Als Wohnbereichsleitung übernimmst Du verantwortungsvolle Aufgaben in Pflegeeinrichtungen und verdienst entsprechend besser als eine reguläre Pflegefachkraft. Aber wie hoch ist das Gehalt wirklich, und welche Faktoren beeinflussen Deine Verdienstmöglichkeiten? Egal, ob Du bereits als Pflegefachkraft arbeitest und über eine Weiterbildung nachdenkst oder bereits als WBL tätig bist – in diesem Artikel erfährst Du, mit welchem Gehalt Du als Wohnbereichsleitung in Deutschland rechnen kannst und wie Du Dein Einkommen optimieren kannst.
Das Thema kurz und kompakt
Besseres Gehalt dank Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung in der Kranken- oder Altenpflege
Die Weiterbildung zur Stationsleitung, Wohnbereichsleitung oder Bereichsleitung sind staatlich geregelt. Du beendest die Weiterbildung mit einem staatlich anerkannten Abschluss, der Dir Chancen auf eine Führungsposition in einer Einrichtung des Gesundheits- oder Pflegewesens eröffnet. Die Verantwortung, die diese Position als Teamleiter:in mit sich bringt, wird sich auf Deinem Konto abzeichnen.

Voraussetzungen für die Weiterbildung und Aufgaben als WBL
Wenn Du bereits eine Berufsausbildung in der Pflege absolviert hast und seit etwa zwei Jahren in Deinem Beruf arbeitest, kannst Du Dich zur Wohnbereichsleitung weiterbilden. Folgende Pflegeberufe sind die Grundlage für die Weiterbildung zur Wohnbereichsleitung bzw. Stationsleitung:
- Altenpfleger:in
- Gesundheits- und Krankenpfleger:in
- Kinderkrankenpfleger:in
- Heilerziehungspfleger:in
Wenn Du in der Pflege auf der Karriereleiter aufsteigen und ein besseres Gehalt verdienen willst, ist diese Weiterbildung die perfekte Chance für Dich. Es ist ein Vorteil, wenn Du schon erste Erfahrungen mit leitenden Tätigkeiten hast.
Denkst Du über die Ausbildung zur Wohnbereichsleitung nach, solltest Du Dir die Frage stellen, ob Du die richtigen Eigenschaften mitbringst: Neben Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent, musst Du ein offenes Ohr für die Mitarbeitenden haben. Empathie, Konfliktfähigkeit und Kommunikationsstärke sollten bei Dir ausgeprägte Eigenschaften sein. Als WBL trägst Du häufig auch finanzielle Verantwortung. Ein gutes Zahlenverständnis und planerisches Talent helfen Dir in dieser Position.
Die Weiterbildung ist in verschiedene Module unterteilt und dauert je nach Einrichtung und Bundesland zwischen 12 und 24 Monaten. Du kannst sie in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend absolvieren. In der Regel fallen Kosten für die Ausbildung zur Wohnbereichsleitung an. Nutze die Chance, Deinen Arbeitgeber zu fragen, ob er einen Teil davon übernimmt.

Aufgaben als Wohnbereichsleitung im Detail
Nach Deiner Weiterbildung gehören sowohl pflegerische als auch betriebswirtschaftliche und organisatorische Aufgabenbereiche zu den Aufgaben einer Wohnbereichsleitung bzw. Stationsleiter:in. Dazu zählen beispielsweise folgende Tätigkeiten:
- Personalführung und -anleitung
- Einarbeitung neuer Mitarbeitender, Überwachung der Ausbildung
- Sicherung der Bewohner- und Arbeitszufriedenheit
- Leitung der Pflege
- Pflegeplanung
- Verwaltungstätigkeiten
- Kommunikation mit externen Dienstleistern
- Beschwerdemanagement
- Umsetzung und Optimierung von Betreuungskonzepten
- regelmäßige Qualitätskontrolle
- Kontrolle von Hygiene und Arbeitsplatzverordnungen
- Kommunikation und Vermittlung zwischen Pflegepersonal und Leitung
- Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Fortbildungsmaßnahmen
- Erstellung von Dienstplänen
- Beratung
- Dokumentation
Deine Tätigkeiten als Wohnbereichsleitung umfassen somit ein breites Spektrum an Verantwortlichkeiten, von der direkten Pflege bis zu administrativen und Führungsaufgaben. Diese Vielseitigkeit macht den Beruf einerseits anspruchsvoll, andererseits aber auch besonders interessant und karrierefördernd.
