Eine wesentliche Ursache, warum Zeitarbeit noch immer ein Imageproblem hat: Viele wissen zuwenig über die Möglichkeiten, die das Arbeitszeitmodell verspricht. Häufig wird von einem schlechten Verdienst ausgegangen, von mehr Aufwand und von Schwierigkeiten im Hinblick auf die Zusammenarbeit und das Team-Feeling. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Zeitarbeit wird häufig als Beschäftigung zweiter Klasse wahrgenommen. Vielleicht weil vielen von uns bei diesem Thema vorwiegend Branchen wie Technik, Lager, Logistik, Dienstleistungen und Produktion einfallen, wo dieses Arbeitsmodell sehr verbreitet ist und oft über Ausbeutung berichtet wird. An die Pflegebranche denkt dabei aber kaum jemand. Laut einer MEDWING-Umfrage, in der wir 1.500 Pflegefachkräfte und Ärzt:innen befragt haben, wussten nur rund 20 Prozent, dass auch für sie flexible Arbeit möglich ist. Nicht nur was das Gehalt betrifft, zahlt es sich in der Pflege aus, mehr über Zeitarbeit zu erfahren.
Was viele nicht bedenken: Pflegekräfte einer Leasing-Firma haben die gleichen Rechte wie Mitarbeiter:innen, die direkt bei einem Unternehmen beschäftigt sind. Das heißt, sie sind sozialversicherungspflichtig angestellt, haben einen Kündigungsschutz und erhalten einen unbefristeten Arbeitsvertrag mit Renten-, Kranken-, Arbeitslosen-, Pflege und Unfallversicherung.
Der Hauptunterschied zum klassischen Arbeitsverhältnis in der Pflege ist gleichzeitig ein großer Pluspunkt: Wer in unterschiedlichen Einrichtungen arbeitet, sammelt in kurzer Zeit viel Erfahrung und ist auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft entsprechend gefragt. Pflegefachkräfte in Zeitarbeit gewinnen überdurchschnittlich schnell neues Wissen hinzu.
In flexiblen Arbeitsmodellen sind Dienstpläne nach Wunsch möglich. Hier wird die Arbeit nach den eigenen Möglichkeiten und individuellen Präferenzen entsprechend koordiniert. Gerade festangestellte Pflegekräfte kämpfen oft mit den Herausforderungen des Schichtsystems, starren Strukturen und zusätzlichen Arbeitseinsätzen, die meist auf Kosten des Privatlebens gehen. Insbesondere alleinerziehende Mütter kennen diese Schwierigkeiten. Zeitarbeit kann also für Pflegekräfte eine gute Alternative zu dem herkömmlichen Arbeitsmodell sein, um die eigene Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten.
Häufig wird Zeitarbeit als Job zweiter Klasse wahrgenommen und damit als schlechter bezahlt. Das Gegenteil ist aber richtig: Denn besonders Pflegekräfte haben in flexiblen Modellen aufgrund der angespannten Personalsituation im Gesundheitssektor ausgezeichnete Gehaltschancen. Löhne über Tarif sind für Leasing-Pflegekräfte keine Seltenheit. In Zeitarbeit fällt der Verdienst in der Pflege um bis zu 30 Prozent höher aus – verglichen mit einer festen Anstellung.
Aufgrund der aktuell herrschenden Arbeitsbedingungen in der Branche sind viele Pflegekräfte unzufrieden und bereit, ihren Arbeitgeber zu wechseln. Die MEDWING-Umfrage ergab, dass 24 Prozent der befragten Pflegepersonen im letzten Jahr einen neuen Job gesucht oder den eigenen sogar gewechselt haben. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege ermöglichen selten eine optimale Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben. Genau hier kann Zeitarbeit helfen.
Aber auch Arbeitgeber:innen profitieren von Zeitarbeitsmodellen: Sie können flexibler auf Personalengpässe reagieren und Überstunden vermeiden. Personalverantwortliche in der Pflege wissen, dass eine zu hohe Arbeitsbelastung, die durch Überstunden und Extraschichten entsteht, die Motivation und Gesundheit des Pflegepersonals langfristig gefährdet. Die schlimmste Folge für den Arbeitgeber ist die Kündigung und damit eine hohe Fluktuationsrate.
Zeitarbeit in der Pflege geht nicht nur mit einem besseren Gehalt einher. Auch eine größere Flexibilität und neue Erfahrungen sind Vorteile, die sich für Leasing-Pflegekräfte ergeben. Wenn du nicht an eine Gesundheits- oder Pflegeeinrichtung gebunden sein und deinen Verdienst sowie deine Arbeitszeit selbstständiger planen willst, lohnt sich ein Pflege-Job in Zeitarbeit vielleicht für dich.