Mit einem Minijob in der Altenpflege leistest du wertvolle und systemrelevante Arbeit – auch ohne Ausbildung. Wenn du dich für den Job als Altenpfleger:in interessierst, musst du also nicht gleich eine Vollzeitstelle in einem Altenheim annehmen. Wir klären hier die wichtigsten Fragen zum Thema Minijob als Altenpfleger:in.

Was genau ist ein Minijob?

Minijobs werden auch Nebenjobs, Aushilfsjobs oder 520-Euro-Jobs genannt.Laut Bundesagentur für Arbeit sind Minijobs geringfügige Beschäftigungen mit höchstens 520 Euro monatlicher Vergütung oder einem Arbeitseinsatz mit maximal 70 Arbeitstagen pro Jahr.

Diese Verdienstgrenze für Minijobs orientiert sich jeweils an einer Wochenarbeitszeit von 10 Stunden in Abhängigkeit vom aktuellen Mindestlohn. Steigt dieser, wird auch automatisch die Entgeltgrenze angepasst.

Bis zum 01.10.2022 durftest du als Minijobber:in daher besipielsweise nur maximal 450 Euro monatlich verdienen. Mit dem Anstieg des Mindestlohns auf 12 Euro wurde jedoch der sogenannte „450-Euro-Job“ durch den „520-Euro-Job“ abgelöst.

Die Minijob-Verdienstgrenze: Ausnahmen bestätigen die Regel

In der Regel gilt für Minijobber:innen: Wird die Entgeltgrenze überschritten, wird dein Nebenjob sozialversicherungspflichtig und du musst mit Nachzahlungen rechnen.

Doch insbesondere in der Altenpflege kommt es gelegentlich zu Schichtänderungen und unvorhersehbaren Überstunden. Unterliegt dein Monatsgehalt geringen Schwankungen, ist das in den meisten Fällen aber nicht tragisch. Wichtig ist nur, dass du die Balance in den Folgemonaten wieder herstellst und die maximale jährliche Verdienstgrenze von bis zu 6.240 Euro nicht überschreitest.

Starke Schwankungen hingegen entsprechen nicht dem Minijob-Prinzip. Arbeitest du beispielsweise ein paar Monate lang Vollzeit und in den Folgemonaten nicht mehr, sodass die Jahresgrenze eingehalten wird, ist dies leider nicht zulässig. Auch in diesem Fall drohen hohe Nachzahlungen.

Was macht man als Altenpfleger:in in einem Minijob?

Als Aushilfe im Altenheim wird keine spezielle Ausbildung vorausesetzt. Meist reicht eine gründliche Einarbeitung in dein Arbeitsgebiet.

Du unterstützt vor allem die examinierten Altenpfleger:innen bei der Betreuung der Patient:innen. Vorwiegend hilfst du älteren Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags. Da die meisten Senior:innen stark in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, unterstützt du sie beispielsweise beim Ein- und Aussteigen in die Dusche oder in die Badewanne.

Ebenso übernimmst du Aufgaben der gesundheitlichen Pflege. Du achtest etwa darauf, dass Senior:innen regelmäßig an rehabilitierenden Fitnessangeboten teilnehmen, draußen spazieren gehen sowie sich gesund und abwechslungsreich ernähren. Botengänge und Einkäufe gehören ebenfalls zu deinem Tätigkeitsbereich.

Manchmal schenkst du den Senior:innen auch einfach nur ein offenes Ohr und stehst ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Wie weit dein Aufgabenbereich als Aushilfe genau gesteckt ist, hängt sowohl von deiner Qualifikation, als auch von der Situation im Altenheim ab.

Tipp: Du möchtest lieber in einem Privathaushalt arbeiten? Das geht. Auch in privaten Haushalten kannst du als Altenpfleger:in einen 520-Euro-Job oder einen kurzfristigen Minijob annehmen. Diesen musst du ebenfalls anmelden, sofern du eine erwerbsmäßige Beschäftigung ausübst.

Beispielhafte Liste an täglichen Aufgaben:

• Verabreichen von Medikamenten
• Wechseln von Verbänden
• Hilfe beim An- und Ausziehen
• Hilfe bei der Körperpflege
• Hilfe beim Essen
• Hilfe bei Bewegungsübungen oder ähnlichen Aktivitäten
• Hilfe bei persönlichen oder sozialen Anliegen der Senioren
• Hilfe im Haushalt der Senior:innen oder bei kleinen Botengängen

Welche Voraussetzungen musst du für einen Minijob in der Altenpflege erfüllen?

Einige Soft Skills solltest du auch als Minijobber:in ohne Ausbildung mitbringen. Dazu gehören die Freude am Umgang mit älteren Menschen, Empathie, aber auch Geduld, da ältere Menschen ihr eigenes Tempo haben. Du solltest psychisch und physisch belastbar sein. Insbesondere die Körperpflege verlangt einiges an Kraftanstrengung ab.

Zusätzlich wird gerade bei Jobs in der Altenpflege ein PKW-Führerschein verlangt, um für deine Patient:innen stets mobil zu sein. Da du deine Tätigkeiten oft protokollieren musst, sind gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift ebenfalls von Vorteil.

Die vermutlich wichtigste Voraussetzung ist allerdings, dass du zeitlich flexibel bist. Gerade als Minijobber:in hilfst du beim Schichtdienst aus und übernimmst Schichten zwischen sechs Uhr morgens und 21 Uhr abends, manchmal auch nachts. Hinzu kommt, dass Aushilfen sehr oft Nacht- und Wochenend-Schichten übernehmen. Daher ist es wichtg, dass du dir vorher überlegst, ob das zu deiner persönlichen Work-Life-Balance passt.

Wie sind die Jobchancen für einen Nebenjob in der Altenpflege?

Sehr gut. Unsere Gesellschaft wird immer älter, es gibt immer mehr Senior:innen, die betreut werden müssen und auf Hilfe in ihrem Alltag angewiesen sind. Da du auch ohne Ausbildung als Aushilfe in der Altenpflege arbeiten kannst, gibt es dementsprechend viele Minijobs für dich.

Je nachdem wie hoch dein Stundenlohn ist, lohnt sich ein Nebenjob als Altenpfleger:in auch finanziell. Oft erreichst du die 520-Euro-Marke schon mit wenigen Diensten und es fallen keine Steuer- und Sozialabgaben an.

Tipp: Zuschläge, beispielsweise für Nacht- und Feiertagsarbeit, zählen nicht als Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung. So bringt dir dein Minijob in der Altenpflege unter Umständen sogar mehr als 520 Euro monatlich ein.

Wo finden Altenpfleger:innen Minijobs?

Am einfachsten ist es, wenn du im Internet nach Stellenangeboten im Bereich Mini- oder Nebenjob suchst. Du kannst natürlich auch direkt bei Pflegeeinrichtungen und Altenheimen nachfragen. Vielleicht gibt es auch in deinem Umfeld pflegebedürftige Personen, die du im häuslichen Bereich betreuen kannst.

Ein Minijob als Altenpfleger:in ist die perfekte Möglichkeit, um in den Beruf reinzuschnuppern, selbst wenn du keine Fachkenntnisse besitzt. Das Gute daran: Bei einem 520-Euro-Job fallen keine Lohnabgaben an. Du verdienst also die 520 Euro monatlich brutto für netto.