Pflege und Hygiene – Arbeit Hand in Hand

Inspiriert von der faszinierenden Welt der Medizin und Pflege, möchte unser Redaktionsteam sich mit Fachkräften austauschen, Perspektiven aufzeigen mit Interviews und Reportagen, um die Vielfalt des Pflegealltags zum Ausdruck bringen.

In Krankenhäusern und Pflegeheimen sind die Teams rund um Reinigung und Pflege wichtige Teamplayer, wenn es um das Wohl des Patienten geht. Damit der Ablauf zwischen beiden Parteien reibungslos gelingt und man sich nicht gegenseitig in die Quere kommt, gibt es ein paar ganz einfache Vorfahrts- und Verhaltensregeln.

Sobald Menschen aufeinandertreffen, kommunizieren sie miteinander. Dabei spielt es in erster Linie keine Rolle, ob tatsächlich ein Wort ausgetauscht wurde. Wie Philosoph Paul Watzlawick sagt, “kann nicht nicht kommuniziert werden”. Dabei entscheiden Botschaften, die wir senden und empfangen, oft innerhalb von Sekunden darüber, ob wir jemanden sympathisch finden oder eben nicht. Die non-verbale Kommunikation der Gestik oder Mimik trägt also einen großen Teil dazu bei, ob Kommunikation gelingt oder nicht. Gerade im Berufsalltag ist ein Agieren auf Augenhöhe entscheidend für ein gutes Betriebsklima. Und dann gibt es manchmal klassische Reibungspunkte. Welche das im Bereich der Pflege und Reinigung sind, stellen wir heute vor, damit sich am Ende keiner mehr großartig in die Quere kommt. Außerdem: Reinigungskräfte putzen nicht nur – wir zeigen, warum die Kommunikation und Kooperation mit ihnen so wertvoll ist.

Putzkräfte sind nah am Patienten

Reinigungskräfte putzen ja nur? Im Gegenteil. Sie können die Arbeit der Pflegekräfte auf wertvolle Weise unterstützen. Das tägliche Putzen in den Zimmern der Patienten oder Bewohner führt nämlich häufig zu gemeinsamen Gesprächen. So kann ein lockerer Plausch den Allgemeinzustand des Patienten oder Bewohners offenbaren und auch für die Pflegekräfte von Bedeutung sein. Kein Wunder also, dass es oft auch die Reinigungskräfte sind, die bemerken, wenn mit einem Bewohner etwas nicht stimmt.

Kurze Besprechung am Morgen

Sitzen die Beteiligten der Reinigung, Hauswirtschaft und Pflege morgens gemeinsam an einem Tisch, bringt man sich gegenseitig auf den aktuellen Stand der Dinge. Ist ein Bewohner verstorben? Gibt es neu aufgetretene Infektionen im Haus? Wer hat sich angesteckt? Und muss das Team jetzt besondere Vorkehrungen treffen? Um präventiv handeln, Unfälle und Ansteckungen vermeiden zu können, ist solch ein Austausch unabdingbar.

Gebündelte Kraft gegen ansteckende Keime

Einmal eingeschlichen, können sich Keime schnell verbreiten. Hier ist eine Meldung und Absprache relevant, nach der Reinigungskräfte ihren Putzplan richten. Damit es zu keiner weiteren Ausbreitung kommen kann, schlagen für gewöhnlich die Pflegekräfte Alarm. Die folgenden Putzkolonnen werden daraufhin angepasst, damit kein Wischmop zur Karussellfahrt für die Keime wird.

Das richtige Putzmittel

In der Regel setzen die Kollegen von der Reinigung Putzmittel mit Duftstoffen ein, was für einen angenehmen Geruch in den Zimmern und im Wohnbereich sorgt. Hat ein Bewohner oder Patient allerdings eine Allergie gegen bestimmte Zusatzstoffe oder verträgt diese anderweitig nicht, können Reinigung und Pflege gemeinsam besprechen, welche Neutralreiniger in diesem Fall eingesetzt werden. Allergische Reaktionen können so vermieden werden.

Die wichtigste Vorfahrtsregel

Und manchmal passiert es doch – trotz vorheriger Abstimmung, treffen Pflege- und Reinigungskraft im Zimmer aufeinander. In dem Fall gilt: die Pflege hat Vorrang. Diese Art der Vorfahrtsregel vermeidet Konflikte und schafft Klarheit.

Wertschätzung ist das Wichtigste

Die Arbeit als Reinigungskraft wird oft als selbstverständlich angesehen. Man ist schon häufiger abfälligen Blicken begegnet. Für echte Teamarbeit allerdings, ist das hinderlich. Um also Effizienz zu ermöglichen oder allein die Stimmung im Team zu heben, ist es wichtig, dass jeder Wertschätzung für seine Arbeit erfährt. Ein freundliches „Guten Morgen“, ein aufrichtiges „Wie geht es Ihnen heute?“ oder eine nette Geste werden von jedem dankbar aufgenommen.

Sabrina Lieb

Das könnte Dich auch interessieren:

Alle Artikel ansehen