Wie hoch ist das Gehalt als Wohnbereichsleitung in Deutschland?
Bei Deinem Gehalt als Wohnbereichsleitung kommt es auf verschiedene Faktoren an. Wie viel Berufserfahrung hast Du gesammelt? In welchem Bundesland arbeitest Du? Arbeitest Du in einer privaten oder öffentlichen Einrichtung? Wie groß ist die Einrichtung und das Team, das Du leitest? Verschiedene Gehaltsportale geben als Durchschnittsgehälter für Wohnbereichsleiter:innen Bruttosummen zwischen 44.000 € und 49.000 € pro Jahr an. Dabei unterliegt der Beruf Wohnbereichsleitung in Deutschland einem West-Ost-Gefälle. Das bedeutet, die Gehälter in Westdeutschland sind oft höher als in Ostdeutschland. Als Wohnbereichsleitung kannst Du mit folgenden monatlichen Bruttogehältern rechnen:
- Einstiegsgehalt: ca. 3.500 € bis 3.800 €
- Durchschnittsgehalt: ca. 3.900 € bis 4.300 €
- Gehalt mit mehrjähriger Erfahrung: ca. 4.400 € bis 5.000 €
Bei großen Trägern oder in großen Städten mit hohen Lebenshaltungskosten können die Gehälter auch darüber liegen, besonders wenn Du umfangreiche Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen mitbringst.
Das Wohnbereichsleitung-Gehalt im TVöD
Wenn Du Dich für einen öffentlichen Träger als Arbeitgeber entscheidest, wirst Du nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes in der Pflege (TVöD-P) bezahlt.
Als Stations-, Bereichs- oder Wohnbereichsleitung wirst Du in die Entgeltgruppe P12 eingestuft. Du startest mit einem Gehalt von knapp 4.500 € brutto im Monat und kannst nach einigen Jahren bis zu 5.300 € verdienen. Leitest Du eine große Station oder Abteilung, wirst Du in die Entgeltgruppe P13 eingestuft. Dein Gehalt beträgt dann 4.761 € und kann bis auf knapp 5.600 € ansteigen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Entgeltgruppen P12 und P13 im TVöD-P (Stand 2025):
Dein Gehalt als Wohnbereichsleitung einer privaten oder kirchlichen Einrichtung
Private Einrichtungen müssen Führungskräfte nicht nach Tarif bezahlen und handeln in der Regel gewinnorientiert. Hier kommt es stark auf Deine berufliche Erfahrung, Deine konkreten Qualifikationen und Dein Verhandlungsgeschick an.
Kirchliche Einrichtungen wie die Caritas oder Diakonie zahlen nach sogenannten Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR), die sich oft nach den öffentlichen Tarifgehältern richten.
Wohnbereichsleitung Gehalt: Durchschnittlicher Verdienst nach Bundesland
Die Arbeitsagentur hat für einige Bundesländer in Deutschland die Mediangehälter aufgeschlüsselt. Auch die Größe der Pflegeheime spielt eine wichtige Rolle: In großen Einrichtungen mit mehreren Wohnbereichen ist das Gehaltsniveau für WBLs tendenziell höher als in kleineren Pflegeheimen. Basierend auf Daten verschiedener Gehaltsportale lassen sich folgende durchschnittliche Jahresgehälter für Wohnbereichsleitungen nach Bundesländern als Gehaltsvergleich feststellen:
Diese Weiterbildungen verbessern Dein Gehalt als Wohnbereichsleitung
Mit der Ausbildung zur Wohnbereichsleitung ist Deine Karriere in der Pflege nicht an ihrem Endpunkt angekommen. Du hast zahlreiche Möglichkeiten, durch Weiterbildungsmaßnahmen aufzusteigen oder in Positionen mit höherem Einkommen zu wechseln.
