Arzthelfer:in Gehalt: Das verdienen medizinische Fachangestellte

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In Deutschland verdienst du als Arzthelfer:in im Durchschnitt rund 2.500 Euro. Wie hoch dein Ausbildungsgehalt ist und wie du durch Weiterbildungen ein besseres Gehalt als Arzthelferin verdienen kannst, sagen wir dir in diesem Artikel.

Als Arzthelferin unterstützt du Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen. Du arbeitest in Krankenhäusern, Arztpraxen oder Gesundheitszentren und hast – dank geregelter Arbeitszeiten – eine gute Work-Life-Balance. Eine Ausbildung zur Arzthelferin gibt es seit 2006 in dieser Form nicht mehr. Der Ausbildungsberuf heißt seitdem Medizinische Fachangestellte oder Medizinischer Fachangestellter (MFA). Dennoch wird die alte Berufsbezeichnung noch häufig verwendet.

Ausbildungsgehalt für Arzthelfer:innen bzw. Medizinische Fachangestellte

Du lernst den Beruf in einer dualen Ausbildung. Während der dreijährigen Ausbildungszeit arbeitest du drei Tage pro Woche in einer Arztpraxis, die anderen zwei Tage gehst du in die Berufsschule. Der Vorteil an dem dualen Ausbildungssystem ist, dass du bereits während deiner Ausbildung zur Arzthelferin bzw. zum MFA eine Ausbildungsvergütung bekommst.

Die meisten MFA werden in ihrer Ausbildung nach dem Manteltarifvertrag der Bundesärztekammer vergütet. Dieser sieht folgende Bruttogehälter vor:

seit dem 01.01.2022:

    1. Ausbildungsjahr: 900 Euro
    1. Ausbildungsjahr: 965 Euro
    1. Ausbildungsjahr: 1.035 Euro

ab dem 01.01.2023:

    1. Ausbildungsjahr: 920 Euro
    1. Ausbildungsjahr: 995 Euro
    1. Ausbildungsjahr: 1.075 Euro



Wie hoch ist dein Verdienst nach der Ausbildung zur Arzthelferin?

In Deutschland gibt es für den öffentlichen Dienst, die kirchlichen Einrichtungen und die privaten Unternehmen verschiedene Tarifverträge. Für dich sind vor allem der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst Bereich Bund (TVöD-B) und der Manteltarifvertrag der Bundesärztekammer wichtig.

Neben den Tarifverträgen kannst du als Arzthelferin eine außertarifliche Vergütung erhalten: Bezahlt eine private Einrichtung oder Praxis nicht nach einem Tarifvertrag, kannst du dein Gehalt frei aushandeln. Laut einer Umfrage des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland liegt der außertarifliche Verdienst von Arzthelferinnen im Durchschnitt 3 Prozent über dem tariflich geregelten Gehalt.

Du möchtest nicht Vollzeit arbeiten sondern suchst nach einer geringfügigen Beschäftigung als MFA oder willst dein Einkommen durch eine stundenweise Tätigkeit aufstocken? Für Arzthelfer:innen gibt es viele Jobs auf 520-Euro-Basis.



Dein Gehalt als Arzthelferin bei öffentlichen Trägern

Wenn du in einer öffentlichen Einrichtung arbeitest, wie beispielsweise in einem öffentlichen Krankenhaus oder einer Klinik, wirst du nach dem MFA Tarifvertrag TVöD-B bezahlt. Wie Zahnmedizinische Fachangestellte wirst du als Medizinische:r Fachangestellte:r der Entgeltgruppe 5 zugeordnet. Du startest mit einem Gehalt von 2.576 Euro nach der Ausbildung in den Beruf Arzthelferin und kannst dein Gehalt nach ca. 6 Berufsjahren auf einen Bruttoverdienst von bis zu 3.184 Euro steigern.

Solltest du als Arzthelfer:in besonders schwierige Aufgaben erfüllen oder Personalverantwortung tragen, steigst du in die Entgeltgruppe 6 auf. Dann liegt den Einkommen bei 2.683 bis 3.314 Euro im Monat. Bei einer Personalverantwortung von mindestens zehn Beschäftigten gilt für dich die Entgeltgruppe 8 und du kannst bis zu 3.587 Euro verdienen.

Übrigens: Ab März 2024 steigen die Tarifgehälter im Gesundheitswesen um bis zu 17 Prozent. Erfahre hier alle Details zu den Tarifergebnissen im öffentlichen Dienst 2023.


