OTA Gehalt: Das verdienen Operationstechnische Assistenten

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Wie hoch das Gehalt von Operationstechnischen Assistent:innen ist, wovon es abhängt und was du während der Ausbildung verdienst, erfährst du hier.

Als Operationstechnischer Assistent bzw. Operationstechnische Assistentin bist du für die Vorbereitung des OP-Saals und der Patient:innen zuständig. Du überwachst während der Operation den Zustand der Patient:innen und reichst dem Operationsteam die benötigten sterilen Geräte. Man könnte sagen, du bist die „rechte Hand“ der Ärzt:innen. Wir verraten dir, wie gut dieser verantwortungsvolle Beruf bezahlt wird.

Dein Gehalt während der Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten

Die Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten dauert drei Jahre und setzt sich zusammen aus 1.600 Stunden theoretischem Unterricht an einer speziellen OTA-Schule und 3.000 Stunden praktischer Ausbildung in verschiedenen Fachbereichen und Abteilungen.

Obwohl es sich um eine schulische Ausbildung handelt, ist ein angemessenes Gehalt vorgesehen. Dieses richtet sich danach, ob dein Ausbildungsunternehmen in öffentlicher bzw. kirchlicher Hand oder privat betreiben ist. Für öffentliche bzw. kommunale Betriebe gilt der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes für Pflegekräfte (TVöD-P).

So viel verdienst du als OTA-Azubi, wenn du nach Tarif bezahlt wirst:

  1. Ausbildungjahr: 1.191 Euro
  2. Ausbildungjahr: 1.252 Euro
  3. Ausbildungjahr: 1.353 Euro

Neben deinem Ausbildungsgehalt erhältst du außerdem tarifliche Sonderzahlungen, wie beispielsweise Weihnachts- oder Urlaubsgeld.

Ausbildungsgehalt von Operationstechnischen Assistent:innen in kirchlichen und privaten Einrichtungen

Auch die Kirche hat eine Art Tarifvertrag, Arbeitsvertragsrichtlinien genannt. Die Höhe des Ausbildungsgehalts für OTA-Azubis ist an den TVöD angelehnt. In privaten Kliniken erhältst du während deiner Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin oder zum Operationstechnischen Assistenten meist etwas weniger Lohn. Er liegt zwischen 870 bis 1.200 Euro im ersten Lehrjahr, 930 bis 1.250 Euro im zweiten und 1.000 bis 1.350 Euro im dritten Lehrjahr.

Wie hoch ist dein Einstiegsgehalt als Operationstechnische:r Assistent:in?

Wie viel genau du nach deiner Ausbildung verdienst, ist vor allem davon abhängig, ob du dich für eine private oder eine öffentliche Einrichtung entscheidest. In beiden Fällen steigt dein Gehalt als OTA mit wachsender Berufserfahrung.

Wenn es sich bei dir um eine tarifgebundene Vergütung einer öffentlichen oder kommunalen Einrichtung handelt, liegt dein Einstiegsgehalt nach der Ausbildung bei 2.932 Euro brutto im Monat. Dies entspricht der zweiten Stufe der Entgeltgruppe 7 im TVÖD-P. Die Stufe 1, die für Berufsanfänger gültig war, wurde bereits 2018 gestrichen.

Bei privaten Einrichtungen können die Gehälter von der tarifgebundenen Vergütung abweichen, da dies oft Verhandlungssache ist. Dort kannst du als Operationstechnische:r Assistent:in sowohl mehr als auch weniger verdienen. Im Schnitt kannst du mit 2.200 bis 2.900 Euro Einstiegsgehalt rechnen.

In welchen Bereichen kannst du als OTA Geld verdienen?

Nach deiner dreijährigen Ausbildung findest du Jobs in Krankenhäusern, Fach- und Unikliniken, sowie in ambulanten Operationszentren. Überall, wo operiert wird, ist deine Expertise gefragt. Das können auch Arztpraxen und Zahnarztpraxen sein.

Du hast außerdem die Möglichkeit, ein flexibles Arbeitsmodell für dich zu nutzen. Der Vorteil daran ist, dass dein Stundenlohn meist höher ausfällt, als bei fest angestellten Kolleg:innen.



