11einhalb Tipps, wie du im Alltag hunderte Euro sparst

Begeistert von der Vielfältigkeit des Pflegeberufs möchte Friederike wissen, was Pflegekräfte bewegt. Dazu tauscht sie sich gern persönlich mit ihnen aus und lässt das Pflegepersonal in Interviews und Reportagen selbst zu Wort kommen.

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Die derzeitige ökonomische Situation wird für viele Haushalte in Deutschland zur finanziellen Belastung. Umso wichtiger ist jeder Euro, den wir einsparen können. Wir geben dir eine Reihe von Tipps, wie du im Alltag sparst.

Die Inflation betrug in Deutschland im September 10 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit 70 Jahren. Für viele Waren und Dienstleistungen zahlst du also 10 Prozent mehr als noch im September 2021. Neben den hohen Energiepreisen sind auch die Preise für viele Nahrungsmittel enorm gestiegen. Energie kostete im September 2022 fast 44 Prozent mehr als vor einem Jahr, Nahrungsmittel fast 19 Prozent. Und eine Entspannung ist laut Expert:innen vorerst nicht in Sicht.

Das Durchschnittseinkommen in Deutschland lag 2021 bei 4.100 Euro brutto im Monat. Arbeitest du in der Pflege oder einem nicht-ärztlichen Gesundheitsberuf, liegt dein Einkommen oft deutlich darunter. 10 Prozent weniger Kaufkraft können da schon einen großen Einschnitt für dich bedeuten. Deshalb haben wir, nachdem wir dir schon Spartipps für das Einkaufen gegeben haben, nun die wichtigsten Tipps zum Sparen im Alltag gesammelt.

1: Heizkosten sparen

Viele Mieter und Eigentümer mit Gasheizungen fürchten die hohen Preise, die in diesem Winter oder mit der nächsten Nebenkostenabrechnung auf sie zukommen – je nach Größe des Haushalts mehrere hundert Euro extra. Doch selbst, wenn man kein Gaskunde ist, ist es wichtig, das eigene Heizverhalten auf Sparpotenzial zu überprüfen. Zum Beispiel mit diesen Tipps:

  • Drehe die Heizung nie voll auf und platziere keinen großen Möbelstücke vor den Heizkörpern.
  • Senkst du die Temperatur um ein Grad, sparst du laut Verbraucherzentrale bereits bis zu 6 Prozent der Heizkosten. Vor allem, wenn es in deinen Wohnräumen über 20 Grad warm ist, kannst du die Temperatur bis zu diesem Punkt reduzieren, ohne zu frieren. Beachte aber, dass es nie kälter als 16 Grad werden sollte, da sich sonst Schimmel bildet.
  • Drehe die Heizung nachts runter oder ganz ab, wenn du tagsüber nicht da bist.
  • Wenn du mehrmals am Tag kurz und kräftig stoßlüftest, statt die Fenster längere Zeit zu kippen, sparst du ebenfalls Energie, denn so geht weniger Wärme verloren.
  • Zieht kalte Luft durch deine Fenster? Dann dichte den Rahmen mit Isolierband ab und spare bis zu 20 Prozent Heizkosten ein.
  • Hast du deinen Heizkörper schon entlüftet? Nein? Dann wird es jetzt höchste Zeit, denn auch hier lassen sich 10 Prozent des Energieverbrauchs sparen. Eine Anleitung findest du hier.


warme Dusche


2: (Warmes) Wasser sparen

Wärme verbrauchst du nicht nur beim Heizen, sondern auch bei deiner Wassernutzung. Das Erwärmen von Wasser macht circa 14 Prozent unserer Energiekosten aus. Eine heiße Dusche nach der Arbeit tut gut. Aber überlege, ob es nicht ein paar Grad kühler oder ein paar Minuten weniger auch tun. Ein Sparduschkopf hilft dir dabei, Wasser zu sparen.

Drehst du den Wasserhahn beim Händewaschen aus Gewohnheit immer auf warm? Dies ist nicht nötig, denn, wie du aus deinem Pflegejob sicher weißt, lassen sich mit kaltem Wasser Bakterien und Co. ebenso gut entfernen, solange du deine Hände lang genug und gründlich mit Seife wäschst.

