Rar und wertvoll: Sammlerstücke in deinem Haushalt

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Der Januar eignet sich bestens, um sich von unnötigen Altlasten und Gerümpel zu trennen. Wenn du beim Aufräumen auf alte Dinge stößt, wirf einen präzisen Blick darauf. Einige der Staubfänger entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als wertvolle Sammlerstücke und teilweise sogar als echte Wertanlagen. Wir verraten dir, welche ungeahnten Schätze sich in so mancher Trödelschublade verbergen und welchen Preis du beim Verkauf erzielst.

Die Schicht war kräftezehrend und du sehnst dich nach deiner wohlverdienten Entspannung. Wäre da nur nicht diese immer wiederkehrende Unordnung in deiner Wohnung, die zum Feierabend auf dich wartet. Da hilft nur eins: einmal richtig Ordnung schaffen und überflüssige Staubfänger loswerden, die dir Zeit, Energie und Platz rauben. Aufräumen und Aussortieren sind Balsam für deinen Geist und stocken zusätzlich eventuell deine Haushaltskasse auf.

Du wirst staunen, wie viel du dir mit deinen angesammelten Habseligkeiten dazu verdienen kannst. Bereits die Quotenerfolge der ZDF Show „Bares für Rares” lassen vermuten, dass die Flamme der Sammelleidenschaft in Deutschland heiß lodert. In einer Online-Umfrage der PAYBACK GmbH gaben über drei Viertel der Befragten an, gerne zu sammeln.

In den meisten Fällen besitzen Dachbodenfunde jedoch nur einen geringen Wert. Besonders wertvoll ist eben das, was selten ist. Doch auch, wenn du keinen außergewöhnlichen Schatz birgst, dessen Erlös dir ein Einfamilienhaus oder einen Neuwagen finanziert, lohnt sich der Verkauf alter Fundstücke als kleine Finanzspritze. Und wer weiß, vielleicht fällt dir tatsächlich auch ein richtig kostbares Liebhaberstück in die Hände.

Zwischen Staub und Schnickschnack: Wie du ein wertvolles Sammlerstück erkennst

Wenn du dich auf das Abenteuer Schatzsuche in deinem eigenen Haushalt begibst, nimm dein Hab und Gut genau unter die Lupe. Beantworte dir bei jedem verdächtigen Objekt folgende Fragen:

  • Zu welchem Sammelgebiet passt dein Fundstück?
  • Welche Informationen kannst du zum Hersteller herausfinden?
  • Findest du etwas zum Herstellungsjahr und zur Größe der Auflage heraus?
  • Wie ist der Zustand deiner Rarität und der Verpackung, falls diese vorhanden ist?
  • Aus welchem Material besteht dein Fundstück?
  • Ist dein Gegenstand handgefertigt oder weist sonstige Besonderheiten wie beispielsweise eine Signatur auf?

Sesam, öffne dich: Raritäten verwandeln deine vier Wände in eine Schatzkammer

Ob aus purer Leidenschaft oder als Wertanlage – Sammler:innen gibt es für fast alles. Neben den Klassikern wie Meissner Porzellan, Briefmarken und antiken Möbelstücken gibt es auch zahlreiche ausgefallene Sammelgebiete. Selbst die kuriosesten Fundstücke werden regelmäßig für hohe Summen erfolgreich versteigert. Denn wo ein:e Käufer:in ist, da wartet auch ein Gewinn.

Im Jahr 2005 wurden beispielsweise die Nierensteine des Schauspielers William Shatner, der Captain Kirk verkörperte, für 25.000 Dollar verkauft. Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass du Überbleibsel aus dem OP versteigern sollst, sondern zeigt dir viel mehr: Selbst die ausgefallensten Schätze finden Interessent:innen. Je kurioser, rarer, beliebter oder älter, desto höher sind die Verkaufschancen.

Wir haben dir eine Auswahl aus gängigen und überraschenden Sammelgebieten aufgelistet, die zu typischen Fundstücken aus dem eigenen Haushalt passen.

