Gut zu Fuß im Pflegealltag – 5 Tipps gegen schwere und müde Beine

Inspiriert von der faszinierenden Welt der Medizin und Pflege, möchte unser Redaktionsteam sich mit Fachkräften austauschen, Perspektiven aufzeigen mit Interviews und Reportagen, um die Vielfalt des Pflegealltags zum Ausdruck bringen.

Als Pflegekraft verbringst du die meiste Zeit deines Arbeitsalltags im Stehen oder Gehen und deine Füße und Beine müssen einiges mitmachen. Kein Wunder, wenn sie nach einem langen Tag weh tun, sich geschwollen anfühlen oder verspannt sind. Trotzdem denken viele Pflegekräfte beim Thema Entspannung nicht gerade an ihre untere Körperhälfte. Dabei können ein paar Minuten Aufmerksamkeit am Tag schon einen Unterschied machen. Wir haben Tipps, die dir deine Füße und Beine danken werden.

1. Der Klassiker – Fußbäder

Ein warmes Bad ist sicher auch für viele Pflegekräfte das beste Mittel zur Entspannung. Und das gilt auch für deine Füße. Für ein wohltuendes Fußbad brauchst du nichts weiter, als eine Fußbadewanne aus der Drogerie oder eine große Schüssel. Das warme Wasser entspannt nicht nur die Füße und Beine, sondern kann auch bei Schlafstörungen, Erkältungen oder Infekten helfen. Die Temperatur sollte zwischen 36 und 40 Grad betragen. Zehn Minuten reichen schon für einen positiven Effekt. Danach solltest du am besten in warme Socken schlüpfen und dir noch ein bisschen Ruhe gönnen.

Diese Zusätze helfen Pflegekräften bei unterschiedlichen Fuß- und Beinbeschwerden:

Kamille

Kamille hat eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung und eignet sich daher besonders, wenn du wunde Stellen, Blasen oder Hühneraugen hast. Du kannst getrocknete Kamillenblüten im Reformhaus, Teegeschäft oder online kaufen und circa 50 Gramm davon mit kochendem Wasser überschütten und ziehen lassen. Anschließend abseihen und in dein Fußbad geben.

Lavendel

Lavendel-Öl ist für seine pflegende Wirkung bekannt und tut auch deinen Füßen etwas Gutes. Einige Tropfen des Öls in deinem Fußbad sind nicht nur gut für die Haut, sondern beruhigen und entspannen auch.

Salbei

Salbei wirkt entzündungshemmend, desinfizierend und antimykotisch. Daher ist die Pflanze ein guter Helfer bei Nagelpilz. Stelle einfach aus einer großzügigen Portion frischer Salbeiblätter und heißem Wasser einen Sud her und gib ihn in das Fußbad.

Essig

Eine Tasse Essig oder Apfelessig und eine halbe Tasse Salz in deinem Fußbad können gegen Schweißfüße helfen, denn Essig wirkt antibakteriell.


wassertreten


Ein Fußbad muss nicht immer warm sein. Du kannst auch kalte Fußbäder oder Wechselbäder ausprobieren, wenn du einen Kreislaufkick brauchst und deine Durchblutung anregen möchtest. Wenn du deine Füße abwechselnd für einige Minuten in warmes und dann für einige Sekunden in kaltes Wasser stellst, solltest du mit dem kalten Wasser enden.

Manche Pflegekräfte leiden unter geschwollenen Füßen und Beinen. Dann kann Wassertreten helfen. Das kannst du ganz leicht auch zu Hause machen, sofern du eine Badewanne hast. Fülle sie bis eine Handbreit unter die Kniekehle mit kaltem Wasser, steige mit warmen Füßen ein und hebe die Beine abwechselnd wie im Storchengang aus dem Wasser. Beende das Wassertreten, wenn die Kälte in deinen Beinen angekommen ist. Danach das Wasser abstreifen, Socken anzeihen und noch ein bisschen umher laufen, damit die Füße wieder warm werden.

2. Für Aktive – Barfußlaufen

Einfach Schuhe aus und los – Barfußlaufen ist das ideale Training für Füße, die viel leisten müssen. Und dazu zählen die Füße von Kranken- und Altenpflegern auf jeden Fall. Es stärkt die Muskulatur, da die Muskeln direkt aktiviert werden und beugt Fußfehlstellungen und Rückenschmerzen vor. Also zu Hause öfter mal die Hausschuhe weglassen oder barfuß in den Garten oder die Natur gehen. Am besten sind natürlich Barfußparks, in denen du auf verschiedenen Untergründen laufen kannst. Hier findest du eine Übersicht: http://www.barfusspark.info

3. Für Sportliche – Fußgymnastik

Regelmäßiger Sport hält den ganzen Körper fit und wenn du spezielle Fußübungen in dein Sportprogramm einbaust, trainierst du deine Füße und Beine ganz nebenbei. Die folgenden Übungen können Pflegekräfte selbstverständlich auch in der Kaffeepause oder im Alltag, zum Beispiel beim Zähneputzen machen.