Arzthelferin Stundenlohn


Dein Arzthelfer:in-Gehalt in ambulanten Einrichtungen

Der MFA Manteltarifvertrag legt dein Gehalt als Arzthelfer:in oder MFA fest, wenn du in einer Einrichtung der ambulanten Pflegeversorgung arbeitest. Dazu zählen alle Einrichtungen, die nicht in den Bereich der Kliniken und Krankenhäuser oder niedergelassenen Arztpraxen fallen.

Wenn du dich als Arzthelferin für einen Job in diesem Bereich entscheidest, wirst du in der MFA Tariftabelle der Tätigkeitsgruppe 1 zugeordnet. Du kannst mit einem Einstiegsgehalt von 2.151 Euro rechnen.

Mit steigender Berufserfahrung, entsprechenden Fort- & Weiterbildungen und der Übernahme eines Verantwortungsbereiches kannst du ein Monatsgehalt zwischen 3.000 und 4.3000 Euro als Arzthelferin verdienen.

Neben deinem Stundenlohn als Arzthelfer:in bekommst du seit 2018 eine neu eingeführte Sonderzahlung. Bis 2018 war es üblich, dass Medizinische Fachangestellte ein 13. Monatsgehalt bekommen. Dieses erhältst du jetzt anders ausgezahlt: 50 Prozent des 13. Gehalts erhältst du anteilig jeden Monat mit deinem Gehalt ausgezahlt. Sprich: Du bekommst jeden Monat 4,17 Prozent mehr Gehalt. Die restlichen 50 Prozent deines 13. Monatsgehalts bekommst du am 01. Dezember ausgezahlt. Diese Sonderzahlung erhöht sich mit deiner Betriebszugehörigkeit: Ab dem zweiten Jahr bekommst du 70 Prozent des 13. Monatslohns.

Dein Gehalt als Medizinische:r Fachangestellte:r in kirchlichen Einrichtungen

In einer kirchlichen Einrichtung ist dein Einkommen als Arzthelfer:in durch Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) festgelegt. Laut der Entgelttabelle der Diakonie wirst du als MFA beispielsweise in die Entgeltgruppe E6 eingestuft. Du kannst mit einem Einstiegslohn von 2.800 Euro rechnen – das höchste Einstiegsgehalt nach Tarifverträgen für Arzthelfer:innen. Mit entsprechender Berufserfahrung ist ein Gehalt bis zu 3.300 Euro möglich.


Arzthelferin macht 450-Euro-Job


Verdienst du als Arzthelfer:in überall in Deutschland gleich?

Leider nein. Hier gibt es ein Gehaltsgefälle von West nach Ost. Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit verdienten Arzthelfer:innen im Jahr 2019 in Deutschland durchschnittlich 2.346 Euro. In Ostdeutschland waren es 2.065 Euro, in Westdeutschland 2.403 Euro. Die Bundesländer Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg bieten die besten Gehaltschancen, wie du unten in der Grafik von 2019 siehst. Du gute Nachricht: Die Löhne für Medizinische Fachangestellte sind insgesamt gestiegen. Im Jahr 2022 beträgt ihr Durchschnittseinkommen laut Gehalt.de schon knapp 2.500 Euro.


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Wie gut ist dein Verdienst als Arzthelfer:in im Vergleich zu anderen Pflegeberufen?

Im Vergleich zu anderen Pflegeberufen verdienst du als Arzthelferin weniger als zum Beispiel Krankenschwestern und Altenpfleger:innen. Ein Assistenzarzt verdient durchschnittlich das doppelte Gehalt einer Arzthelferin. Allerdings benötigst du als Assistenzarzt Abitur und Studium – beides brauchst du für den MFA-Beruf nicht. Ein Hauptschulabschluss genügt.

Deine Ausbildung zur Arzthelferin bietet eine gute Grundlage für eine Bandbreite an Weiterbildungen: Sie ermöglichen dir ein höheres Einkommen, bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und spannende Aufgaben. Das sind deine Weiterbildungsmöglichkeiten:

  • Praxismanagement
  • Medizinisch-technische Assistenz
  • Qualitätsmanagement, -sicherung
  • Palliativversorgung
  • Onkologie
  • OP-Schwester
  • Fachwirt:in oder zur/zum Betriebswirt:in
  • Studium des Gesundheitsmanagements
  • Studium der Gesundheitsökonomie
  • Studium der Gesundheitswissenschaften

Als Arzthelferin wirst du im Vergleich zu anderen Gesundheitsberufen einen geringeren Stundenlohn erhalten. Allerdings hast du normalerweise eine ausgezeichnete Work-Life-Balance, weil du geregelte Arbeitszeiten hast. Auch Teilzeitarbeit oder 520-Euro-Jobs sind als Arzthelfer:in möglich.

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