Der Mund-Nasen-Schutz gehört im Gesundheitsbereich zum Alltag. Vor zwei Monaten ist die Maskenpflicht in Kraft getreten und gerade erst haben sich die Gesundheitsminister der Länder geeinigt, dass in Deutschland die Maskenpflicht verlängert wird. Das heißt für alle: in Bus, Bahn und im Einzelhandel muss eine Maske weiterhin aufgesetzt werden. Nur mit einem Mund-Nasen-Schutz kann man sich und andere vor einer Tröpfcheninfektion mit Corona-Viren schützen und die Verbreitung des Erregers gemeinsam mit genügend Abstand und Hygieneregeln verhindert werden.
Doch auch wenn Pflegekräfte im beruflichen Umfeld mit dem Mund-Nasen-Schutz umzugehen wissen, ist die Maskenpflicht im privaten Umfeld, also in den öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Einzelhandel auch für sie totales Neuland. Wohin etwa mit meiner wiederverwendbaren Stoffmaske, wenn ich den Supermarkt verlasse? Muss ich die Masken einzeln bei 90 Grad waschen, oder geht es auch einfacher?
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) weist darauf hin, sich vor dem Anziehen einer Maske gründlich die Hände mit Seife zu waschen. So können Erreger, die du eventuell an den Händen trägst, nicht die Innenseite der Maske kontaminieren. Beim Aufsetzen der Maske ist darauf zu achten, dass sie richtig über Mund, Nase und Wangen platziert ist und an den Rändern eng anliegt, damit das Eindringen von Luft an den Seiten minimiert wird. Wenn die Maske erstmal sitzt, solltest du sie nicht mehr anfassen - Kontaminationsgefahr!
Einfach vorne anfassen und abziehen geht leider nicht, denn auf der Außenseite der Maske könnten sich Erreger befinden. Deshalb solltest du darauf achten, den Stoff nicht zu berühren und den Mund-Nasen-Schutz mithilfe der Schlaufen an den Ohren abnehmen. Danach die Hände mit Seife gründlich waschen.
Nach dem Einkaufsbummel die Maske schnell in die Handtasche stopfen? Davon rät das BfArM ausdrücklich ab. Innen- und Außenseite der Maske könnten kontaminiert sein und würden so zur Keimschleuder werden. Stattdessen solltest du die benutzten Masken in einem luftdicht verschlossenen Beutel (z.B. einem Frischhaltebeutel) aufbewahren bis du sie zuhause waschen kannst. Der Plastikbeutel ist nur eine Zwischenlösung und du solltest die Masken darin nicht zu lange aufbewahren, da es sonst zu Schimmelbildung kommen könnte.
Die Maske für den Weg zwischen zwei Läden kurz mal übers Kinn ziehen, um frische Luft zu haben? Nicht so toll! So würdest du mögliche Keime im Gesicht noch weiter verteilen. Die Alternative: Die Maske über die Schlaufen abnehmen und wie eine Armbinde über den Ärmel ziehen.
Das BfArM empfiehlt, die Masken nach jeder Benutzung zu reinigen. Bei Stoffmasken geht das sehr gut. Chirurgische Masken sollten aber nicht nass gemacht werden, da dann ihre Filterleistung verloren geht. ABER: Du musst sie auch nicht nach einem Mal tragen direkt wegwerfen. Solange sie nicht wirklich feucht geworden sind und noch ansehnlich aussehen, kannst du sie erneut tragen.
Die Reinigung einer wiederverwendbaren Stoffmaske ist super leicht. Sie kann ganz einfach bei mindestens 60 Grad mit Vollwaschmittel in die Waschmaschine gegeben werden. Doch Vorsicht: Du solltest kein Eco- oder Sparprogramm verwenden, denn diese versprechen zwar die Wäsche so zu waschen wie bei 60 Grad, erreichen diese Temperatur meist aber nicht. Deshalb einfach das normale Waschprogramm wählen.
Für die Masken muss man auch nicht eine Extra-Waschgang einschalten, das ist nicht effektiv oder notwendig. Einfach gemeinsam mit Socken, Shirts & Co. in die Waschmaschine geben. Die hohe Temperatur und die fettlösenden Inhaltsstoffe des Waschmittels machen die Coronaviren unschädlich - in der gesamten Wäsche.
Wer gerade keine Maschine Wäsche machen will, kann seine Maske auch einfach im Topf reinigen. Den Mund-Nasen-Schutz im Topf bei entsprechend hoher Temperatur auskochen. Lass die Maske ruhig etwas im Wasser liegen. Wegen der hohen Temperatur die Maske mit einem Stab drehen und den Stoff ausdrücken. Nach dem Abkühlen das restliche Wasser aus dem Stoff drücken.
Klingt verrückt, funktioniert aber tatsächlich. Die Stoffmaske ca. eine halbe Stunde lang bei knapp etwa 70 bis 80 Grad in den Backofen legen. Aber Vorsicht: Die Schutzmaske NIEMALS unbeaufsichtigt lassen. Im schlimmsten Fall könnte der Stoff Feuer fangen und auch den Backofen in Brand setzen. Eure Maske solltet ihr aber nicht immer im Backofen sterilisieren. Denn wenn man die Maske nicht auswäscht, bleiben Speichelreste und Mundgeruch im Stoff und verbleiben dort. Deshalb die Maske lieber nur dann in den Backofen geben, wenn du keine Zeit hast auf das Trocknen nach der Wäsche zu warten.
Das Bild von einem bis unter die Nase runtergezogenen Mundschutz kennst du bestimmt auch aus der Bahn oder dem Supermarkt. Doch ist das besser als überhaupt gar kein Schutz? Ja! Anfangs war die WHO zurückhaltend, sich für die Maskenpflicht auszusprechen, denn man befürchtete, dass falsch aufgesetzte Masken die Verbreitung der Corona-Viren noch unterstützen könnte. Aktuell zeigt sich aber: Viele benutzen die Masken falsch, die Zahlen der Neuinfektionen sinken aber trotzdem. Ein kleiner, aber wichtiger Erfolg!
Maja Lietzau