamt einem Bedarf von etwa 2 Millionen Einfamilienhäusern.


Stethoskop auf Weltkugel


Die wichtigsten Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in Kliniken

Auf Seiten des Krankenhausmanagements besteht eine Menge Handlungsbedarf. Wir verraten dir 7 wirksame Initiativen, mit denen Arbeitgeber:innen ihre Klinikprozesse umweltbewusster gestalten können.

Best Practice #1: Abfallmanagement der Klinik verbessern

Ein Großteil des Abfalls in Krankenhäusern ist zwar Hausmüll, wird aber trotzdem nicht getrennt. Eine durchdachte Sortierung hingegen reduziert die Abfallmenge und ermöglicht die Wiederverwertung sowie das Recycling. Zum Beispiel Infusionsflaschen, ungebrauchte Kanülen und Einwegspritzen.

Sogar kontaminierte Abfälle lassen sich nach entsprechender Sterilisierung oder einer Desinfektionsbehandlung wieder verwertbar machen. Dadurch spart ein Krankenhaus nicht nur Müll, sondern auch Geld.

Best Practice #2: Energieeffizienz optimieren

Patient:innen werden in einem Krankenhaus rund um die Uhr versorgt. Lichtquellen und eine Vielzahl elektronischer Geräte beanspruchen somit Unmengen an Strom. Die Umstellung auf energieeffiziente Beleuchtungssysteme, eine effektive Isolierung und die Nutzung verbrauchsgünstiger Geräte minimiert den Ressourceneinsatz im Klinikalltag deutlich.

Ebenfalls trägt der Einsatz erneuerbarer Energien – zum Beispiel im Bereich Photovoltaik, Windenergie oder Geothermie – dazu bei, den Energieverbrauch in der Klinik zu reduzieren.

Tipp: Bewegungsmelder sind in einigen Bereichen eine zusätzliche Möglichkeit, um Energie einzusparen. So bleibt das Licht nur dann eingeschaltet, wenn sich eine Person im Raum befindet und erlischt automatisch beim Verlassen des Raumes.

Best Practice #3: Wasserverbrauch reduzieren

Der Wasserverbrauch pro Klinikbett ist immens. Doch durch die Installation moderner, effizienter Sanitäranlagen oder die schnellstmögliche Reparatur von Lecks lässt sich langfristig eine große Menge Wasser einsparen.

Zudem sollten Krankenhäuser bei Pflegefachkräften ein Bewusstsein dafür schaffen, nur so viel Wasser wie nötig zu verbrauchen. Das gilt selbstverständlich auch für Strom oder andere Materialien des Klinikalltags.



Best Practice #4: Nachhaltige Beschaffung

Bereits beim Einkauf lohnt sich ein prüfender Blick auf den jeweiligen Einsatzbereich der Produkte und die Nachhaltigkeit des Materials. Dazu zählen zum Beispiel umweltfreundliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel, recycelte oder wiederverwendbare Produkte, umweltfreundlich produzierte Arbeitskleidung sowie nachhaltig hergestellte medizinische Geräte oder Verbrauchsmaterialien.

Kliniken sollten sich immer die Frage stellen, bei welchen Gebrauchsgütern auf der Station gespart werden kann und ob sich Einwegprodukte durch Mehrwegartikel ersetzen lassen.

Best Practice #5: Förderung umweltfreundlicher Transportmittel

Um sich für Nachhaltigkeit einzusetzen, ermutigen einige Krankenhäuser ihre Mitarbeiter dazu, umweltfreundliche Transportmittel wie Fahrräder oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Ein Anreiz ist zum Beispiel ein Jobticket, bei dem die Kosten für eine Monatskarte im Nahverkehr entweder ganz oder anteilig übernommen werden.

Ebenso führt die Einrichtung von Fahrradabstellplätzen sowie die Bereitstellung von Umkleideräumen und Duschen für Mitarbeiter:innen am Arbeitsplatz langfristig dazu, dass mehr von ihnen mit dem Rad zur Arbeit kommen.