Spiel, Spaß und Jackpot: Kleine Figuren von großem Wert

Seit 1974 sind die beliebten Schokoladeneier der Marke Kinder in Deutschland erhältlich. In jedem siebten Überraschungsei befindet sich jeweils eine ausgewählte Sammelfigur. Einige davon sind heiß begehrte Einzelstücke und auch unversehrte Komplettsets wechseln regelmäßig den Besitzer.

Besonders attraktiv sind Fehlbemalungen und -drucke. Aufgrund ihrer Seltenheit erzielen sie hohe Preise beim Verkauf. Generell steigern Alter, Zustand und ein vorhandener Beipackzettel den Verkaufswert. Doch auch, wenn es sich bei deinen Figuren nicht um ein rares Exemplar handelt, findest du mit etwas Glück interessierte Käufer:innen.

Ein regulärer Komplettsatz ohne Verpackung und Beipackzettel ist zwischen zwei und zwanzig Euro wert. Seltene Sammlungen inklusive gelben Kapseln und Zubehör aus den Schokoladeneiern vor 1990 können diesen Wert weit übersteigen.

Die beliebteste und teuerste Figuren-Reihe stammt übrigens aus dem Jahr 1979: die Schlümpfe. Der Nachtwächterschlumpf aus blauem Hartplastik mit weiß bemalter Mütze und Hose hält eine Laterne in der Hand. Was nach einer unscheinbaren Spielfigur klingt, ist sagenhafte 12.000 Euro wert.


viele Überraschungseier Figuren


Wertvolle Spielkameraden aus der Kindheit

Du hast das Gefühl, dein verstaubter Teddybär aus Kindertagen wirft dir mit seinen Knopfaugen vorwurfsvolle Blicke zu, weil du ihn links liegen lässt? Vielleicht möchte er dir auch nur etwas Wichtiges mitteilen und du solltest ihn genauer untersuchen. Hat der Bär nämlich einen Knopf im Ohr, handelt es sich um ein qualitativ hochwertiges Exemplar der Marke Steiff, dessen Fabrikate oft sehr wertvoll sind. In einem guten Zustand erzielst du für diese begehrten Kuscheltiere ca. 50 Euro. Für besonders seltene und alte Anfertigungen sind in Ausnahmen sogar über 1.000 Euro drin. Die Fangemeinde der kuscheligen Freunde ist so groß, dass das Unternehmen Steiff ein eigenes Museum eröffnet hat. Dort kannst du übrigens direkt den Wert deines Fundstücks erfragen.

Der sprechende Furby aus den 90er Jahren weckt ebenfalls immer wieder das Interesse von Sammler:innen. Das interaktive Retro-Spielzeug wird regelmäßig bei Auktionen gewinnbringend versteigert. Ein reguläres Exemplar füllt deinen Geldbeutel mit 10 bis 50 Euro. Limitierte Auflagen des Plüschtiers werden im versiegelten Zustand sogar für bis zu 1.000 Euro verkauft.

Ein weiterer beliebter Spielkamerad der 90er Jahre war das Tamagotchi. Ein gebrauchtes Hosentaschen-Haustier der ersten Edition bringt dir 30 bis 50 Euro ein. Um einen möglichst hohen Preis zu erzielen, sollte das Spielzeug intakt sein. Noch verpackte, originale Exemplare der Marke Bandai werden im Schnitt für ca. 80 bis 120 Euro bei Online-Auktionen angeboten.


Bei Sammler:innen beliebter Furby


Es war einmal…ein wertvolles Sammlerstück

Es ist an der Zeit, die Bücher und Comics mit den Abenteuern deiner Kindheitshelden zu entstauben. Immerhin schlummern hier nicht nur fesselnde Geschichten, sondern mit etwas Glück auch eine echte Rarität.

Zugegeben, der Großteil gebrauchter Bücher ist leider gänzlich wertlos. Trotzdem bringen dir die Standardausgaben der Werke berühmter Autor:innen immerhin zwischen zwei bis zehn Euro.

