Was ist Frühjahrsmüdigkeit und wie können Pflegekräfte ihr den Kampf ansagen? Wir haben nützliche Tipps für dich.
Müdigkeit? Kennst du als Pflegekraft bestimmt nur allzu gut. Viele Pflegekräfte arbeiten in wechselnden Schichten und der unregelmäßige Schlafrhythmus ist für den Körper anstrengend. Im beginnenden Frühling kommt noch ein weiteres Phänomen hinzu: die Frühjahrsmüdigkeit. Zwar leidet nicht jede:r darunter. Doch bemerken viele Menschen zu dieser Jahreszeit nicht nur die ersten Frühblüher, sondern auch, dass ihre Energie in den Keller rutscht. Wenn man in der Pflege tätig ist, kann dies doppelt anstrengend sein. Schließlich brauchst du deine ganze Konzentration und Kraft für die Patient:innen und Bewohner:innen.
Bis zu 50 Prozent der Deutschen fühlen sich „frühjahrsmüde“. Dabei geben Frauen etwas öfter an, sich zu Beginn der Frühlingsmonate energielos zu fühlen. Für Medizin und Wissenschaft ist die Frühjahrsmüdigkeit weniger interessant, da sie vollkommen ungefährlich ist. Die Erschöpfung und das erhöhte Schlafbedürfnis entstehen wahrscheinlich durch die Umstellung des Hormonstoffwechsels. Dabei spielen vor allem das „Schlafhormon“ Melatonin und das „Glückshormon“ Serotonin eine Rolle. Während am Ende des Winters der Melatoninspiegel besonders erhöht ist, regt die vermehrte Lichtzufuhr im Frühjahr die Bildung von Serotonin an. Die Produktion von Melatonin nimmt dagegen ab. Das klingt eigentlich ganz gut. Doch bis sich dein Körper an diese Umstellung gewöhnt hat, kann einige Zeit vergehen – vor allem wenn du, wie meistens in der Pflege, drinnen tätig bist. Diese Phase kann anstrengend sein. Bist du darüber hinaus noch wetterfühlig, kann auch dies ein gewisses Unwohlsein verursachen. Denn dein Körper muss sich immer wieder neu einstellen, wenn es nach den ersten wärmeren Tagen wieder kältere Perioden gibt. Spätestens nach vier Wochen sollte die Frühlingsmüdigkeit jedoch überstanden sein, sonst solltest du abklären lassen, ob deiner körperlichen oder geistigen Erschöpfung nicht doch andere Ursachen zu Grunde liegen.
Der „circadiane Rhythmus“, auch „innere Uhr“ oder Biorhythmus genannt, steuert unseren Körper. Es wirkt sich auf unseren Schlaf, unsere Atmung und Verdauung sowie andere körpereigene Prozesse aus. Auch auf die Stimmung hat die innere Uhr Einfluss. Wenn sie aus dem Takt gerät, fühlen wir uns unwohl. Bei Schichtarbeit, wie sie in der Pflege häufig vorkommt, ist ein regelmäßiger Biorhythmus schwer einzuhalten. So kann es gerade für Pflegepersonal kräftezehrend sein, wenn sich die innere Uhr und der Hormonhaushalt im Frühjahr noch zusätzlich umstellen. Die ganz reale Zeitumstellung Ende März ist ein weiterer Faktor, der dich aus der Routine bringt. Zum Glück gibt es einige Tricks, um die Frühjahrsmüdigkeit so schnell wie möglich zu überwinden.
Sonne, Sport und Sauerstoff. Mit diesen drei „S“ bist du bestens gegen das Frühjahrstief gerüstet. Je mehr Sonnenlicht du aufnimmst, desto schneller sind deine Serotonin-Speicher voll. Das funktioniert übrigens auch an Wolkentagen. Die UV-Strahlen regen außerdem die Vitamin-D-Produktion deines Körpers an. Gehe in deinen Pausen also so oft es geht nach draußen und nutze die länger werdenden Tage, um nach der Arbeit Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Sauerstoff wirkt optimal gegen Müdigkeit. Wenn du nun noch Bewegungs- oder Sporteinheiten in deinen Alltag einbaust, regst du deinen Kreislauf an und die Frühjahrsmüdigkeit hat bald keine Chance mehr.
