So viel Gehalt verdienst du als Altenpfleger:in in der Ausbildung

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Auszubildende in der Altenpflege gehören zu den bestbezahlten Azubis in Deutschland. Zudem erlernen sie einen vielseitigen und anspruchsvollen Beruf mit Zukunft. Alles über das Gehalt als Altenpfleger:in in Ausbildung und deine beruflichen Perspektiven erfährst du hier.

Seit dem 1. Januar 2020 gibt es die neue Pflegeausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann bei der du im dritten Ausbildungsjahr deinen Schwerpunkt auf den Bereich der Altenpflege legen kannst.

Ausbildung: Voraussetzungen und Aufbau

Wenn du als Altenpfleger:in dein Geld verdienen möchtest, solltest du Eigenschaften wie Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Empathie mitbringen. Die Zugangsvoraussetzungen für die Altenpflege-Ausbildung sind:

  • der mittlere Bildungsabschluss (Realschulabschluss)
  • oder: ein Hauptschulabschluss mit einer zweijährigen abgeschlossenen Berufsausbildung
  • oder: ein Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen mindestens einjährigen Krankenpflegehilfe- oder Altenpflegehilfeausbildung
  • ein Nachweis der gesundheitlichen Eignung (ärztliche Bescheinigung)
  • Deutschkenntnisse mindestens auf B2-Niveau

Während der Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger bzw. zur Pflegefachkraft absolvierst du insgesamt 2.500 praktische Stunden in deinem Betrieb und 2.100 Stunden Unterricht an der Berufsfachschule.In der Praxis-Zeit lernst du unter anderem die verschiedenen Formen der pflegerischen Versorgung kennen und wendest das Wissen an, das du während der Theoriestunden erlangt hast. Dazu gehören Pflegeprozesse und -diagnostik, Beratung sowie rechtliche und wissenschaftliche Fragen. Wenn du dich nach dem zweiten Ausbildungsjahr auf die Altenpflege spezialisiert, kommen zahlreiche Themen aus diesem Bereich dazu. Die Ausbildung endet nach drei Jahren mit einer staatlichen Prüfung.

Dein Gehalt während der Ausbildung zur Altenpflegerin bzw. zum Altenpfleger

Schon während deiner Altenpflege-Ausbildung bzw. Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann bekommst du Geld. Richtet sich dein Gehalt nach dem „Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) - Besonderer Teil Pflege“, sieht deine Ausbildungsvergütung bis zum 1. April 2022 folgendermaßen aus:

  • Ausbildungsjahr: 1.165,69 Euro (brutto)
  • Ausbildungsjahr: 1.227,07 Euro (brutto)
  • Ausbildungsjahr: 1.328,38 Euro (brutto)

Danach erhöht sich das Gehalt von Pflege-Azubis im öffentlichen Dienst:

  • Ausbildungsjahr: 1.190,69 Euro (brutto)
  • Ausbildungsjahr: 1.252,07 Euro (brutto)
  • Ausbildungsjahr: 1.353,38 Euro (brutto)

Deine Ausbildungsvergütung in der Altenpflege kann bei einer nicht öffentlichen Einrichtung höher oder niedriger ausfallen. Kirchliche Arbeitgeber haben eigene Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) und private Einrichtungen teilweise Haustarifverträge. Letztere zahlen ihren Auszubildenden im Vergleich durchschnittlich am wenigsten. Es lohnt sich also, vor Antritt der Ausbildung zur Pflegefachkraft auf das zukünftige Gehalt zu schauen.

Beachten musst du, dass du auch als Azubi steuerliche Abzüge hast. Im Internet findest du zahlreiche Gehaltsrechner, die den Bruttolohn in Nettolohn umrechnen. So siehst du, wieviel Geld du jeden Monat auf dem Konto haben wirst. Da du verschiedene Schichtzulagen erhältst, kann dein Lohn monatlich etwas schwanken.