Best Practice #6: Mit Klimaschutzorganisationen verbinden

Inzwischen gibt es jede Menge Organisationen, die nachhaltige Initiativen im Gesundheitssektor ins Leben gerufen haben. Krankenhäuser sollten im besten Fall Partnerschaften mit diesen Organisationen eingehen, um gemeinsame Projekte voranzutreiben.

In Zusammenarbeit mit Umweltschutzorganisationen, Forschungseinrichtungen oder anderen Krankenhäusern lassen sich nicht nur umfassende Nachhaltigkeitsprojekte entwickeln. Die Kooperation bietet auch Raum für den Austausch über funktionierende Methoden und Perspektiven zur Weiterentwicklung.

Best Practice #7: Regionale Lebensmittel beziehen

Lange Transportketten wirken sich ungünstig auf die CO2-Bilanz aus. Mit Lebensmitteln von regionalen Anbietern sowie saisonalen Zutaten in der Kantine schützen Krankenhäuser die Umwelt und unterstützen die lokale Wirtschaft.

Da ein übermäßiger Fleischkonsum ebenfalls einen erheblichen Anteil der Emissionen verursacht, empfiehlt sich in Kliniken eine überwiegend vegetarische oder sogar vegane Küche.

Vorteile nachhaltigen Handelns in Krankenhäusern

Nachhaltigkeitsmaßnahmen haben langfristig positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft. Indem das Gesundheitswesen klimafreundlicher wirtschaftet, trägt es zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen bei und übernimmt Verantwortung für kommende Generationen.

Krankenhäuser, die sich für Nachhaltigkeit engagieren, stärken dadurch ihr Image als verantwortungsbewusste Einrichtung und erhöhen die Attraktivität für Patient:innen und Mitarbeiter:innen.


Drei lachende Pflegefachkräfte auf dem Krankenhausflur.


Zwar bedürfen Nachhaltigkeitsinitiativen anfangs einer gewissen Investitionshöhe. Später führen sie aber zu erheblichen Kosteneinsparungen. Schließlich lassen sich die Betriebskosten deutlich senken durch die Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs, eine verbesserte Abfallbewirtschaftung, die Verwendung von wiederverwendbaren Produkten und die effiziente Nutzung von Ressourcen.

Ein nachhaltiges Krankenhaus bringt zusätzlich immense Gesundheitsvorteile für Patient:innen mit sich. Denn Klimamaßnahmen wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Zum Beispiel durch eine verbesserte Qualität der Raumluft, der Reduzierung von schädlichen Chemikalien und der Förderung eines gesunden Umfelds.

5 Hürden auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in Kliniken

Dass Klimaschutz im Gesundheitssektor unerlässlich ist, haben die meisten Einrichtungen längst erkannt. Oftmals hapert es aber aufgrund der strengen bürokratischen Vorschriften oder aufgrund von finanziellen Mitteln an der Umsetzung.

1. Die Etablierung nachhaltiger Maßnahmen erfordert anfängliche Investitionen

Der Kauf energieeffizienter Geräte, die Installation von Solarenergieanlagen oder die Einführung von Abfallmanagement-Systemen sind mit teils hohen Kosten verbunden. Krankenhäuser stehen aber meistens vor finanziellen Beschränkungen und festgelegten Budgets – eine schlechte Kombination für den Klimaschutz. Deshalb ist Geld einer der Hauptgründe dafür, warum Nachhaltigkeit in Kliniken noch zu stark vernachlässigt wird.

2. Die Vorschriften im Gesundheitssektor sind sehr komplex

Krankenhäuser müssen zahlreiche Richtlinien und Qualitätsstandards beachten – vor allem in Bezug auf Hygiene. Die Veränderung bestehender Prozesse und Überwindung bürokratischer Hürden durch Nachhaltigkeitsmaßnahmen bringt deshalb zusätzlichen Arbeitsaufwand und neue Herausforderungen mit sich.

