Du möchtest Altenpfleger:in werden und wissen, wie viel du in der Ausbildung und später im Beruf verdienst? Oder du arbeitest schon in der Altenpflege und möchtest dein Gehalt vergleichen? Wir verraten dir alles zum Gehalt in der Altenpflege.
Als Altenpflegerin oder Altenpfleger bist du viel mehr als eine Betreuungsperson für alte Menschen. Du übernimmst die medizinische Pflege der Seniorinnen und Senioren, hörst ihnen zu und unterstützt sie in ihrem Alltag. Altenpflege ist ein Beruf für Menschen, die mit Herz anpacken und auch in schwierigen Situationen Verantwortung übernehmen können. Deine Aufgaben sind herausfordernd und fordern eine gesunde Psyche. Die Arbeitszeiten sind unregelmäßig und das Arbeitstempo hoch. Dementsprechend solltest du entlohnt werden. Wir geben dir einen Überblick, wie hoch dein Einkommen in den verschiedenen Phasen deines Berufslebens als Altenpfleger:in ist.
Das erfährst du in diesem Artikel:
Die Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger kannst du in Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und Altenwohnheimen, aber auch in Krankenhäusern und Tagespflegen absolvieren. Ein Studium ist ebenfalls möglich.
Seit dem 1. Januar 2020 gibt es die generalistische Pflegeausbildung. In dieser neuen Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann laufen die fachlichen Schwerpunkte der drei bisherigen Pflegeberufe Altenpflege, Krankenpflege sowie Kinderkrankenpflege zusammen. Alle Auszubildenden lernen zunächst gemeinsam. Im dritten Jahr haben sie dann die Möglichkeit, sich zum Beispiel auf die Altenpflege zu spezialisieren.
Verglichen mit anderen Ausbildungsberufen startest du mit einem hohen Gehalt in die Altenpflege. Im öffentlichen Dienst erhältst du schon im ersten Ausbildungsjahr einen Lohn von über 1.300 Euro.
Machst du deine Ausbildung in einer privaten oder in einer kirchlichen Einrichtung, kann dein Verdienst etwas abweichen. Sowohl nach oben als auch nach unten. Kirchliche Betriebe haben eigene Arbeitsvertragsrichtlinien, private Träger meist Haustarifverträge.
Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit weist für Gesamtdeutschland ein Mediangehalt von 3.174 Euro für Altenpfleger:innen aus. Der Median gibt das mittlere monatliche Vollzeit-Bruttoentgelt an. 25 Prozent der Brutto-Monatsgehälter für Altenpfleger:innen liegen laut Entgeltatlas unter 2.760 Euro und 25 Prozent liegen über 3.639 Euro. In dem Diagramm siehst du, wo das Altenpfleger-Einkommen im Vergleich mit einigen anderen Median-Gehältern der Gesundheitsbranche liegt.
Nein. Wie schon in der Ausbildung kommt es darauf an, ob du für einen öffentlichen, freigemeinnützigen (z. B. kirchlichen) oder privaten Träger pflegst. Altenpfleger:innen können zwischen verschiedenen Einrichtungen wählen. Neben Altenpflegeheimen und Altenwohnheimen findest du auch Jobs in Krankenhäusern sowie Rehabilitationskliniken. Ambulante Pflegedienste sind ebenfalls ständig auf der Suche nach qualifizierten Altenpfleger:innen.
Öffentliche Träger sind im Bund oder in Kreisen und Gemeinden organisiert. Sie finanzieren sich aus Steuereinnahmen. Für Arbeitnehmer:innen der öffentlichen Träger gelten Tarifverträge (TVöD). Der TVöD-P für Pflegeberufe besteht aus den Entgeltgruppen P5 bis P16 und aus sechs Stufen. Für Altenpfleger:innen mit abgeschlossener Berufsausbildung gelten die Entgeltgruppen P7 und P8. Je nach Berufserfahrung werden sie außerdem den Stufen 2 bis 6 zugeordnet. Das Einstiegsgehalt als Altenpfleger:in im öffentlichen Dienst liegt seit dem 1. März 2024 bei 3.304,69 Euro (P7, Stufe 2) bzw. bei 3.490,40 Euro (P8, Stufe 2).