Ältere Kinderbücher, frei von Schokoladenflecken und Buntstiftzeichnungen, sind nur noch schwer zu bekommen und erzielen oft sogar höhere Preise. Laut dem Zentralen Verzeichnis Antiquarischer Bücher sind besonders die Erstausgaben alter Klassiker, wie Alice im Wunderland, populär bei Sammler:innen. Doch auch jüngere Werke, wie zum Beispiel die 1997 veröffentlichte Erstausgabe des Zauberlehrlings Harry Potter, können bis zu 37.000 Euro wert sein.

Comichefte sind ein weiteres beliebtes Sammelgebiet. Frühe Ausgaben der deutschen Version von Die Simpsons erzielen bei Auktionen beispielsweise einen Verkaufspreis von 50 bis 100 Euro pro Stück.

Der Verkauf lohnt sich aber meist nur, wenn die Comichefte in einem makellosen Zustand sind. Um eine Wertminderung durch Gebrauchsspuren zu vermeiden, schweißen passionierte Sammler:innen die Raritäten daher direkt nach dem Erwerb mit einer schützenden Papprückwand in Folie ein. In diesem Fachgebiet ist eine professionelle Schätzung von Expert:innen unerlässlich.

Superman #1 hat beispielsweise mit starken Beschädigungen für 100.000 Dollar den Besitzer gewechselt. Das Debütheft des Superhelden, Action Comics #1 aus dem Jahr 1938, wurde im Jahr 2021 im unversehrten Zustand für 3,25 Millionen Euro versteigert.

Tipp: Besitzt du Bücher oder Comics, die keine Käufer:innen finden, biete sie in öffentlichen Einrichtungen wie Bibliotheken, Krankenhäusern oder Bildungsstätten zur Spende an. Bist du Altenpfleger:in oder Kinderkrankenpfleger:in, freuen sich deine Patient:innen mit Sicherheit ebenfalls über deine Fundstücke. Der Abfalleimer sollte stets die letzte Option sein.


Frau mit wertvollem, antiken Buch in der Hand


Einmal Bandsalat zum Mitnehmen bitte

„Die letzte Videothek der Stadt schließt ihre Türen.” Diese Schlagzeile ist seit ein paar Jahren immer häufiger in der lokalen Presse zu lesen. Blu-ray-Systeme und Streamingdienste haben die Videokassette abgelöst. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der letzte Videorekorder bereits 2016 vom Band lief. Doch das bedeutet nicht, dass deine alten VHS-Kassetten jetzt wertlos sind. Im Gegenteil: Rare und populäre Exemplare sind bei Liebhaber:innen heute noch beliebt. Pro verkauftem Stück kannst du dein Portemonnaie mit zwei bis fünf Euro füllen. Limitierte Ausgaben können dir sogar bis zu 30 Euro pro Kassette einbringen.

Nimm dich bei deiner Recherche aber in Acht vor den zahlreichen Falschmeldungen und Mythen, die über VHS-Kassetten der Marke Disney im Internet kursieren. Du wirst auf Preise stoßen, die nicht den realen Marktpreis widerspiegeln. Informiere dich am besten direkt in Internetforen von Sammler:innen oder bei gewerblichen VHS-Ankäufer:innen über den Wert.

Es ist schwer vorauszusagen, ob Videokassetten innerhalb einiger Jahre weiter im Wert steigen. Wird mit der Zeit der Großteil der Videos entsorgt, sind die Produkte nur noch selten am Gebrauchtwarenmarkt erhältlich. Steigt anschließend die Nachfrage von Interessent:innen, klettert möglicherweise der Verkaufswert in die Höhe. Doch dies ist lediglich eine Wertanlagen-Spekulation von vielen, die dir beispielhaft zeigt, wie sich die Hoffnung auf mögliche Spitzenpreise entwickelt.


Frau mit VHS Kassette vor dem Gesicht


Der Ton macht den Preis

Schallplatten wurden für eine lange Zeit totgesagt. Doch der warme Klang alter Vinylplatten zaubert heute wieder vielen Musikliebhaber:innen ein Lächeln auf die Lippen. Die Langspielplatten sind gefragter denn je und laut Bundesverband Musikindustrie e.V. steigt der Vinyl-Absatz seit 2007 kontinuierlich an. So werden aus unscheinbaren Flohmarktschätzen teils wertvolle Sammlerstücke mit guten Verkaufschancen. Frei von Kratzern bringen dir reguläre Langspielplatten zwei bis zehn Euro ein. Erstauflagen von Klassikern und populären Künstler:innen wie The Beatles, die in kleiner Stückzahl produziert wurden und heute noch gut erhalten sind, können sogar mehrere tausend Euro wert sein.

