Warum schwärmen so viele Menschen von Yoga? Wir haben mal nachgeforscht, was Yoga so besonders macht – und warum es auch für einen gesunden Ausgleich im Pflegealltag sorgt.
Die Beanspruchung des Körpers ist ganzheitlich, das heißt, Yoga trainiert neben der Muskulatur auch die Flexibilität deiner Sehnen und Bänder und lockert unsere Faszien. Osteoporose und anderen Knochen- wie Gelenkerkrankungen werden vorgebeugt. Faszien zum Beispiel verkleben über die Jahre, wenn sie nicht regelmäßig gelockert werden. Sie sind das vernetzte Bindegewebe, das sowohl elastisch als auch reißfest ist. Faszien umgeben dabei einzelne Muskelfasern, -stränge oder -gruppen, aber auch Organe, Sehnen und Knochen. Mit ihnen gewinnt unser Körper an Stabilität und Form.
Rückenprobleme erfährt jeder zweite Mensch mindestens einmal im Leben. Aus der Praxis wissen wir, dass schon ein eingeklemmter Nerv erhebliche Alltagsprobleme mit sich bringt. Yoga beugt dem vor, indem es Knochen und Gelenke stärkt. Die eigene Belastbarkeit wird erhöht. Asanas (so werden ruhende Körperstellungen im Yoga bezeichnet) versorgt selbst die Knorpel, die sich nicht selbständig ernähren können, mit wichtigen Vitalstoffen. Genauso die Bandscheiben und Menisken. Die gesamte Nähr- und Vitalstoffversorgung wird durch Yoga angekurbelt.
„Energy goes where attention flows.“ – Konzentration bedeutet, seine Aufmerksamkeit lenken und zentrieren zu können. Das fällt allerdings nicht immer leicht. Gerade als Pflegefachkraft kann es schwierig sein, bei konstanter Anforderung permanent konzentriert zu sein. Yoga hilft hier, indem es neben Körper auch den Geist schult.
Yoga stärkt die Kraft, das Gleichgewicht und unsere Konzentration. Wer häufig Yoga macht, fühlt sich körperlich ausgeglichener. Aus energetischer Sicht stärken viele Asanas das Solar-Plexus-Chakra (3. Chakra), das in direkter Verbindung mit unserem Selbstbewusstsein steht.
Bestimmte Asanas, wie beispielsweise der Krieger (Virabhadrasana), stärken unser Wurzel-Chakra. Aus diesem entspringt unser Gefühl der physischen Sicherheit und der Erdverbundenheit. Besonders dann, wenn wir auch physische Veränderungen erleben. Das kann ein Umzug, eine Reise oder eine andere Begebenheit sein, die unseren Körper aus dem Gleichgewicht bringt.
Yoga ermöglicht uns, ein besseres Gespür für unseren Körper zu finden und unsere Stresstoleranz zu erhöhen – ganz wichtig im turbulenten Pflegealltag. Wir finden leichter unsere Mitte, die sogenannte innere Ruhe. Yoga fördert die körperliche Entspannung und senkt das Stresshormon Cortisol. Die Verdauung wird angeregt, was nachhaltig auch den Blutdruck senkt und gesundheitsfördernd auf die Herzfrequenz wirkt. Das Immunsystem wird gestärkt. Psychische Beschwerden, wie ein gesteigertes Angstempfinden oder innere Unruhen, gleicht Yoga aus. Insofern werden durch die regelmäßige Ausübung von Yoga die Faktoren behandelt, die Stress schlussendlich produzieren.
Umwelteinflüsse, ein hektischer Alltag, eine unregelmäßige oder unzureichende Ernährung – all das sind Faktoren, die sich langfristig auf unsere Gesundheit und Fitness auswirken. Dass unser Körper Giftstoffe aufnimmt, lässt sich nicht umgehen. Allerdings kann Yoga durch die Anregung der Verdauungsaktivität den Stoffwechsel in Bewegung bringen und so dazu beitragen, dass Schadstoffe schneller abtransportiert werden. Dabei spielen vor allem die Leber und Niere eine entscheidende Rolle.
Wir wissen bereits: Yoga steigert die körperliche Fitness, unser Selbstvertrauen und Achtsamkeit. Letzteres impliziert, dass wir bewusster mit uns selbst umgehen. Dazu zählt auch die Wertschätzung und Achtung unseres Körpers. Sport ist eine Sache, Ernährung eine ganz andere. Wer achtsam mit sich umgeht, der ist darauf sensibilisiert, die eigenen Gefühle und Körpersignale zu erkennen und ernst zu nehmen. In puncto Ernährung unterstützt uns allein Yoga darin, Gesundheit zu erkennen und zu fördern – so auch eine ausgewogene Ernährung. Auch wirkt sich ein verbessertes Stressmanagement positiv auf unsere Essensgewohnheiten und die Verdauung aus. Yoga hilft also indirekt beim Abnehmen, durch Stressreduktion und einen bewussteren Umgang mit der eigenen Ernährung. Direkt wirkt Yoga natürlich, weil wir auch Sport ausüben.
Im Urlaub, in der Mittagspause, im Park oder im Flur – Yoga benötigt, außer einer Yogamatte, nichts weiter als ein bisschen Platz und Muße. Zu welcher Tageszeit wir Yoga praktizieren, spielt dabei keine entscheidende Rolle, hier variieren eher die einzelnen Stile. Das bedeutet, einige Yoga-Arten machen wach, andere entspannen.
Fazit: Yoga trainiert den ganzen Körper und zudem den Geist, um so einen idealen Ausgleich zu schaffen. Ein regelmäßiges Training verbessert die Schlafqualität, reduziert unser Stressempfinden und fördert unsere geistige wie körperliche Fitness. Gerade für den stressigen Pflegealltag eignet sich Yoga sehr und kann, mit nur wenig Aufwand, an vielen Orten gelernt und praktiziert werden.
Moritz Waldner