3: Strom sparen

Um im Alltag Strom und somit Geld zu sparen, gibt es einfache Maßnahmen. Schalte beispielsweise Elektrogeräte ganz aus, statt sie im Stand-by-Betrieb zu lassen und ziehe Ladekabel, die du nicht nutzt, aus der Steckdose. So ist in einem Zwei-Personen-Haushalt eine Ersparnis von bis zu 80 Euro möglich. Weitere Stromspartipps sind:

  • Waschmaschine voll beladen
  • mit niedriger Temperatur waschen (40 Grad verbraucht circa halb so viel Strom wie 60 Grad)
  • auf den Trockner verzichten
  • LED/Energiesparlampen statt Glüh- und Halogenlampen verwenden
  • Geräte der Energieeffizienzklasse A+++ kaufen
  • Helligkeit von Bildschirmen verringern
  • Energiesparmodus von Elektrogeräten nutzen

4: Sprit sparen

Du nutzt privat oder als ambulante Pflegekraft regelmäßig ein Auto? Dann hast du zahlreiche Möglichkeiten, viele Euros für deinen Geldbeutel oder den deines Betriebes zu sparen:

  • langsamer fahren: Eine Geschwindigkeit von 100 km/h reduziert den Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu 120 km/h um 15 Prozent
  • vorausschauend fahren und starkes Bremsen vermeiden
  • früh hochschalten und mit niedriger Drehzahl fahren
  • Klimaanlage wenn möglich ausschalten
  • keine unnötige Ladung im Auto haben
  • Reifendruck prüfen: ist er zu gering, erhöht sich der Verbrauch um bis zu 10 Prozent und die Reifen verschleißen schneller
  • regelmäßige Wartung des Fahrzeugs
  • spritsparende Route: diese Funktion bietet Google Maps bald auch in Europa für die Nutzer:innen an

Durch diese Maßnahmen lassen sich schnell bis zu 20 Prozent der Spritkosten sparen. Gibst du jährlich beispielsweise 1.000 Euro für Benzin oder Diesel aus, sind dies ganze 200 Euro.


Frau mit Smartphone


5: Kostenpunkt Handy: Sparpotenziale nutzen

Was beim Autokauf für viele schon selbstverständlich ist, gilt ebenso, wenn es mal wieder Zeit für ein neues Handy ist: Gebraucht tut es auch. Natürlich sollte das Gerät nicht so viele Jahre auf dem Buckel haben, wie mancher Gebrauchtwagen. Oft erhältst du bei Onlinehändlern Handys, die „wie neu“ sind, aber laut „Finanztip“ durchschnittlich 9 Prozent weniger kosten als frisch aus der Verpackung. Und da der Neupreis beliebter Markenmodelle schnell mal bei 1.000 Euro liegen kann, wären das immerhin 90 Euro.

Kaufst du ein „gutes“ Gerät, das vielleicht nur einen kleinen Kratzer hat, kannst du sogar fast ein Viertel des Preises sparen. Ein weiterer Pluspunkt: Du schonst die Umwelt.

Achte aber darauf, dass die Onlinehändler seriös sind und dir eine lange Garantie geben. „Finanztip“ empfiehlt etwa „Buyzoxs“, „Rebuy“ und „Asgoodasnew“. Dort hast du bis zu 36 Monate Gewährleistung.

Soll es doch ein Neugerät und das neueste Modell sein, warte mit dem Kauf ein bisschen. Laut „Finanztip“ war das neue Samsung Galaxy S zwei Monate nach Erscheinen bereits 21 Prozent günstiger.

Auch beim Vertrag kannst du sparen und oft lohnt sich ein Wechsel zu einem besseren Angebot deines Anbieters oder zu der Konkurrenz. Drohst du deinem Anbieter mit einer Kündigung, reicht das sogar oft schon, um für deinen aktuellen Vertrag bessere Konditionen auszuhandeln.



6: Kontogebühren, Abos und Versicherungen prüfen

Viele Banken haben mittlerweile Kontoführungsgebühren für Girokontos eingeführt. Diese betragen bei manchen Geldhäusern über zehn Euro im Monat. Auf das Jahr gerechnet können so also einige Euro zusammenkommen, die du sicher besser verwenden kannst. Wenn deine Bank hohe Gebühren von dir verlangt, solltest du über einen Wechsel nachdenken. Der geht ganz einfach, denn deine neue Bank kümmert sich meist darum. Manche bieten Neukunden sogar eine Prämie. „Finanztip“ hilft dir dabei, das beste Girokonto für dich zu finden.