Doch auch andere Tonträger, wie CDs oder Kassetten, lassen sich im Schnitt für drei bis zehn Euro verkaufen. Für beliebte Musikkassetten, wie zum Beispiel Michael Jacksons Album „Thriller”, zahlen Sammler:innen sogar ca. 50 bis 100 Euro.


Frau legt Schallplatte auf


Wie viel kostet dein Notgroschen?

Wie es sich für eine echte Schatzsuche gehört, drücken wir dir die Daumen, dass du dabei ein paar Münzen ausgräbst. Am besten natürlich aus reinem Gold.

Münzen sammeln ist für die einen ein unterhaltsames Hobby, für andere wiederum eine reine Geldanlage. Der tatsächliche Wert hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab. Anlagemünzen werden meist in hoher Stückzahl, dafür aber aus hochwertigem Material produziert. Daher wird ihr Verkaufspreis mithilfe des aktuellen Edelmetallpreises bestimmt. Davon ausgenommen sind Fehlprägungen und seltene Auflagen, deren Wert den Materialpreis aufgrund ihrer Seltenheit in der Regel übersteigt. Zur Preisschätzung solltest du eine:n Expert:in zu Rate ziehen und dir möglichst viele Meinungen einholen. Ein Verkauf lohnt sich am meisten, wenn der aktuelle Edelmetallpreis am Markt hoch ist.

Bei Sammlermünzen entscheidet generell die Stückzahl der Pressungen und das jeweilige Prägemotiv über den Preis. Seltene und historisch bedeutsame Münzen sind besonders begehrt. Letztendlich ist aber der richtige Zeitpunkt für den Verkauf entscheidend, da die Nachfrage am Markt kontinuierlich starken Schwankungen unterliegt.


Frau hält Münze in die Kamera


Prost: Kostbarkeiten aus dem Getränkekeller

Nostalgie liegt nicht nur im Trend, sie ist obendrein auch nachhaltig. Wer sich Möbel aus alten Holzkisten baut, verwertet bereits genutztes Material und spart sich bestenfalls noch ein paar Euro.

Für den Möbelbau sind neben Europaletten ebenso alte Holzkisten von Limonadenmarken wie PEPSI, Coca Cola oder 7UP beliebt. Wenn du noch ein paar eingestaubte Retro-Kisten besitzt und dafür keine Verwendung findest, kannst du sie je nach Alter, Zustand und Größe für ca. 30 bis 150 Euro pro Stück verkaufen.

Betagte Limonadenflaschen aus den 60er Jahren hingegen sind im Laufe der Jahre mit hoher Wahrscheinlichkeit ungenießbar geworden. Sie erzielen vermutlich keinen Gewinn mehr. Sieht die Flasche jedoch außergewöhnlich und antik aus, kauft sie dir auf dem Flohmarkt vielleicht jemand für einen schmalen Taler als Dekorationsobjekt ab.

Lagert in deiner Kiste aber keine Limonade, sondern eine ältere Whiskyflasche, solltest du prüfen, ob es sich dabei um einen echten Goldschatz handelt. Limitierte Editionen wie der legendäre Black Bowmore 1964 sind geschätzte Raritäten. Eine Flasche der ersten Sonderausgabe, abgefüllt im Jahr 1995, wurde damals für 150 Mark verkauft. Heute ist sie nur noch schwer zu bekommen und kostet mindestens 25.000 Euro. Ein solcher Wertanstieg weckt das Interesse von Sammler:innen und rückt Whisky wieder verstärkt ins Scheinwerferlicht.