Der Zehengriff

Wie der Name schon sagt, kannst du deine Zehen abwechselnd spreizen und zusammenkrallen, um mit dieser ungewohnten Übung deine Füße zu stärken. Du kannst auch versuchen, Gegenstände wie Taschentücher, Murmeln oder Stifte aufzuheben.

Der Fersenheber

Stelle dich gerade hin und hebe die Fersen so weit wie möglich, bis du nur noch auf den Zehenspitzen stehst. Wiederhole die Übung einige Male. So trainierst du nicht nur die Füße, sondern auch die Sprunggelenke und Waden. Wenn du dich auf eine Kante stellst, kannst du die Füße noch besser nach unten dehnen.

Das Fußstrecken

Wir strecken unsere Füße im Alltag selten durch. Nimm dir deshalb einmal am Tag Zeit dafür und strecke die Füße komplett nach vorne und dann wieder Richtung Körper. Wiederhole dies mehrere Male. Zwischendurch kannst du auch die Fußgelenke kreisen lassen und jeden Zeh einzeln bewegen und strecken.

Beine heben

Die Beine hochzulegen ist natürlich das beste Mittel, um sie zu entlasten. Doch du kannst auch zwischendurch etwas für deine müden Beine tun, indem du dich mit dem Rücken an der Lehne auf einen Stuhl setzt und deine Beine mehrmals für einge Sekunden waagerecht auf Hüfthöhe hebst. Du kannst die Beine auch im Stehen anheben und den jeweiligen Fuß für ca. 20 Sekunden auf dem Oberschenkel ablegen. Auch "Fahrradfahren" im Sitzen oder Liegen aktiviert die Muskelpumpe, die das Blut wieder zurück zum Herzen transportiert.

4. Für Genießer – Fuß- und Beinmassagen

Von den Fußreflexzonen hast du sicher schon gehört. Früher glaubte man sogar, dass diese Druckpunkte mit unseren Organen verbunden sind und etwas über ihren Zustand aussagen. Wissenschaftlich belegen kann man dies allerdings nicht. Trotzdem wirkt eine Fußmassage überaus entspannend. Du kannst mit kreisenden Bewegungen bei den Zehen beginnen und dich bis zur Ferse vorarbeiten. Achte darauf, dass der Druck nicht unangenehm wird. Das gleiche kannst du natürlich auch mit deinen Beinen tun und so die Blutzirkulation ankurbeln. Fange dabei bei den Knöcheln an. Du kannst auch Hilfsmittel wie Massagebälle bzw. -igel einsetzen und sie über deine Füße und Beine rollen oder auf den Boden legen und den Fuß darauf hin und her bewegen. Für Letzteres eignen sich auch Murmeln oder Hanteln.


massageigel unter füßen


5. Für Schönheitsbewusste – Pflegeprodukte

Gerade bei schweren Beinen helfen erfrischende Pflegeprodukte wie Sprays oder Cremes mit Zusätzen wie Menthol, Latschenkiefer, rotes Weinlaub oder Rosmarin. Bei Schwellungen und Stauungen kann ein Beintonikum Abhilfe schaffen, mit dem man die Beine gut einreibt.

Die richtige Pflege gehört zur Fußgesundheit. Ein Fußpeeling entfernt zum Beispiel abgestorbene Hautschuppen und Hornhaut und hat gleichzeitig einen Massageeffekt. In der Drogerie gibt es eine große Auswahl, du kannst das Peeling aber auch selbst machen, zum Beispiel indem du einen Esslöffel Zucker mit zwei Esslöffeln Olivenöl vermischst.

Cremes und Balsam mit speziellen Inhaltsstoffen pflegen deine Füße, vor allem bei trockener Haut und beugen Hornhaut vor. Wenn du sie über Nacht unter Baumwollsocken einwirken lässt, ist der Effekt noch größer.

Bei der Nagelpflege ist zu beachten, dass die Fußnägel gerade abgeschnitten werden, da runde Fußnägel schneller einwachsen.

Solltest du eine Blase haben, steche sie nicht auf, sondern verwende lieber ein Blasenpflaster, das schmerzlindernd wirkt und die Heilung fördert.

Nicht vergessen: Das richtige Schuhwerk für Pflegekräfte

Die entspanntesten Füße nutzen nichts, wenn sie nicht in den passenden Schuhen stecken. Die richtigen Arbeitsschuhe sind für Pflegekräfte essentiell. Bei der Wahl deiner Socken solltest du darauf achten, dass sie nirgendwo einschneiden und aus atmungsaktiven Material bestehen. Wenn du starke Probleme mit schweren oder schmerzenden Beinen hast, kannst du auch zu Kompressionsstrümpfen greifen. Diese sorgen dafür, dass sich weniger Flüssigkeit im Gewebe sammelt und das Blut besser zum Herzen transportiert werden kann. Du solltest sie im Fachgeschäft anpassen lassen, damit sie den gewünschten Effekt haben.

Schmerzende Füße und müde Beine müssen für Pflegekräfte nicht zum Alltag gehören. So wie du auf deine Patient:innen achtest, solltest du auch auf dein Wohlbefinden achten und deinem Körper so viel Entspannung und Pflege wie möglich gönnen.

Friederike Bloch

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