Altenpflege-Auszubildende in der Berufsfachschule


Gehaltsaussichten für Altenpflege-Azubis pro Bundesland und Unternehmensgröße unterschiedlich

Nicht nur in welcher Art von Einrichtung du deine Altenpflege-Ausbildung absolvierst, beeinflusst dein Einkommen. Wenn du nicht nach Tarif bezahlt wirst, gibt dir das entsprechende Bundesland Aufschluss über dein Gehalt. Im östlichen und nördlichen Teil Deutschlands verdienst du als Altenpflege-Azubi oft weniger als im Westen und Süden. Im Schnitt liegen die Ausbildungsgehälter in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen am höchsten, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern am niedrigsten. Es sei denn, du lässt dich in einer größeren Stadt ausbilden. Dann kannst du neben München oder Stuttgart auch in Hamburg oder Berlin mehr verdienen.Schließlich ist auch die Größe deiner Einrichtung von Bedeutung. Vergleichst du große Betriebe mit kleineren, erkennst du oft Gehaltsunterschiede von bis zu 500 Euro.

Extras zusätzlich zum Ausbildungsgehalt

Durch den Fachkräftemangel sind Auszubildende im Bereich der Pflege begehrt. Darum bekommst du häufig neben einer attraktiven Ausbildungsvergütung weitere Extras angeboten. Dazu gehören beispielsweise:

  • die preiswerte Unterkunft in einem Wohnheim
  • Fahrtkostenzuschüsse
  • vergünstigte Mittagessen
  • kostenloser Zugang zu LernApps
  • Sonderurlaub vor der Abschlussprüfung zur besseren Vorbereitung
  • Prämien für ein erfolgreiches Examen
  • Übernahmegarantie bei Bestehen des Examens mit guten Noten



Gehalt nach der Ausbildung zur Altenpflegerin bzw. zum Altenpfleger

Hast du deine Pflegeausbildung erfolgreich beendet, kannst du dich als Altenpflegefachkraft in Pflege- und Wohnheimen für Senior:innen, bei ambulanten Pflegediensten, in verschiedenen Kliniken oder Rehabilitationseinrichtungen bewerben. Du kannst mit einem Einstiegsgehalt von 2.200 Euro bis 2.800 Euro rechnen. Beispielsweise liegen die jährlichen Einstiegsgehälter in Hamburg bei ca. 32.000 Euro, in Berlin bei ca. 28.000 Euro, in den Ländern Brandenburg und Sachsen bei ca. 24.000 Euro sowie in Hessen bei ca. 34.000 Euro. Je mehr Berufsjahre du sammelst und je weiter deine Erfahrung steigt, desto besser wird dein Gehalt. Dein Lohn kann sich dann auf über 3.000 Euro erhöhen. Zudem verbessern Weiterbildungen (zum Beispiel Palliativ-, Hospiz und Intensivpflege, Gerontopsychiatrie oder Pflegedienstleitung) deine Gehaltsaussichten als Altenpfleger:in. Weiterhin stehen dir verschiedene Pflegestudiengänge offen, wenn du deine Altenpflege-Ausbildung ergänzen und finanziell aufsteigen möchtest.

Ausgelernte Altenpfleger:innen verdienen im Schnitt noch immer weniger als Krankenpfleger:innen. Mit der 2021 beschlossenen Gesetzesänderung, nach der Pflegeheime und -dienste ihre Gehälter an bestehende Tariflöhne anpassen müssen, dürfte sich die Lücke aber weiter schließen. Wenn die Altenpflege also dein Traumberuf ist, lass dich nicht beirren und spezialisiere dich im letzten Jahr deiner Ausbildung auf dieses spannende Berufsfeld. Altenpfleger:innen werden in Deutschland dringend gebraucht und als ausgebildete Pflegefachkraft hast du beste Verhandlungschancen für ein zufriedenstellendes Gehalt.


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