So wirst du Gerontolog:in und diese Tätigkeiten gehören zum Berufsbild

Hier findest du heraus, welche Aufgaben Gerontolog:innen haben und was die Gerontologie so spannend macht.

Hier erfährst du alles, was du zur Gerontologie und zum Beruf der Gerontologin bzw. des Gerontologen wissen musst.

Das altgriechische Wort géron bedeutet „Greis“ – somit ist die Gerontologie als Wissenschaft des Alters zu verstehen. Gerontolog:innen beschäftigen sich mit Alterungsprozessen und -vorgängen sowie allen Aspekten, die diese Lebensphase mit sich bringt. Der Beruf ist äußerst vielseitig, denn du hast die Möglichkeit, sowohl praktisch und interdisziplinär zu arbeiten als auch forschend Phänomene und Problemstellungen der alternden Gesellschaft zu untersuchen.

Berufsbild Gerontologie: Aufgaben und Arbeitsorte im Überblick

Der demografische Wandel bedingt, dass ältere Menschen einen zunehmend größeren Teil der Gesellschaft bilden. Dementsprechend braucht es Maßnahmen und Konzepte, die helfen, Lebensqualität im Alter zu sichern oder zu erhalten. Dafür sind unter anderem Gerontolog:innen zuständig.

Wo arbeiten Gerontolog:innen?

So vielfältig wie dein Beruf sind deine Arbeitsorte als Gerontolog:in. Du kannst in den unterschiedlichsten Branchen und Einrichtungen arbeiten, zum Beispiel:

  • in der Altenhilfe, als Berater:in oder in der Pflege
  • in Pflegeeinrichtungen
  • in Rehabilitations- und Kurkliniken
  • an Universitäten oder Fachhochschulen
  • an Forschungsinstituten oder anderen wissenschaftlichen Einrichtungen
  • bei Sozial- oder Wohlfahrtsverbänden oder in kommunalen Einrichtungen
  • in Bildungseinrichtungen, beispielsweise für Erwachsenenbildung
  • als Berater:in in der freien Wirtschaft
  • bei gemeinnützigen und kirchlichen Organisationen



Welche Tätigkeiten üben Gerontolog:innen aus?

Die Gerontologie ist in allen Bereichen der Gesellschaft und der Wissenschaft relevant, die etwas mit dem Alter und alternden Menschen zu tun haben. So arbeiten Gerontolog:innen nicht nur direkt mit Senior:innen und deren Angehörigen, sondern auch mit Berufs- oder Forschungsgruppen, die sich mit dem Alter beschäftigen. Gerontolog:innen spielen zum Beispiel auch bei praktischen Fragen wie der altersgerechten Gestaltung öffentlicher oder privater Räume eine Rolle. Je nachdem, wo du arbeitest, befasst du dich als Gerontolog:in mit unterschiedlichen Aufgaben, zum Beispiel:

  • Koordination, Planung und Pflegebedarfsanalysen im Gesundheits- und Sozialmanagement
  • Leitung von Einrichtungen der Altenpflege oder Seniorenarbeit
  • Erstellen von Gutachten und Berichten
  • Beratung von Kommunen, Firmen, Senior:innen oder Angehörigen
  • Dozententätigkeiten an Hochschulen
  • Erarbeitung und Umsetzung von Konzepten und Maßnahmen rund um das Altern sowie Pflegemodellen
  • wissenschaftliche Arbeit
  • Optimierung sozial-ökonomischer und betriebswirtschaftlicher Prozesse

Gerontolog:in werden: Voraussetzungen und Studium

Um später als Gerontolog:in arbeiten zu können, brauchst du zunächst Abitur, um dich an einer Hochschule oder Universität für ein Gerontologie-Studium einzuschreiben. Beispielsweise bieten die Universitäten in Stuttgart und Vechta sowie die Technische Uni Dortmund das Studienfach Gerontologie an. Auch Teilzeit- oder Fernstudiengänge sind möglich. Ein weiterer Weg zu diesem Studium führt über eine abgeschlossene Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung in einem verwandten Bereich, beispielsweise in der Altenpflege oder als Sozialassistent:in. Absolvierst du ein Pflege-Studium, kannst du manchmal auch hier Gerontologie als Vertiefung wählen. Viele Bachelorabsolvent:innen haben zunächst etwas anderes studiert, beispielsweise Pflegewissenschaft oder -management, bevor sie sich im Master der Gerontologie widmen. Besonders wenn du Karriere als Führungsperson oder Unternehmensberater:in machen möchtest, solltest du einen Master in der Tasche haben.

Das lernst du im Gerontologie-Studium

Die Gerontologie-Studiengänge bieten dir sehr viele Möglichkeiten, dich auf bestimmte Bereiche der Gerontologie zu spezialisieren. Zu den Inhalten der Bachelor- oder Masterstudiengänge gehören u.a.:

  • Themen rund um das Altern, z. B. Medizin, Psychologie, Bedürfnisse
  • Förderung, Beratung, Versorgung und Unterstützung alter Menschen
  • Palliative Care
  • Soziologie und Demografie
  • Sozialpolitik und Recht
  • wissenschaftliches Arbeiten, Empirie und Methodik
  • Praktika und praktische Projekte in entsprechenden Einrichtungen
  • Anfertigung der Bachelor- bzw. Masterarbeit

Persönliche Anforderungen: Diese Eigenschaften solltest du als Gerontolog:in aufweisen:

  • Kommunikationsstärke
  • Sorgfalt und Interesse an Wissenschaft
  • Teamführungsqualitäten, Organisationstalent
  • Empathie, Freude an der Arbeit mit Menschen

Gehalt: Das verdienen Gerontolog:innen

Deine Vergütung als Gerontolog:in hängt stark davon ab, wo du arbeitest und welchen Abschluss du hast. Findest du eine Stelle im öffentlichen Dienst, wirst du nach Tarif bezahlt. Dein Gehalt fällt dann zwischen rund 5.000 und 6.000 Euro brutto aus. Auch eine beratende oder leitende Tätigkeit als Gerontolog:in wird meist gut vergütet, während der Lohn im Bildungsbereich oft etwas niedriger ausfällt. Einstiegsgehälter für Gerontolog:innen fangen in der Regel bei 2.500 Euro brutto im Monat an.

Demografischen Prognosen zufolge wird 2050 circa ein Drittel der deutschen Bevölkerung über 60 Jahre alt sein. Menschen, die die Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppe hinsichtlich sozialer, ökonomischer, kultureller oder medizinischer Aspekte untersuchen und kennen werden immer gefragter. Als Gerontolog:in begegnest du diesen Entwicklungen und Herausforderungen und trägst deinen Teil dazu bei, sie zu bewältigen. Die Gerontologie ist also ein Beruf mit Zukunft und ausgezeichneten Perspektiven.

Das könnte Dich auch interessieren:

Alle Artikel ansehen