Doku-Tipp: „HERstory“ zeigt Medizin und Forschung aus weiblicher Sicht

Begeistert von der Vielfältigkeit des Pflegeberufs möchte Friederike wissen, was Pflegekräfte bewegt. Dazu tauscht sie sich gern persönlich mit ihnen aus und lässt das Pflegepersonal in Interviews und Reportagen selbst zu Wort kommen.

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Die vierteilige Doku-Serie „HERstory“ richtet den weiblichen Blick auf die Geschichte. In der ersten Folge geht es um die gefährliche Benachteiligung von Frauen in Medizin und Forschung.

Schmerzen in der Brust, Atemnot, ein tauber linker Arm. Das sind für Ärzt:innen und Pflegekräfte Alarmzeichen für einen Herzinfarkt. Nur leider kündigt sich dieser bei Frauen oft nicht durch diese klassischen Symptome an, sondern zum Beispiel durch Übelkeit, Bauch- oder Rückenschmerzen. Dass dieser Umstand sogar medizinischem Personal häufig unbekannt ist, erfährt man im ersten Teil der ARD-Doku-Reihe „HERstory“. Unter dem Titel „Lebensgefahr – Frauen und die Medizin“ begeben sich die Filmemacher:innen auf eine Reise in die Vergangenheit von Medizin und Forschung. Dort gilt der männliche Körper allzu oft als Standard. Mit gefährlichen Folgen. Eine große amerikanische Studie zeigte zum Beispiel schon Ende der 90er Jahre, dass vor allem in den jüngeren Altersgruppen die Sterblichkeit von Frauen bei einem Herzinfarkt doppelt so hoch lag. Auch bei Autounfällen ist das Risiko für Frauen, schwer verletzt zu werden oder zu sterben, höher. Denn auch für die Sicherheitsstandards der Autoindustrie gilt der Mann als Norm und die Firmen sind nicht verpflichtet, Crashtests mit weiblichen Dummys durchzuführen.

Medizin und Forschung: Kein Herz für Frauen

In der Reportage kommen drei Frauen zu Wort, die sich dafür einsetzen, dass sich diese Dinge ändern. Die Kardiologin Vera Regitz-Zagrosek kämpft schon seit Beginn ihrer Karriere und gegen viele Widerstände für die geschlechtergerechte Medizin, während die Verkehrssicherheitsforscherin Astrid Linder den ersten weiblichen Dummy entwickelt hat. Kunstherzexpertin Dilek Gürsoy hat schon unzählige künstliche Herzen erfolgreich eingesetzt. Und trotzdem kann sie vielen Frauen nicht helfen. Auch hier wurde für den Mann geforscht und Kunstherzen entwickelt, die für viele Frauenkörper schlichtweg zu groß sind.



„HERstory“ erzählt und deutet Geschichte aus weiblicher Perspektive. Und fragt, was anders gewesen wäre, hätte die männliche Sicht nicht so häufig dominiert. Die anderen drei Teile „Angriffslust – Frauen, Krieg und Gewalt“, „Wendeman(n)över – Frauen und die Wiedervereinigung“ und „Frauenwunder – Frauen und das Wirtschaftswunder“ werden am 27. September, 4. Oktober und 11. Oktober im Ersten ausgestrahlt und sind danach in der ARD-Mediathek abrufbar.

Friederike Bloch

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