Lohnenswerte Zusatzqualifikationen für Wohnbereichsleitungen
Als WBL kannst Du Dein Gehalt durch gezielte Zusatzqualifikationen steigern. Die Weiterbildung zur Hygienefachkraft bringt nicht nur fachliche Expertise, sondern auch monatliche Gehaltszuschläge von 200 € bis 400 €. Der klassische Aufstieg führt zur Pflegedienstleitung (PDL), die eine Führungsebene über der WBL steht. Als PDL startest Du bei etwa 4.600 € brutto monatlich und kannst mit Erfahrung 5.500 € und mehr erreichen. Weitere lohnende Qualifikationen sind:
- Qualitätsmanagementbeauftragte:r: steigert Dein Gehalt um ca. 300 bis 500 € monatlich
- Praxisanleiter:in: bringt Zulagen von 150 bis 300 € plus Abwechslung im Berufsalltag
Für Jobs ohne Schichtdienst bieten sich Positionen als Pflegegutachter:in beim MDK (ab 4.000 €) oder im Pflegecontrolling (4.200–5.000 €) an. Ein Studium in Pflegemanagement oder Gesundheitsökonomie kann zu Jahresgehältern von 60.000–80.000 € führen, während der Aufstieg zur Heimleitung monatlich 5.600–7.000 € brutto einbringen kann.
Mit MEDWING zum passenden WBL-Job mit attraktivem Gehalt
Als Wohnbereichsleiter:in trägst Du die Verantwortung für den gesamten Wohnbereich. Dazu gehören die Patient:innen und Bewohner:innen, aber auch das Pflegepersonal. Du bist erste Anlaufstelle und solltest ein offenes Ohr für Deine Kolleg:innen haben, damit Du ihre Interessen vor der Gesamtleitung der Einrichtung vertreten kannst. Zusätzlich bist Du für viele Aufgaben aus der Pflege und der Organisation zuständig.
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FAQ
Wie viel verdient man als WBL?
Als Wohnbereichsleitung verdienst Du in Deutschland durchschnittlich zwischen 3.500 € und 5.000 € brutto im Monat. Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das mittlere monatliche Bruttoentgelt bei 4.940 €. Je nach Bundesland, Träger, Berufserfahrung und Größe der Einrichtung kann Dein Gehalt jedoch deutlich variieren.
Welche Entgeltgruppe bekommt man als Wohnbereichsleitung?
Im öffentlichen Dienst werden Wohnbereichsleitungen in der Regel in die Entgeltgruppe P12 des TVöD-P eingestuft. Bei größeren Stationen oder Wohnbereichen mit umfangreicherer Personalverantwortung ist auch eine Einstufung in P13 möglich. Das Einstiegsgehalt in P12 beträgt etwa 3.974 € brutto und kann mit zunehmender Berufserfahrung auf bis zu 4.689 € steigen.
Was macht man als Wohnbereichsleitung?
Als Wohnbereichsleitung übernimmst Du sowohl pflegerische als auch organisatorische und personelle Verantwortung. Zu Deinen Aufgaben gehören:
- Personalführung und -einsatzplanung
- Erstellung von Dienstplänen
- Durchführung von Pflegevisiten und Qualitätskontrollen
- Kommunikation zwischen Pflegeteam und Einrichtungsleitung
- Beratung von Bewohner:innen und Angehörigen
- Überwachung von Hygiene- und Arbeitsschutzmaßnahmen
- Dokumentation und Verwaltungsaufgaben
- Fachliche Anleitung des Pflegepersonals
- Konfliktmanagement
Wie hoch ist das Gehalt einer Wohnbereichsleitung bei der Caritas?
Bei der Caritas werden Wohnbereichsleitungen nach den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) vergütet. Je nach Berufserfahrung und Größe des zu leitenden Teams kannst Du als Wohnbereichsleiter mit einem monatlichen Gehalt wischen 3.600 und 4.800 € brutto rechnen. Die Caritas bietet zudem in der Regel umfangreiche Zusatzleistungen wie eine betriebliche Altersvorsorge, zusätzliches Urlaubsgeld und attraktive Zuschläge für Wochenend- und Feiertagsdienste.


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