Die Gynäkologie (oder Frauenheilkunde) ist ein Teil der Humanmedizin und befasst sich hauptsächlich mit dem weiblichen Sexual- und Fortpflanzungstrakt. Wir stellen in unserem Artikel den Beruf des Gynäkologen bzw. der Gynäkologin vor und informieren dich über Verdienstmöglichkeiten sowie Jobchancen. Mit Pro- und Contra-Argumenten helfen wir dir bei der Entscheidung, ob eine Tätigkeit in der Klinik oder einer Privatpraxis besser zu dir passt.
Vor allem Berufseinsteiger:innen sind sich manchmal unsicher darüber, welche Einrichtung für sie als Gynäkolog:in die richtige Wahl ist. Dies hängt von vielen Faktoren wie Gehalt, Arbeitszeit und Arbeitsaufwand ab. Wir liefern dir alle wichtigen Infos im Überblick.
Gynäkolog:innen haben sich auf die Diagnose, Behandlung und Betreuung von Frauen spezialisiert und kümmern sich hauptsächlich um die Gesundheit des weiblichen Fortpflanzungssystems und der weiblichen Brust.
Zum Aufgabenbereich zählen Vorsorgebehandlungen und die Diagnose sowie Behandlung von Erkrankungen der Gebärmutter, Eierstöcke, Brüste und anderen gynäkologischen Problemen.
Gynäkolog:innen arbeiten häufig in Krankenhäusern, privaten Praxen oder medizinischen Kliniken für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und können auch operative Eingriffe durchführen. Die Aufgaben von Frauenärzt:innen sind also sehr vielfältig, weshalb wir die wichtigsten zusammengestellt haben:
Auch Mediziner:innen profitieren bei der Jobsuche vom Internet und den sozialen Medien. Wir stellen dir einige Möglichkeiten vor, die Gynäkolog:innen bei der Auswahl von Stellenangeboten unterstützen können.
Diverse Jobportale sind auf medizinische Berufe spezialisiert. Dort können Ärzt:innen gezielt nach Stellenangeboten suchen. Bekannte Jobbörsen sind zum Beispiel arztjobs.de, medi-karriere.de oder praktischarzt.de. Auch bei MEDWING können sich Ärzt:innen aller Fachrichtung einen neuen Job vermitteln lassen.
Das Googlen von Gesundheitseinrichtungen lohnt sich ebenfalls. Denn oft bieten sie auf ihrer Homepage eine eigene Rubrik mit Stellenangeboten. Wer dort regelmäßig vorbeischaut und sich für Jobbenachrichtigungen und Newsletter anmeldet, bekommt aktuelle Infos über alle neuen Stellenangebote.
Online-Jobbörsen wie Indeed, StepStone oder LinkedIn bekommen immer größere Bedeutung. Nicht nur zum gegenseitigen (fachlichen) Austausch, sondern auch für die Jobsuche.
Auch Gynäkolog:innen können hier ein Profil anlegen und fündig werden. So kannst du nicht nur aktiv nach Stellen suchen, sondern dich auch von Headhuntern und Personaler:innen finden lassen.
Noch breiter stellst du dich auf, wenn du soziale Medienplattformen wie LinkedIn, Facebook, Instagram oder Twitter nutzt, um über offene Stellen informiert zu bleiben und mit möglichen Arbeitgebern in Kontakt zu kommen.
Auch Berufsverbände und Fachgesellschaften im Bereich der Gynäkologie sind eine gute Quelle, um sich über aktuelle Stellenangebote zu informieren. Dazu zählen zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) oder der Berufsverband für Frauenärzte e.V. Organisationen wie diese veröffentlichen normalerweise regelmäßig Jobangebote auf ihren Websites, in ihren Mitgliederzeitschriften oder in Newslettern.
Ähnlich wie soziale Netzwerke funktionieren persönliche Netzwerke bei der Jobsuche. Je vernetzter Ärzt:innen sind, desto größer sind die Chancen, von Kolleg:innen, ehemaligen Kommiliton:innen oder Vorgesetzten über potenzielle Stellenangebote informiert zu werden. Oder direkt Empfehlungen für offene Positionen zu erhalten.
In Deutschland liegt das durchschnittliche Bruttogehalt von Gynäkolog:innen laut Gehalt.de bei circa 6.000 bis 8.000 Euro pro Monat.
Die Höhe des Verdienstes variiert allerdings je nach Qualifikation, Berufserfahrung, Position und Anstellungsart. Fachärzt:innen mit langjähriger Erfahrung und in leitenden Positionen beziehen ein höheres Gehalt, das zwischen 8.000 bis 12.000 Euro brutto pro Monat liegen kann.
Selbstständige Gynäkolog:innen haben wiederum andere Verdienstmöglichkeiten, da sie ihre eigene Praxis betreiben und das Einkommen von weiteren Faktoren abhängt. Zum Beispiel der Anzahl der Patient:innen, den angebotenen Leistungen und den Kosten, die mit dem Betrieb einer Praxis verbunden sind. Dazu zählen unter anderem Miete, Personal, Versicherung und andere betriebliche Ausgaben.