3. Neuerungen werden vom Stammpersonal oft kritisch betrachtet

Veränderungen in etablierten Organisationen, also auch Krankenhäusern, stoßen immer wieder auf Widerstand. Mitarbeiter:innen sowie Führungskräfte müssen von den Vorteilen und der Bedeutung der Nachhaltigkeit oftmals erst überzeugt werden und sich auf kommende Maßnahmen einlassen.

4. Fehlende Expertise im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement

Aufgrund mangelnder Fachkenntnisse von Führungs- und Pflegefachkräften ist die Umstrukturierung hin zu mehr Nachhaltigkeit für Kliniken oftmals besonders aufwändig. Thematische Schulungen oder auf Umweltschutz spezialisierte Experten-Teams sind daher dringend notwendig.

5. Komplexe Lieferketten erschweren ökologisches Verhalten

Besonders herausfordernd in diesem Zusammenhang: Firmen und Lieferanten zu finden, die nachhaltige oder regionale Produkte und Lebensmittel anbieten. Und dann auch noch den Qualitäts- und Sicherheitsstandards genügen, die im Gesundheitswesen notwendig sind.

Realitätscheck: Engagieren sich Kliniken trotz der Hürden für Klimaschutz?

Die Nachhaltigkeitsbestrebungen von Krankenhäusern sind vielerorts noch zögerlich. Trotzdem haben bundesweit bereits 250 Krankenhäuser und Reha-Kliniken wirksame Klimaschutzmaßnahmen in ihre Arbeitsabläufe integriert. So lautete im Jahr 2022 das Ergebnis des Projekts „KLIK green: Krankenhaus trifft Klimaschutz“, das vom Berliner Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geleitet wurde.


Vier Pflegefachkräfte geben sich ein gemeinsames High-Five.


Ziel der Initiative war es, dass alle teilnehmenden Krankenhäuser zusammen bis April 2022 mindestens 100.000 Tonnen CO2 vermeiden. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Denn noch über den Projektzeitraum hinaus wirken mehr als 1.600 Maßnahmen zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz in den teilnehmenden Kliniken. Diese erreichen voraussichtlich sogar eine Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase von mindestens 200.000 Tonnen.

Neben dem oben genannten Projekt vergibt der BUND Berlin zudem seit 2001 das Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus“. Damit werden Krankenhäuser ausgezeichnet, die sich mit außerordentlichem Engagement um Energieeinsparung bemühen.

Internationales Positivbeispiel: Großbritannien

In Großbritannien lautet das gesetzlich vorgeschriebene Ziel, dass der Nettobeitrag an Emissionen bis 2050 bei Null liegen soll. Dafür werden die Emissionen im Gesundheitswesen bereits seit ein paar Jahren dokumentiert. Vorgegebene Zwischenschritte definieren, wann welche Emissionen in einer Klinik reduziert werden müssen, damit das Ziel erreicht wird.

Zudem hat der staatliche Gesundheitsdienst NHS bereits 2020 einen Nachhaltigkeitsbeauftragten eingestellt, der gemeinsam mit regionalen Unternehmen dafür sorgt, dass nötige Maßnahmen umgesetzt werden.

Mit gutem Beispiel voran: Diese Krankenhäuser haben es geschafft

Mit einem nachhaltigen Krankenhausmanagement kann Klimaschutz im Gesundheitssektor also funktionieren. Denn auch hohe Sicherheits- und Hygienestandards sind mit einer ressourcenschonenden Nutzung vereinbar. Das zeigt eine Reihe an „Green Hospitals“ oder „Grünen Krankenhäusern“, in denen es um eine nachhaltige Ausrichtung aller Prozesse geht.

Die Charité gründete beispielsweise im März 2021 einen eigene Abteilung für Nachhaltigkeitsmanagement und hat seitdem zahlreiche umweltfreundliche Projekte ins Leben gerufen.