Alte Coca-Cola Kiste mit Flaschen


Seltene Lunchboxen aus Metall sind begehrte Raritäten

Eine Schatzsuche macht hungrig. Zeit für ein Pausenbrot. Apropos, besitzt du noch eine alte Lunchbox aus Metall? Die wiederverwendbaren Blechdosen sind meist verziert mit den Helden populärer Fernsehserien oder berühmten Musikern und waren damit ein echter Hingucker auf dem Schulhof. Nach vielen Jahren der Nutzung wandern sie letztendlich in die Mülltonne, da der tägliche Gebrauch seine Spuren hinterlassen hat.

Bei den potenziellen Käufer:innen handelt es sich häufig um Fans des abgebildeten Motivs, dessen Beliebtheitsgrad daher ausschlaggebend ist für einen realistischen Verkaufspreis. Besitzt du zum Beispiel eine Brotdose von Bonanza, Walt Disney oder den Beatles, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, unter langjährigen Fans Käufer:innen für deine Rarität zu finden. In der Regel sind Interessent:innen bereit, zwischen 30 und 100 Euro für die wertvollen Sammlerstücke zu bezahlen. In seltenen Ausnahmen steigt der Preis auf mehrere tausend Euro. Je seltener, desto hochpreisiger.

Gebrauchte Brotdosen aus Plastik werden nur selten verkauft. Wenn du jedoch einen Interessenten findest, bringen dir ältere Exemplare im Schnitt zwischen 5 und 15 Euro ein.


Alte Star Wars Lunchbox wertvoll


Früher war mehr Lametta: Sammlerstücke aus der Weihnachtskiste

Jedes Jahr im Dezember ist es soweit: Lichterketten schmücken Straßen und Häuser und grüne Tannen werden mit bunt verzierten Christbaumkugeln geschmückt. Oft lagert der Schmuck über das restliche Jahr im Keller, bis er wieder zum Einsatz kommt. Jahr für Jahr werden die gleichen Kugeln an den Baum gehängt. Manche Schmuckstücke werden nur beim Öffnen der Schachtel kurz betrachtet, jedoch nie benutzt.

Wenn du vor hast, deinen Weihnachtsschmuck auszusortieren, solltest du alle Exemplare genau unter die Lupe nehmen. Handbemalte Christbaumkugeln oder Verzierungen aus echten Kristallen oder Gold erzielen häufig hohe Preise bei Sammler:innen. Für Schmuckstücke aus echtem Porzellan und mundgeblasene Glaskugeln greifen einige Liebhaber:innen ebenfalls tiefer ins Portemonnaie. Seit einiger Zeit steigt auch der Beliebtheitsgrad alter Biedermeierkugeln aus dem 19. Jahrhundert. Am wertvollsten sind dabei die seltenen Kugeln mit einem roten Farbton, die gerne mal 250 Euro kosten.


Alte Christbaumkugel beliebt bei Sammler:innen


Ladenhüter oder wertvolles Sammlerstück: wie du einen realistischen Preis für deine Fundstücke ermittelst

Anders als im Märchen endet das Abenteuer nicht mit dem gefundenen Schatz. Da sich deine Fundstücke leider nicht automatisch in Geldscheine verwandeln, musst du den Verkauf selbst in die Hand nehmen.

Um einen realistischen Verkaufspreis anzusetzen, lohnt sich vorab eine ausgiebige Recherche. Nutze dabei mehrere Quellen, um genügend Informationen zu sammeln und um dich stets mit einer Zweitmeinung abzusichern.

Eine gute Anlaufstelle für eine grundlegende Recherche sind beispielsweise örtliche Bibliotheken. Dort unterstützen dich Preisführer, Sammlerbücher und fachkundige Mitarbeiter:innen bei deiner Suche nach Details zu deinen Fundstücken und seltenen Sammelobjekten im Allgemeinen.

Im Internet geben dir Antiquitäten-Datenbanken, Auktionsportale und Gebrauchtwaren-Plattformen Aufschluss über aktuelle und vergangene Preise für vergleichbare Raritäten. Beachte allerdings bei Auktionen privater Verkäufer:innen, zum Beispiel bei Ebay, dass die angezeigten Verkaufspreise lediglich den Wunschpreis und nicht den realen Wert widerspiegeln. Vernetze dich zusätzlich mit Sammler:innen in Internetforen. Dort erfährst du aus erster Hand, worauf interessierte Käufer:innen achten und welche Trends aktuell den Markt dominieren.