Auch deine Versicherungen solltest du einmal jährlich checken. Dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zufolge geben die Deutschen durchschnittlich 2.219 Euro für Versicherungen aus. Brauchst du all deine Versicherungen wirklich noch oder haben sich deine Lebensumstände vielleicht geändert? Die Verbraucherzentrale informiert dazu, wer welche Versicherung abschließen sollte. Kannst du in eine günstigere Krankenversicherung mit mehr Leistungen wechseln? Vergleichsportale wie „Check24“ helfen bei der Wahl des richtigen Anbieters.

Zuletzt schau dir deine Abos an. Nutzt du alle Streamingdienste, die du abonniert hast? Kannst du zusammen mit Freunden oder der Familie vielleicht günstigere Angebote zum Teilen nutzen? Wann warst du das letzte Mal im Fitnessstudio? Verträge mit Sportstudios lohnen sich oft nur, wenn du mindestens zweimal die Woche dorthin gehst. Und Home-Workouts oder Jogging an der frischen Luft gibt es umsonst.


Gespartes Geld häuft sich an


7: Steuererklärung machen

Machst du jährlich eine Steuererklärung? Für Angestellte ist dies meist keine Pflicht und viele verzichten aus Bequemlichkeit darauf. Eine Steuererklärung kann dir aber bares Geld bringen. Laut Statistischem Bundesamt erhielten Personen, die eine Steuererklärung machten, 2018 eine durchschnittliche Rückerstattung von rund 1.000 Euro. Geltend machen kannst du unter anderem die sogenannten Werbungskosten, Handwerkerleistungen oder Spenden. Vielleicht lohnt es sich sogar, einen Steuerberater zurate zu ziehen.

Und keine Angst – du musst dich nicht mit den komplizierten Elster-Formularen des Finanzamts herumschlagen, wenn du als Arbeitnehmer:in nur die grundlegenden steuerlichen Angaben machen musst. Inzwischen gibt es im Internet viele Anbieter, die dich für eine kleine Gebühr durch deine Steuererklärung führen und sie an das Finanzamt übermitteln. Diese liegt bei ca. 30 Euro – in der Regel sich diese Investition.

Gut zu wissen: Steuererklärungen kann man bis zu 4 Jahre rückwirkend abgeben.

8: Leitungswasser und Wassersprudler

Du magst dein Wasser ohne Kohlensäure? Dann verabschiede dich von den Flaschen aus dem Supermarkt und trinke stattdessen Leitungswasser. In Berlin, wo der Liter Leitungswasser 0,002 Euro kostet, sparst du so bei einer täglichen Trinkmenge von 2 Litern Wasser pro Jahr mindestens 44 Euro im Vergleich zum günstigsten Discounter-Wasser.

Du magst lieber Sprudelwasser? Hier lohnt sich die Investition in einen Wassersprudler. Der kostet zwar in der Anschaffung zwischen 40 und 100 Euro. Doch vor allem, wenn du vorher Markenwasser gekauft hast, führt das Gerät in deinem Haushalt zu einer deutlichen Ersparnis und du musst nie wieder Flaschen schleppen.

9: Bei Reinigungsmitteln sparen

Herbstzeit ist Kastanienzeit. Doch wusstest du, dass man daraus nicht nur niedliche Deko, sondern auch Waschmittel, Shampoo und Duschgel herstellen kann. Anleitungen findest du zum Beispiel hier. Auch andere natürliche Produkte, zum Beispiel Zitrone, Natron oder Essig eignen sich für kostenlose und umweltfreundliche Reinigungsmittel, wie beispielsweise hier beschrieben.


Notizbuch für Haushaltsausgaben


10: Haushaltsbuch

All seine Finanzen regelmäßig aufzulisten, mag zunächst mühsam klingen. Aber ein Haushaltsbuch gibt dir nicht nur einen genauen Überblick über deine Ausgaben, sondern auch darüber, wo du unnötig Geld ausgibst.Teile deine Ausgaben in einem Notizbuch oder digital in für dich sinnvolle Kategorien ein, zum Beispiel Lebensmittel, Freizeitvergnügen und Wohnen und trage konsequent jeden Euro ein, den du ausgibst. Mittlerweile gibt es viele Apps, mit denen du ganz einfach ein Haushaltsbuch führen kannst. Nach einigen Wochen wirst du sehen, wo Einsparpotenziale liegen und wie viel Geld du zurücklegen kannst.