Die evangelische und katholische Kirche zählen mit ihren Wohlfahrtsverbänden Diakonie und Caritas zu den größten Pflege-Arbeitgebern in Deutschland. Bei kirchlichen Trägern richtet sich dein Gehalt nach den Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR). Beispiel Caritas: Laut der aktuellen Entgelttabelle der AVR der Caritas (Anlagen 31 und 32) verdient eine Altenpflegefachkraft in der Entgeltgruppe P7 je nach Stufe von 2.909,37 Euro bis zu 3.625,46 Euro, wenn sie in den neuen Bundesländern arbeitet. Im westlichen Teil Deutschlands sind es zwischen 2.952,57 Euro und 3.679,30 Euro brutto im Monat.
Nach der Einführung der Pflegeversicherung Mitte der 1990er Jahre kam es zu einem Aufschwung privater ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen. Private Pflegeanbieter arbeiten gewinnorientiert und haben oft einen eigenen Haustarifvertrag. Vor gut einem Jahr hat die Bundesregierung beschlossen, dass ab September 2022 alle Altenpfleger:innen nach Tarif bezahlt werden sollen. Das bedeutet für private Träger, sie müssen einen Tarifvertrag mit einer Gewerkschaft abschließen oder ihre Löhne daran anpassen.
Wie in den meisten Pflegeberufen existiert auch in der Altenpflege ein Gehaltsgefälle von West nach Ost. In dem Diagramm siehst du, wie das Median-Einkommen in der Altenpflege je nach Bundesland ausfällt. Dies heißt selbstverständlich nicht, dass dein Lohn nicht auch höher (oder niedriger) ausfallen kann.
Je länger du als Altenpfleger:in arbeitest, desto besser wird dein Gehalt. Zusätzlich kannst du mit Aufstiegsweiterbildungen, Fortbildungen und Spezialisierungen dein Einkommen in der Altenpflege steigern. Neben pflegewissenschaftlichen Kenntnissen erwirbst du zum Beispiel betriebswirtschaftliche Fähigkeiten. Oder du spezialisiert dich darauf, mit Senior:innen zu arbeiten, die besondere Bedürfnisse haben. In jedem Fall sind diese Zusatzqualifikationen ein gutes Argument, mit deinem Arbeitgeber mehr Gehalt zu verhandeln. Schließlich ist dein Wissen wertvoll für den Betrieb und du übernimmst meist mehr Verantwortung.
Mögliche Weiterbildungsmaßnahmen für deine Karriere in der Pflege:
Auch durch (berufsbegleitende) Studiengänge kannst du dich in der Pflege weiterqualifizieren um so später mehr Geld zu verdienen. Hochschulen, Fachhochschulen und Fern-Universitäten bieten zahlreiche Master- und Bachelorstudiengänge im Pflegebereich an.
Nicht zuletzt wählen manche Pflegekräfte auch die Zeitarbeit. Flexible Arbeit zusätzlich zu einer Teilzeitstelle oder auch als Haupteinkommensquelle kann sich finanziell lohnen.
**Dein Gehalt als Altenpflegefachkraft richtet sich nach der Art der Einrichtung und deiner Berufserfahrung. Die Gehälter bei öffentlichen und freigemeinnützigen Trägern sind vergleichbar. In privaten Pflegeeinrichtungen kommt es auf den Haustarifvertrag oder dein Verhandlungsgeschick an. Im Westen Deutschlands verdienen Altenpfleger:innen besser als im Osten. Allerdings gleichen sich die Löhne immer weiter an und in den letzten Jahren sind die Gehälter in der Altenpflege überall deutlich gestiegen. **