Qualifizierte Expertenmeinungen runden deine Recherche ab. In Antiquitätenläden, Fachgeschäften, Auktionshäusern und bei den Herstellerunternehmen bekommst du fachkundige Auskünfte. Achte dabei darauf, dass du nicht direkt in den Verkauf übergehst. So sicherst du dir eine bessere Verhandlungsposition und du erzielst in den meisten Fällen einen höheren Preis.

Eine weitere Möglichkeit ist die Anfrage bei zertifizierten Gutachter:innen. Eine Preiseinschätzung ist aber in der Regel nicht kostenlos. Diese Option solltest du nur in Betracht ziehen, wenn du einen begründeten Verdacht hast, im Besitz eines wertvollen Sammlerstücks zu sein. Bist du dir unsicher, schreib verschiedene Gutachter:innen an und frag direkt nach, ob du im Ausnahmefall eine kostenlose Beratung erhältst.

Zwei mal drei macht vier, widdewiddewitt da klingelt die Kasse

Unter deinen Fundstücken befindet sich leider keine kostbare Rarität? Lass dich davon nicht entmutigen. Wir haben für dich eine kleine Beispielrechnung aufgestellt, um dir zu zeigen, wie du auch mit mehreren kleinen Verkäufen eine beachtliche Summe verdienst:

  1. Zwei Komplettsätze Überraschungsei-Figuren ohne Verpackung und Beipackzettel: ca. 5 Euro
  2. Ein Teddybär der Marke Steiff mit leichten Gebrauchsspuren: ca. 30 Euro
  3. Zwei gut erhaltene Bücher der Harry Potter-Reihe ohne Besonderheiten: ca. 10 Euro
  4. Zwei Fachbücher aus deiner Pflegeausbildung: ca. 6 Euro
  5. Drei VHS-Kassetten von Walt Disney: ca. 6 Euro
  6. Zwei Standard Bravo Hits-CDs: ca. 2 Euro
  7. Sechs Die drei ???-Kassetten der Standardauflagen: ca. 10 Euro
  8. Gewöhnliche Disney-Plastikbox aus den 90er Jahren: ca. 5 Euro
  9. Eine große Biedermeierkugel ohne Besonderheiten: ca. 10 Euro

Mit dem Verkauf diverser Kleinigkeiten erzielst du in dieser beispielhaften Rechnung einen Gewinn von 84 Euro. Damit kannst du dir anschließend einen entspannten Tag in der Therme gönnen oder deine Urlaubskasse aufstocken.

Letzter Akt: verkaufen, verkaufen, verkaufen

Hast du einen realistischen Preis für deine Fundstücke ermittelt, startet die Verkaufsphase. Du hast mehrere Möglichkeiten, aus wertvollen Schätzen und diversem Trödel bares Geld zu machen. Folgende Anlaufpunkte bieten sich für einen Verkauf an:

  • Antiquitätenhändler:innen
  • Flohmärkte
  • An- und Verkauf
  • Onlinehändler:innen für Gebrauchtwaren z.B. „Etsy” oder „Momox”
  • Internetforen, in denen sich Sammler:innen privat austauschen
  • Online oder offline Auktionshäuser z.B. „Ebay” oder „Hood”
  • Nachbarschaftsnetzwerke z.B. „nebenan.de” oder „Nachbarschaft.net”

Aufräumen und Platz schaffen ist gesund für deine Psyche und füllt parallel dein Portemonnaie. Was für dich ein klassischer Staubfänger ist, ist für einen anderen vielleicht ein echtes Liebhaberstück. Der Verkauf zu einem fairen Preis ist somit eine Win-win-Situation. So wird aus deinem Neujahrsputz eine spannende Schatzsuche. Und wer weiß: Mit etwas Glück fällt dir tatsächlich ein wertvolles Sammlerstück in die Hände. Wir drücken dir die Daumen.

Shirley Schmolke

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