Folgende Krankenhäuser gehen ebenfalls mit gutem Beispiel voran und setzen sich für nachhaltige Prozesse im Klinikmanagement ein:

  • Klinikum Lichtenfels in Bayern: Die Einrichtung gilt in Deutschland als DAS Best Practice-Beispiel schlechthin, wenn es um „grüne Krankenhäuser“ geht. Es besaß als eine der ersten Kliniken eine optimierte Gebäudehülle, Dreifachverglasung, Wärmerückgewinnung, Geothermie, Solarthermie, Biogas, Ökostrom und Photovoltaik und erreicht dadurch eine Senkung der CO2-Emissionen um 75 Prozent sowie eine Reduktion des Energieverbrauchs um 60 Prozent.
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE): Das Universitätsklinikum verfolgt eine nachhaltige Strategie, die unter anderem energieeffiziente Gebäude, regenerative Energien, Abfallreduktion und -recycling sowie nachhaltige Mobilitätskonzepte umfasst.
  • Royal Adelaide Hospital (Australien): Das australische Krankenhaus hat sich dem Ziel verschrieben, die erste nationale CO2-neutrale Klinik zu werden. Es verwendet Solarenergie, Regenwassernutzung, energieeffiziente Beleuchtung und verbesserte Abfallmanagement-Systeme.
  • Universitätsklinikum Tübingen: Die Uniklinik setzt sich aktiv für den Klimaschutz ein. Neben der Einstellung eines Nachhaltigkeitsbeauftragten hat die Klinik Photovoltaikanlagen installiert, die eine Eigenstromerzeugung ermöglichen, und ihre Narkosegase umgestellt.
  • University Medical Center Utrecht (Niederlande): Die Einrichtung setzt auf nachhaltige Energiequellen wie Solarenergie und Biomasse und hat damit seine CO2-Emissionen erheblich reduziert. Außerdem verfolgt das Krankenhaus eine umfassende Abfallmanagement-Strategie und bemüht sich um eine nachhaltige Beschaffung.
  • Burwood Hospital (Neuseeland): Das Burwood Hospital wurde nach den Prinzipien des in Australien und Neuseeland angewandten „Green Star“-Gebäudezertifizierungssystems entworfen. Es verwendet Solarenergie, Regenwassernutzung und energieeffiziente Technologien. Das Krankenhaus hat zudem Maßnahmen zur Abfallreduzierung und zur Förderung des nachhaltigen Transports eingeführt.

Projekt klimafreundliches Krankenhaus: Wo bekommen Kliniken Unterstützung?

Diverse Netzwerke und Organisationen, Krankenhausverbände und Dachorganisationen haben sich auf Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen spezialisiert und bieten Programme zur Förderung von Nachhaltigkeit, Schulungen, Leitlinien sowie Beratungsdienste für Kliniken an. Dazu zählt zum Beispiel der oben erwähnte Berliner Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Zusätzlich lohnt sich der Austausch mit Gesundheitseinrichtungen, die bereits nachhaltige Initiativen umgesetzt haben. Gemeinsam werden Hindernisse nicht nur leichter überwunden. In der Regel lassen sich so auch die effizientesten Strategien für mehr Nachhaltigkeit entwickeln.

Des Weiteren unterstützen spezialisierte Beratungsunternehmen, Expert:innen und angestellte Nachhaltigkeitsmanager:innen die Krankenhäuser bei der Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien. Sie identifizieren Einsparpotenziale, bewerten technische Lösungen und erstellen einen maßgeschneiderten Aktionsplan auf dem Weg zu einem umweltbewussten Verhalten.

Tipp: Für Krankenhäuser lohnt es sich, sich regelmäßig über Nachhaltigkeitsinitiativen und -projekte im Gesundheitswesen zu informieren. Oftmals werden diese sogar von staatlichen oder regionalen Behörden, Stiftungen oder anderen Organisationen gefördert und bezuschusst.

Trotz bürokratischer oder finanzieller Hürden setzen immer mehr Kliniken nachhaltige Projekte um. Und was gut für Umwelt und Gesundheit ist, lohnt sich sogar finanziell. Mit einem gut organisierten Nachhaltigkeitsmanagement und ökologischen Maßnahmen sparen Krankenhäuser nämlich nicht nur eine große Menge an CO2-Emissionen, sondern auch Geld.

Katharina Klein

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