Gehaltsverhandlung im Pflegejob: Sechs überzeugende Argumente

Judith beleuchtet in ihren Artikeln aktuelle Themen und Nachrichten der Pflegebranche. Außerdem informiert sie Pflegekräfte über Karrierechancen, teilt Wissen zum Thema Gesundheit und gibt Tipps für den Pflegealltag.

Judith Marlies Barth


Ein Job in der Pflege ist emotional und körperlich fordernd. Der Wert, den deine Arbeit für die Gesellschaft hat, sollte sich auch in deinem Gehalt widerspiegeln. Warte nicht, bis dein Arbeitgeber auf dich zukommt, sondern werde selbst aktiv: Mit sechs Argumenten, die im nächsten Verhandlungsgespräch überzeugen.

Egal ob Elektroartikel, Lebensmittel oder Energie – die Preise sind zuletzt in vielen Lebensbereichen gestiegen und im neuen Jahr ist diesbezüglich keine Besserung in Sicht. Eine Umfrage von YouGov aus dem vergangenen November zeigt: 21 Prozent der Deutschen nutzen in Verhandlungen die steigende Inflationsrate als Argument für mehr Gehalt. Das ist allerdings wenig erfolgversprechend. Schließlich betrifft die Inflation alle, auch deinen Arbeitgeber in der Pflege. Wir verraten, mit welchen Argumenten Pflegekräfte in der nächsten Gehaltsverhandlung das Beste herausholen.


Argument 1: Größeres Aufgabengebiet

Ein besonders überzeugender Grund für mehr Gehalt im Pflegejob ist die Erweiterung deines Tätigkeitsbereichs. Hast du beispielsweise kürzlich die Rolle der Praxisanleiterin oder des Hygienebeauftragten übernommen, führe das als Argument an. Mit deiner Verantwortung sollte deine Bezahlung steigen.

Argument 2: Zufriedenheit der Patient:innen und Angehörigen

Loben Patient:innen deine empathische Art und fühlen sich von dir fachlich gut versorgt? Oder gelingt es dir, auch schlechte Nachrichten einfühlsam zu überbringen und den richtigen Ton gegenüber Angehörigen zu treffen? Notiere dir das positive Feedback, das du für deine Arbeit erhältst und berichte im Gehaltsgespräch davon.

Argument 3: Gute Zusammenarbeit im Team

Eine hohe soziale Kompetenz ist ebenfalls ein gutes Argument für mehr Gehalt. Schließlich funktioniert Pflege nur gemeinsam! Wenn du gut vermitteln kannst, in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahrst oder deine Kolleg:innen dich für deine hilfsbereite Art schätzen, erwähne das. Eine positive Rolle im Team zahlt sich aus und verdient Anerkennung.

Argument 4: Dein „Marktwert“ ist höher als dein aktuelles Gehalt

Recherchiere im Internet, was andere mit derselben Ausbildung und vergleichbarer Berufserfahrung wie du verdienen. Liegt dein momentanes Einkommen unter deinem „Marktwert“ in der Pflege, ist das ein Grund für eine Gehaltsanpassung. Schließlich solltest du deine guten Leistungen nicht unter Wert verkaufen.

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Argument 5: Neue Qualifikationen

Hast du seit deinem letzten Mitarbeitergespräch neue Fähigkeiten erworben, beispielsweise durch eine Fort- oder Fachweiterbildung? Sprich das unbedingt an, schließlich profitieren sowohl dein Arbeitgeber als auch die Patient:innen von deinen neuen Kompetenzen als Pflegekraft. Die Zeit und Mühe, die du in die Aneignung neuen Wissens gesteckt hast, sollte belohnt werden.

Argument 6: Geringe Fehlzeiten

Auf deine Fehlzeiten hast du weniger Einfluss als auf die bereits genannten Punkte. Wer krank ist, ist krank und sollte sich auf keinen Fall mit Fieber, Husten oder Burnout zur Arbeit schleppen. Dennoch zählt in Zeiten des Pflegenotstands jede helfende Hand. Wenn du selten ausfällst, ist das ein Grund für mehr Gehalt.

Generell gilt: Höre deinem Gegenüber aktiv zu und gehe auf die Aussagen deiner oder deines Vorgesetzten ein. Auch wenn du deine Punkte nach sorgfältiger Vorbereitung am liebsten alle auf einmal abfeuern würdest – beachte, dass es hier nicht um Quantität geht, sondern darum, dass deine Gründe nachvollziehbar sind. Wenige, dafür gut gewählte Argumente wirken oft überzeugender. Schließlich ist ein Verhandlungsgespräch keine Diskussionsveranstaltung. Je mehr Argumente du vorbringst, desto mehr Gegenargumente wirst du entkräften müssen.

Judith Marlies Barth


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