Du willst endlich die Fortbildung angehen, die du schon lange aufgeschoben hast? Du möchtest mehr verdienen? Oder du möchtest die Leistung deines Pflegeteams verbessern? Wir verraten dir, wie dir die SMART-Methode dabei helfen kann, deine Ziele zu definieren und zu erreichen.
Vielleicht weißt du, was du kurzfristig oder langfristig erreichen möchtest, aber hattest in der Vergangenheit Probleme, deine Ziele in die Tat umzusetzen. Je besser du deine Ziele formulierst und je besser sie die Kriterien der SMART-Methode erfüllen, desto eher hast du Erfolg.
Der US-amerikanische Managementforscher Peter Drucker entwickelte die SMART-Formel in den 50er Jahren. Mit dieser Strategie lassen sich Ziele spezifischer formulieren und besser messen. Auf diese Weise geht auf dem Weg dorthin die Motivation nicht verloren und die Ziele werden auch wirklich erreicht.
Das Akronym SMART steht für „specific“, „measurable“, „achievable“, „relevant“/ „realistic“ und „time-bound“/ „trackable“. Zu Deutsch bedeuten diese Begriffe lose übersetzt:
Im Allgemeinen ist es für Menschen sehr wichtig, Ziele zu haben. Sowohl was den langfristigen Plan als auch die nächsten Schritte für ihr Leben oder ihre Karriere betrifft. Ziele sind ein Ansporn – sie zu erreichen, erhöht die Lebenszufriedenheit und das Selbstvertrauen.
„Ich möchte Pflegedienstleitung werden“ oder „ich möchte in der Pflege mehr verdienen“ sind keine klaren Ziele für dich. Ebenso wenig wie „die Pflegequalität erhöhen“ oder „die Bewohner:innen sollen mehr trinken“ für dein Team.
Diese Ziele, die eher Wünsche sind, sind schwierig zu realisieren, weil sie keine hilfreichen Vorgaben enthalten. Diese brauchst du aber zur Orientierung und um zu definieren, wo du bereits stehst.
Jetzt erklären wir dir, wie du mit den Kriterien der SMART-Methode deine Ziele eindeutig formulierst. Ein SMARTes Ziel sollte am Ende bestenfalls alle diese Punkte erfüllen. Manchmal ergeben sich allerdings Widersprüche aus den Kriterien, zum Beispiel kann ein attraktives Ziel eventuell schnell unrealistisch werden. In diesem Fall wäge ab, was dich bei deinem jeweiligen Vorhaben eher weiterbringt.
Zuallererst sollte dein Ziel genau definiert, also spezifisch sein. Das gilt für persönliche Projekte genauso wie für die Zielvorgaben an dein Team. Wenn du als Leiter einer Pflegeeinrichtung, Chefärztin oder Stationsleiterin Ziele für deine Mitarbeitenden vorgibst, musst du sicher gehen, dass sie genau verstanden haben, was am Ende herauskommen soll. Am besten formulierst du einen präzisen Satz dazu.
Mit präzisen Formulierungen wie diesen behältst du leichter deine Zielstrebigkeit. Ob du deinen Mitarbeitenden die richtige Orientierung gegeben hast, überprüfst du, indem du dir ihre Vorschläge bzw. ihren Plan im Vorfeld anhörst.
Ist dein Ziel spezifisch, ist der Punkt der Messbarkeit meistens auch erfüllt. Du siehst genau, ob Frau Meiers 1,5-Liter-Flasche am Ende des Tages leer ist, ob du die Weiterbildung zur WBL geschafft hast oder ob du in drei Monaten mehr Geld auf dem Konto hast. Du kannst ganz einfach überprüfen, ob du das quantitative bzw. zeitliche Ziel erreicht hast. Doch auch qualitative Ziele wie eine bessere Schichtübergabe kannst du messen. Bitte das Pflegeteam beispielsweise, ihre Zufriedenheit mit dem Schichtwechsel vor und einige Zeit nach den Änderungen im Ablauf zu bewerten.
Damit du oder dein Team auf dem Weg durchhalten, muss das mögliche Resultat attraktiv genug sein bzw. dein Team muss Lust darauf haben, das Ziel zu erreichen. Es läuft nicht immer alles nach Plan. Daher ist es wichtig, fest dahinter zu stehen, um sich von Hindernissen nicht aufhalten zu lassen. Dabei hilft es, sich den Erfolg vorzustellen. Dank deiner Gehaltserhöhung oder dem besseren Job kannst du mehr Geld zur Seite legen. Oder Frau Meiers kognitive Leistung verbessert sich dank der Flüssigkeitszufuhr. Die Akzeptanz der Mitarbeitenden erhöht sich weiterhin, wenn du die Ziele gemeinsam mit ihnen setzt und und sie in Entscheidungen einbeziehst.
Dein Ziel muss realistisch sein. Herausforderungen sind gut, unerreichbare Endergebnisse führen dagegen zu Frustration und Demotivation. Relevant bedeutet, dass das Ziel deinen Wertvorstellungen oder denen deiner Kolleg:innen entspricht. Außerdem musst du wissen, warum es dir wichtig ist und wie es zu deinem Plan für dein (Berufs-)Leben passt.
Deine spezifischen SMART-Ziele enthalten im besten Fall einen eindeutigen Zeitrahmen. Dieser kann auch mehrere Jahre umfassen, wenn es sich zum Beispiel um eine Weiterbildung oder deinen langfristigen Karriereplan handelt. Dann solltest du dein Ziel in Teilschritte gliedern und dir zwischendurch Termine setzen, die dich anspornen. Beispielsweise die nächste Prüfung. Behalte den Überblick, wie lange etwas dauern soll und wann du welches Teilziel geschafft haben willst.
Die SMART-Methode hilft dir, deine Ziele zu verfolgen, ganz egal ob es sich um persönliche Erfolge oder Vorgaben für deine Station handelt. Auch, wenn du dich gerade in der Pflegeausbildung oder im Pflegestudium befindest, kannst du dir nach der Formel Ziele für die Prüfungsvorbereitung oder deine nächste Lernetappe setzen. Sogar Patient:innen oder Bewohner:innen können von SMARTen Zielen für ihre Genesung oder Gesundheit profitieren, die du gemeinsam mit ihnen erarbeitest. So erhöhen sich Pflege- und Lebensqualität. Und falls nicht immer alle Punkte hundertprozentig erfüllt sind, mach dir keine Sorgen. Abweichungen von der Regel sind erlaubt. Betrachte die SMART-Methode als Checkliste, die dir hilft, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und alles zu schaffen, was du dir vornimmst.
Friederike Bloch