Unterstütze deinen Körper mit der richtigen Ernährung, neue Energie zu tanken. Vitaminreiche, leichte Nahrungsmittel sollten jetzt vermehrt auf deinem Speiseplan stehen. Das können zum Beispiel frische Salate und Obst sein. Im Supermarkt findest du regionales Wintergemüse wie Feldsalat, Grünkohl und Chicorée.
Esse über den Tag verteilt lieber mehrere kleine Mahlzeiten statt einem schweren Gericht zum Mittag oder Abendessen. So muss dein Körper nicht soviel auf Energie einmal für die Verdauung aufwenden. Frühlingszeit ist traditionell Fastenzeit. Eine richtige Fastenkur hilft vielen, neue Kraft zu sammeln. Das mag paradox klingen, aber auch hier wirkt das Prinzip Energiesparen durch die Entlastung des Darms. Selbstverständlich solltest du dich vorher gut informieren und am besten zunächst deinen Arzt konsultieren, ob Fasten für dich gesundheitlich unbedenklich ist. Man kann auch nur ein Lebensmittel, wie zum Beispiel Schokolade oder Alkohol fasten, um seinem Körper etwas Gutes zu tun.Genug zu trinken, wird von Pflegekräften gerne vergessen. Achte trotz Arbeitsstress, bewusst darauf, mindestens 1,5 Liter zu trinken. So wirst du weniger Probleme mit der Müdigkeit haben. Aber bitte keine Softdrinks.
Unser extra Tipp zum Munterwerden: Trinke ein- oder zweimal täglich ein Glas Gerstengraswasser. Gerstengraspulver findest du in der Drogerie oder bei zahlreichen Anbietern im Internet. Mische einfach einen Teelöffel davon in dein Wasser oder ein anderes gesundes Getränk. Die Pflanze ist ein Alleskönner – sie steckt voller Vitalstoffe, gleicht den Säure-Basen-Haushalt deines Körpers aus und steigert dein Energie- und Konzentrationslevel.
Wenn du unter Frühjahrsmüdigkeit leidest, solltest du vor allem jetzt ein Auge auf deine Schlafgewohnheiten haben. Gesunder Schlaf ist auch für Pflegekräfte im Schichtdienst nicht unmöglich. Hier haben wir Tipps dazu gesammelt:
Vielleicht hilft dir, wenn du es einrichten kannst, tagsüber eine kleine Auszeit zum Schlafen zu nehmen. Diese sollte aber nicht länger als eine halbe Stunde sein. Versuche, auf die Signale zu hören, die dir dein Körper gibt und dich soweit es geht danach zu richten.
Dein Pflegejob und die Schichtarbeit erlauben es dir nicht, viel Zeit draußen zu verbringen? Dann kannst du dein Gehirn mit einer Tageslichtlampe austricksen. Diese Lampen machen dich nicht nur im Winter wacher und besser gelaunt, sondern können dir auch durch die Übergangszeit helfen.
Wechselduschen sind ebenfalls echte Muntermacher. Sie regen die Durchblutung und den Kreislauf an. Außerdem trainiert der Warm-Kalt-Wechsel deine Blutgefäße für Temperaturschwankungen. Ende mit einem kalten Wasserstrahl.
Du kommst immer noch müde im Krankenhaus oder Pflegeheim an und dein erster Gang führt dich zur Kaffeekanne? Das ist vollkommen okay. Allerdings gibt es auch andere natürliche Wachmacher, die sogar noch mehr Vorteile haben. Zum Beispiel:
Abgeschlagenheit, Kreislauf- und Konzentrationsprobleme oder Kopfschmerzen kannst du bei der Arbeit in der Pflege nun wirklich nicht gebrauchen. Deshalb überwinde den inneren Schweinehund und werde gegen die Frühjahrsmüdigkeit aktiv. Auch wenn es vielleicht gerade anstrengend ist, geh vor die Haustür, rüste dein Fahrrad auf oder dreh den kalten Wasserhahn auf – dein Körper wird es dir danken.
Friederike Bloch
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