Der Pflegebasiskurs ist ein niedrigschwelliges Angebot, das dir einen schnellen und unkomplizierten Einstieg in den Pflegeberuf ermöglicht. Schon nach wenigen Wochen kannst du als Pflegehelfer arbeiten. Praktisch jeder, der diese pflegerische Grundqualifizierung erlangen möchte, kann ihn absolvieren. Hier erfährst du alles, was du dazu wissen musst.

Für wen eignet sich der Pflegebasiskurs?

Ein Pflegebasiskurs ist ein Angebot für Arbeitssuchende mit und ohne Schulabschluss oder Quereinsteiger, die so schnell wie möglich in der Pflege arbeiten möchten. Vorkenntnisse benötigst du nicht. Ebenso eignet sich der Pflegebasiskurs für pflegende Angehörige, um den Alltag mit pflegebedürftigen Menschen besser bewältigen zu können.

Auch Geflüchtete, die sich einen Berufseinstieg in der Pflege vorstellen können, aber noch keine Ausbildung oder Arbeit aufnehmen dürfen, können den Kurs absolvieren. Die Grundqualifizierung für Geflüchtete wird oft gemeinsam von Berufsakademien und Pflegeeinrichtungen konzipiert und ist zum Teil auch mit einem Sprachkurs verbunden.

Voraussetzungen

• ein Mindestalter von 18 Jahren
• Freude am Umgang mit Menschen
• Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit
• manchmal werden auch eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung oder ein polizeiliches Führungszeugnis gefordert

Anbieter und Kosten von Pflegebasiskursen

Der Pflegebasiskurs wird zum Beispiel von Bildungsakademien, Pflegeeinrichtungen oder medizinischen Hilfsorganisationen, wie dem Deutschen Roten Kreuz oder dem Malteser Hilfsdienst, angeboten. Du kannst dich online anmelden und bekommst alle Infos zugeschickt.

Je nach Anbieter kostet ein Pflegebasiskurs zwischen 600 und 1700 Euro. Wenn du bei der Agentur für Arbeit beziehungsweise beim Jobcenter gemeldet bist, besteht eine gute Chance, dass diese Kosten mit einem Bildungsgutschein vollständig übernommen werden. Du kannst dort auch einen Zuschuss für eventuelle Fahrt- oder Unterbringungskosten und Kinderbetreuung beantragen.

Inhalte und Dauer des Pflegebasiskurses

Der Kurs umfasst meistens 10 bis 12 Wochen Fachunterricht (100 bis 300 Stunden) und ein mindestens zweiwöchiges Praktikum in einer Gesundheits- oder Pflegeeinrichtung, die du meist frei wählen kannst. Die Anbieter arbeiten oft mit entsprechenden Einrichtungen zusammen und unterstützen dich bei der Suche.

Du lernst grundlegende theoretische Inhalte der Pflege kennen, die du in praktischen Übungen umsetzt.

Dazu gehören:

• Erste Hilfe
• Anatomie und Physiologie
• Pflegepraxis
• Hygiene
• Umgang mit Demenz
• Ernährung
• Pflegeplanung und -dokumentation
• Pflegerecht
• Sterbebegleitung

Oft kannst du gleichzeitig mit dem Pflegebasiskurs auch Zusatzqualifikationen, zum Beispiel Betreuer für Demenzkranke, erlangen oder deinen Führerschein machen. Das ist sinnvoll, da du als Pflegehelfer oft mobil sein musst.

Abschluss Pflegehelfer und Arbeitsfelder

Am Ende des Pflegebasiskurses steht kein staatlicher Abschluss, du bekommst jedoch eine Bescheinigung, die dich als zertifizierten Pflegehelfer ausweist. Achtung: Das ist nicht das Gleiche, wie der Abschluss des examinierten Krankenpflegehelfers, dem eine mindestens einjährige Ausbildung vorangeht.

Als Pflegehelfer kannst du in Altenpflegeheimen, Einrichtungen für betreutes Wohnen, Sozialstationen, Hospizen, bei ambulanten Pflegediensten oder im Krankenhaus arbeiten.

Du übernimmst Tätigkeiten der Grundpflege und unterstützt hilfebedürftige Menschen in ihrem Alltag, zum Beispiel beim Aufstehen, Anziehen und bei der Körperpflege und Nahrungsaufnahme. Du bietest ihnen außerdem aktivierende Beschäftigung an.

Du bist berechtigt, einfache medizinische Tätigkeiten, wie das Messen von Vitalzeichen auszuführen.

Jobchancen und Gehalt als Pflegehelfer

Pflegehelfer entlasten die Pflegefachkräfte und werden fast überall gesucht. Daher sind deine Chancen, schnell einen Job zu finden, ausgesprochen gut.

Pflegehilfskräfte verdienen in den neuen Bundesländern momentan einen Mindestlohn von 11,20 Euro und in den alten 11,60 Euro. Im nächsten Jahr sollen die Löhne weiter angehoben werden. Laut gehaltsvergleich.com liegt das Bruttogehalt eines Pflegehelfers mit einer Vollzeitstelle zwischen 1750 und 2367 Euro.

In einem Pflegebasiskurs erlernst du in kurzer Zeit die wichtigsten Aspekte der Pflege von Kranken und Hilfsbedürftigen. Danach kannst du unkompliziert in den Pflegeberuf einsteigen und hast viele Möglichkeiten, dich weiterzuqualifizieren.

Friederike Bloch