11: Die 50-30-20-Regel

Die 50-30-20-Regel ist eine gute Ergänzung zu deinem Haushaltsbuch. Mit dieser Methode legst du ganz einfach fest, wie viel Budget du monatlich für Lebenshaltungskosten und Ersparnisse hast. Wenn du dich an die Regel hältst, wirst du nie wieder zu viel Geld ausgeben, kannst dir trotzdem Wünsche erfüllen und füllst dein Sparkonto kontinuierlich.

Wie funktioniert die 50-30-20-Regel?

Du teilst dein monatliches Nettoeinkommen in drei Kategorien ein:

  • 50 % für Grundbedürfnisse
  • 30 % für Wünsche und persönliche Bedürfnisse
  • 20 % für Ersparnisse oder Schuldenbegleichung

Grundbedürfnisse sind notwendige Ausgaben, zum Beispiel für:

  • Miete
  • Strom und Wärme
  • Auto oder öffentliche Verkehrsmittel
  • Grundnahrungsmittel
  • Versicherungen
  • Mindestbeträge für Rückzahlungen von Krediten etc.

Verdienst du als Pfleger:in 2.000 Euro netto, bedeutet dies also 1.000 Euro für deine Grundbedürfnisse.

Wünsche sind Dinge oder Aktivitäten, die nicht lebensnotwendig sind, aber wichtig für dich, zum Beispiel:

  • Restaurantbesuche
  • Urlaub
  • Shopping
  • Mitgliedschaften und Hobbys
  • Unterhaltung (z. B. Streaming-Abos, Kino)
  • Genussmittel

30 Prozent von 2.000 Euro sind 600 Euro. So viel kannst du für luxuriöse Nebensächlichkeiten ausgeben – gar nicht so wenig, oder?

Zuletzt solltest du ans Sparen bzw. an eventuelle Kredite oder Schulden denken. Letztere werden teilweise schon in der ersten Kategorie unter Mindestrückzahlungen abgedeckt. Für alle weiteren Rückzahlungen sind die restlichen 20 Prozent deines Budgets vorgesehen. Wenn du im besten Fall keine Schulden hast, verwende das Geld dafür, dein Sparziel zu erreichen. So kannst du dir größere Anschaffungen finanzieren oder einen Notfallpuffer anlegen.Bei dem Beispielgehalt von 2.000 Euro netto bleiben also ganze 400 Euro zum Sparen übrig und du hast nach einem Jahr bereits 4.800 Euro gespart.

11,5: Spartipp für Frauen

Dieser „halbe“ Tipp betrifft die weibliche bzw. die menstruierende Hälfte der Bevölkerung. Etwa 450 Perioden erlebt eine Frau in ihrem Leben. Nutzt sie dabei Produkte wie Tampons und Binden, benötigt sie davon insgesamt circa 14.000 Stück. Das Online-Portal „vulvani“ rechnete aus, dass sich die Kosten dafür auf rund 6 Euro pro Periode belaufen. Das ist zwar nicht besonders viel, bedenkt man jedoch dazu noch, dass diese Produkte einen Haufen Müll verursachen, lohnt es sich, über Alternativen nachzudenken. Dies können zum Beispiel Menstruationstassen oder spezielle Periodenunterwäsche sein. Vor allem letztere schlagen zwar erstmal mit einem Einzelpreis zwischen 10 und 50 Euro zu Buche. Doch sie halten, genau wie die Menstruationstasse, mehrere Jahre, sodass nach einiger Zeit ein Spareffekt einsetzt.

Noch mehr sparst du als Frau, wenn du beim nächsten Drogeriebesuch in der Männerabteilung haltmachst. Denn „for man“-Produkte, insbesondere Rasierer und Klingen, aber auch Körperpflegeartikel, sind oft doppelt so günstig wie „Frauenprodukte“.

Wir hoffen, unsere Spartipps konnten dich dazu inspirieren, deinen Geldbeutel mit einfachen Maßnahmen zu schonen. Wendest du die Tipps an, hast du im nächsten Jahr im besten Fall ein paar hundert Euro mehr zur Verfügung.

Friederike Bloch


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