Beachte, dass es sich bei diesen Angaben um ungefähre Richtwerte handelt. Das mögliche Einkommen variiert von Bundesland zu Bundesland und hängt auch davon ab, ob du in einem kommunalen Krankenhaus, einer Uniklinik oder Privatklinik arbeitest, und ob Tarifverträge gelten.
Bist du Fachärzt:in für Frauenheilkunde und unsicher, ob du in einer Klinik oder einer eigenen Praxis arbeiten möchtest? Dann stellen wir dir Vor- und Nachteile beider Modelle vor, die dich womöglich bei deiner Entscheidung unterstützen:
Wenn du die Zusammenarbeit mit Kolleg:innen liebst, kann ein Job in der Klinik dir viel Spaß bringen und deinen Alltag bereichern. Denn hier kommst du täglich mit einem Team aus medizinischen Fachkräften wie Pflegepersonal, Hebammen, Anästhesist:innen und anderen Spezialist:innen zusammen und profitierst nicht nur vom fachlichen, sondern auch vom persönlichen Austausch.
Kliniken verfügen in den meisten Fällen über umfangreiche Ressourcen, eine gut ausgestattete Infrastruktur und moderne medizinische Geräte und Gebäude. Das erleichtert Ärzt:innen den Zugang zu Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten für Patient:innen.
Im Gegensatz zu Privatpraxen behandeln Gynäkolog:innen in einer Klinik eine breite Palette von Patient:innen mit verschiedenen medizinischen Bedürfnissen. Daher ist die Patientinnenvielfalt in Kliniken größer. Willst du also vielseitige klinische Erfahrung sammeln und unterschiedliche gynäkologische Erkrankungen diagnostizieren und behandeln, bist du als Gynäkolog:in in einer Klinik besser aufgehoben.
In Kliniken existieren hierarchische Strukturen. Mediziner:innen müssen sich ihnen unterordnen und die Vorgaben ihrer Vorgesetzten befolgen. Wer gerne autonom arbeitet und eigene Entscheidungen treffen will, zu dem könnte der Job in einer eigenen Praxis besser passen.
Administrative Aufgaben und Bürokratie nehmen einen großen Teil eines Klinikbetriebes ein. Auch dort angestellte Ärzt:innen müssen diese mit bewältigen. Dazu zählen unter anderem Dokumentation und Abrechnung sowie die Einhaltung von geltenden Richtlinien und Vorschriften.
Die meisten Kliniken arbeiten mit vorgegebenen Dienstplänen, deren Schichten Wochenend- und Nachtdienste beinhalten. Unregelmäßige Arbeitszeiten sind dadurch vorprogrammiert und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestaltet sich durch Schichtmodelle schwieriger.
Wenn du eine eigene Praxis betreibst, bist du deine eigene Chefin bzw. dein eigener Chef. Du kannst Entscheidungen selbständig treffen, hast die Kontrolle über deine Arbeitszeiten und die Arbeitsweise, Behandlungsmethoden und deine Mitarbeiter:innen.
In der eigenen gynäkologischen Praxis fällt der Aufbau von Vertrauensbeziehungen zu Patient:innen deutlich leichter. Da du sie oftmals über viele Jahre begleitest, kannst du persönliche Bindungen aufbauen, was wiederum zu einer umfassenderen Betreuung führt.
Als selbständig tätige Gynäkologin kannst du die Honorare selbst festlegen. Läuft deine Praxis gut, hast du deshalb potenziell höhere Einnahmen als bei einer Anstellung in der Klinik
Als Inhaber:in deiner eigenen Praxis trägst du die finanzielle und administrative Verantwortung: Dazu zählt der Überblick über Praxisausgaben wie Miete, Gehälter von Mitarbeiter:innen, Versicherungen und Marketing, aber auch administrative Aufgaben wie Buchhaltung, Rechnungsstellung und Praxismanagement.
Gerade zu Beginn ist die Patientinnenkartei von Ärzt:innen mit neuer Praxis noch übersichtlich. Solltest du also nicht als Koryphäe auf deinem Gebiet bekannt sein, erfordert es Zeit und Mühe, das Vertrauen neuer Patient:innen zu gewinnen und einen Patientinnenstamm aufzubauen.
Eine Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachkräften undSpezialist:innen kommt für selbständig tätige Gynäkolog:innen manchmal nicht so leicht zustande wie in der Klinik.
Ob du dich für einen Job in der Klinik oder deiner eigenen Praxis entscheidest, hängt auch immer von deinen privaten Plänen ab. Willst du deine Karriere in der Gynäkologie vorantreiben, hast du mit der Arbeit in der Klinik mehr Möglichkeiten, interdisziplinär zu arbeiten und stärker mit Kolleg:innen in Kontakt zu treten. Steht für dich hingegen die Familie oder Familienplanung im Vordergrund, könntest du mit einer eigenen Niederlassung Arbeit und Privatleben besser unter einen Hut bekommen.
Katharina Klein