Bei der Arbeit als medizinisch-technische Radiologieassistenz (MTRA) bedienst du einerseits hochmoderne, komplexe medizintechnische Geräte. Andererseits hast du engen Patient:innenkontakt. In diesem Artikel beleuchten wir deine Verdienstmöglichkeiten während der Ausbildung und dein Gehalt als ausgebildete MTRA.
Gleich vorweg: Wenn du im Pflege- und Gesundheitsbereich nach einem Job mit überdurchschnittlichem Gehalt suchst, ist die Radiologieassistenz eine gute Wahl.
Als medizinisch-technische Radiologieassistenz unterstützt du Ärztinnen und Ärzte mithilfe von bildgebenden radiologischen Verfahren bei der Diagnose. Außerdem assistierst du bei kleineren Eingriffen.
Grob unterteilt sich dein Aufgabenspektrum in drei Bereiche:
Es handelt es sich um einen Ausbildungsberuf mit hervorragenden Berufsaussichten. Zugangsvoraussetzung ist der Realschulabschluss (mittlere Reife), wenn du diese berufliche Laufbahn einschlagen möchtest. Gute Noten in Mathematik und Physik sowie ein starkes Interesse an Naturwissenschaft und Technik sind auf jeden Fall von Vorteil. Die Ausbildung zur MTRA endet mit einer staatlichen Prüfung.
Du solltest Freude am Umgang mit Maschinen und Menschen gleichermaßen mitbringen. Da du häufig Patientinnen und Patienten mit schweren Erkrankungen wie Tumoren begleitest, ist Einfühlungsvermögen wichtig. Außerdem sind Spaß an Teamarbeit und die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung ein Muss.
Bei dem Verdienst kommt es darauf an, in welcher Einrichtung du deine Ausbildung absolvierst bzw. wo du später als ausgebildete MTRA tätig sein möchtest. Dabei spielen sowohl das ausgesuchte Bundesland als auch die Art der Einrichtung eine Rolle.
Seit dem 1. Januar 2019 erhalten MTRA-Auszubildende in Unikliniken und kommunalen Krankenhäusern eine Ausbildungsvergütung. Dabei gilt der Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD).
Monatliche Vergütung während der Ausbildung:
Du hast ein Recht auf Urlaub, bekommst Jahressonderzahlungen und wirst für die Prüfungsvorbereitungen freigestellt.
Allerdings profitieren nicht alle Azubis, die sich für diesen Beruf interessieren, von dieser Vergütung: Falls du dich dazu entschließt, deine Ausbildung zur Radiologieassistenz an einem privaten oder kirchlichen Krankenhaus zu absolvieren oder eine schulische Ausbildung zur MTRA anstrebst, erhältst du kein Gehalt. Es ist sogar möglich, dass du Schulgeld bezahlen musst.
Bist du flexibel und nicht ortsgebunden? Dann solltest du dich beispielsweise nach einem Job als MTRA in Baden-Württemberg umschauen. Dort liegt der durchschnittliche Monatsverdienst für die medizinisch-technische Radiologieassistenz bei 4.071 Euro. Danach folgen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit beinahe 4.000 Euro Brutto-Monatsgehalt. Diese drei Bundesländer liegen damit rund 300 Euro über dem Bundesdurchschnitt. Schlusslichter sind Sachsen und Thüringen: Dort verdienst du im Schnitt ganze 500 Euro weniger als in den anderen Bundesländern.
Als ausgebilde MTRA wirst du beim Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) nach deiner Ausbildung in Gruppe 7 eingeordnet. Das bedeutet, dass du mit einem Einstiegsgehalt von 2.685 Euro Brutto pro Monat rechnen kannst. Mit entsprechender Berufserfahrung kann sich dein Gehalt in dieser Gruppe auf bis zu 3.360 Euro erhöhen. Falls du dein Gehalt als MTRA weiter steigern möchtest, gibt es die Möglichkeit, dich durch Fort- und Weiterbildungen für eine Führungsposition zu qualifizieren.
Bist du an einer kirchlichen Einrichtung tätig, gilt für dich die AVR Diakonie Gehaltstabelle. Diese ist an den TVöD angelehnt. Für ausgebildete MTRA ist das Gehalt hier sogar etwas höher als im öffentlichen Dienst: Du wirst in EG 7 eingeordnet und monatlich mit 3.188 Euro im ersten Berufsjahr entlohnt. Dein Verdienst kann mit deiner wachsenden Berufserfahrung auf bis zu 3.763 Euro im Monat steigen. Diese Gehälter gelten allerdings nicht für Nassau, Tarifgebiet Ost, Hessen und Bayern.
Private Einrichtungen sind nicht an Tarife gebunden. Das Gehalt, das dich dort als MTRA erwartet, kann also unter- oder übertariflich sein. Je größer das Haus, desto größer ist in der Regel auch der Spielraum bei deinem Gehalt. Verkauf dich nicht unter Wert!
In kleineren Häusern ist das Team kleiner, der Lohn geringer und der Wettbewerbsdruck höher. Falls du beim Gehalt Einbußen hinnehmen musst, gibt es möglicherweise Benefits, die diesen Verlust wieder ausgleichen. Schau dir an, was an Extras geboten wird.
Falls du mit dem in Aussicht gestellten Verdienst nicht zufrieden bist, erweitere deinen Suchradius. In Ballungsgebieten mit mehreren großen Kliniken und Unikliniken ist es vermutlich einfacher, deine Gehaltswünsche durchzusetzen als in ländlichen Regionen.
Mögliche Benefits
Wenn du dir die Stellenanzeigen für MTRA anschaust, siehst du, dass häufig neben dem Gehalt attraktive Extras angeboten werden:
Möglicherweise machen diese Benefits ein geringeres Gehalt für dich wett. Falls nicht: Begib dich auf Stellensuche. Bei MEDWING findest du zahlreiche Jobs für medizinisch-technische Röntgenassistentinnen und -assistenten. Vielleicht ist auch die Zeitarbeit eine interessante Alternative für dich. Dabei fällt die Bezahlung oft übertariflich aus.
Weiterbildungen sind Karriere-Booster: Du vertiefst und erweiterst dein Wissen, übernimmst mehr Verantwortung und bist vielseitiger einsetzbar. Das macht sich in deinem Gehalt bemerkbar, denn dadurch steigst du in den Entgeltgruppen auf. Dabei hast du die Wahl zwischen Fachweiterbildungen, administrativen Weiterbildungen und einem (dualen) Studium.
Mögliche Fachweiterbildungen
Vielleicht strebst du aber auch eine Führungsposition an. Dann sind Weiterbildungen im Bereich Organisation und Verwaltung das Richtige für dich. Beispielsweise kannst du dich zur/zum Betriebswirt:in Management im Gesundheitswesen oder zur/zum Fachwirt:in Gesundheits- und Sozialwesen weiterbilden lassen.
Noch mehr Gehalt holst du durch ein Studium für dich heraus.