Dein Gehalt als Operationstechnische:r Assistent:in nach Art der Einrichtung

Wie bereits erwähnt, hängt dein Gehalt als Operationstechnischer Assistent von der Art der Einrichtung ab. In einer öffentlichen Einrichtung ist dein Verdienst tarifgebunden, in einer privaten Einrichtung variiert das Gehalt zum Beispiel je nach Größe des Krankenhauses und ist Verhandlungssache. Bei kirchlichen Trägern liegt dein Einkommen zwischen rund 3.600 bis 4.200 Euro.

Dein OTA-Gehalt bei öffentlichen Trägern

Als Operationstechnische:r Assistent:in wirst du der Entgelttabelle der Pflegekräfte (TVöD Pflege) zugeordnet. Je mehr Berufserfahrung du sammelst, umso höher steigt auch dein Lohn als OTA. Nach bereits zwei Jahren in Stufe 2, steigst du in Stufe 3 ein. Nach drei Jahren in Stufe 3, steigst du in Stufe 4 ein. So kannst du bis zu 3.654 Euro verdienen.

Sollten sich deine Tätigkeiten als OTA aufgrund besonderer Schwierigkeit zum Beispiel in Spezialbereichen unterscheiden, wirst du der Entgeltgruppe P8 zugeordnet.

In der folgenden Tabelle siehst du die aktuell gültigen Gehälter des TVöD Pflege für das Jahr 2022:


Entgelttabelle tvöd pflege 2022


Verdienst du als OTA überall in Deutschland gleich?

Leider nein. Wie bei vielen anderen Berufen, gibt es auch im Pflegebereich ein Gehaltsgefälle von West nach Ost. Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit verdient ein ausgebildeter Operationstechnischer Assistent im Median 4.154 Euro. Wobei das Durchschnittsgehalt als OTA im Osten Deutschlands geringer ausfällt.

In den Bundesländern Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen hat man als Operationstechnischer Assistent die besten Gehaltschancen. Dort sind Durchschnittgehälter von 4.000 bis 4.200 Euro brutto im Monat realistisch.

Wie gut ist dein Verdienst als OTA im Vergleich zu anderen Pflegeberufen?

Das Gehalt einer OP-Assistenz liegt in der oberen Hälfte der Gehälter im Gesundheitswesen. Beispielsweise verdienst du wesentlich besser als Kranken- und Altenpfleger:innen. Durch verschiedene Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und deine berufliche Qualifizierung kannst du dein Gehalt erhöhen.

Mehr Gehalt für OTA durch Weiterbildungen

Als Operationstechnische:r Assistent:in hast du die Möglichkeit, dich weiterzubilden und so dein Gehalt zu erhöhen oder sogar eine Führungsposition in Kliniken oder Krankenhäusern zu besetzen.

Wenn du beispielsweise bereits während deiner Ausbildung gemerkt hast, dass du deine Aufgaben lieber ins Büro als in den OP verlagern möchtest, kannst du eine Fortbildung zum Fachwirt in der Krankenpflege machen. Weiterbildungen zur Fachkrankenschwester im Operations- und Endoskopiedienst oder zur Praxisanleitung werden dir ebenfalls neue berufliche und finanzielle Chancen erschließen.

Wenn du Abitur hast, könnte ein Studium für dich infrage kommen. In dem Studium erlernst du die Grundlagen, um später eine leitende Position im Gesundheitswesen zu übernehmen. Dabei beschäftigst du dich mit Themen wie Finanz- und Personalplanung, Qualitätssicherung und Schulungen für Mitarbeiter.

Dein Verdienst als Operationstechnische:r Assistent:in ist nicht nur von deiner beruflichen Erfahrung abhängig, sondern auch vom Bundesland. Hinzu kommt deine Wahl für eine öffentliche oder private Einrichtung – denn diese hat ebenfalls einen Einfluss auf dein Gehalt als OTA. Zusätzlich kannst du deinen Lohn durch Weiterbildungen verbessern oder flexibel und oft mit besserem Stundenlohn arbeiten.

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