Was verdient eine Krankenschwester in Deutschland?

MEDWING
August 20, 2024

Welche Faktoren bestimmen den Lohn einer Krankenschwester? Und wo gibt es das meiste Gehalt? Erfahre es hier.

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    Laut Bundesagentur für Arbeit liegt das durchschnittliche Gehalt einer Krankenschwester bei 3.415 Euro brutto im Monat. Je nachdem wo du arbeitest, wie lange du schon im Beruf tätig bist oder welche Fortbildungen du gemacht hast, kann man seinen Lohn verhandeln. Doch nicht nur diese Parameter sind entscheidend für das Gehalt - das zeigt der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit.

    Darin werden auf Grundlage der Sozialversicherungsdaten aller beitragspflichtigen Arbeitsverhältnisse die Verdienstmöglichkeiten in verschiedenen Berufen aufgezeigt. Im Berufsbild des Gesundheits- & Krankenpflegers werden nur Personen mit abgeschlossener Ausbildung erfasst, die Vollzeit arbeiten. Spezialisierungen werden nicht berücksichtigt, damit man das reine Gehalt eines Gesundheits- & Krankenpflegers erhält - und dabei fallen mächtige Unterschiede auf!

    Vergütung für Gesundheits- & KrankenpflegerInnen

    Im Entgeltatlas werden keine Durchschnittsgehälter angegeben, sondern der Median. Dieser wird berechnet, indem alle der Untersuchung zugrunde liegende Zahlen der Größe nach aufgelistet werden. Die Zahl in der Mitte der Verteilung wird dann ausgewählt. Es gibt also auch hier Pflegekräfte, die mehr aber auch weniger als diesen Mittelwert verdienen.

    Nach dieser Berechnung verdienen 25 Prozent der Gesundheits- & KrankenpflegerInnen aller Altersgruppen 3.057 Euro brutto. Dies ist am unteren Rand des Spektrums. Die 25 Prozent an der Spitze verdienen mit 4.056 Euro deutlich besser. Die anderen 50 Prozent der Fachkräfte verdienen im Median 3.547 Euro. Allein hier sieht man schon, dass es eine riesige Verdienstspanne gibt.



    Auch das Alter spielt eine Rolle

    Doch man muss hier noch genauer differenzieren. Immerhin sollten Pflegekräfte mit Berufserfahrung und höherem Alter auch besser verdienen als die jungen Kollegen. Deshalb sollte man auch mal einen Blick auf die Verdienstmöglichkeiten in den verschiedenen Altersgruppen werfen.

    Der Mittelwert für die einzelnen Altersgruppen unterscheidet sich auch noch mal deutlich. Knapp 700 Euro Unterschied im Bruttolohn. In Gesamtdeutschland verdienen beide Geschlechter unter 25 Jahre 3.272 Euro. Die erfahrenen Kollegen zwischen 25 und 53 verdienen mit 3.563 Euro besser. Wer älter als 55 Jahre ist, darf sich auch freuen: Hier liegt das Medianentgelt bei 3.910 Euro. Im Laufe der Karriere kann man sich also über kleinere Gehaltserhöhungen freuen. Wer dann noch mögliche Spezialisierungen oder Weiterbildungen macht, kann seinen Lohn noch mal aufstocken.

    Gender Pay Gap immer noch Thema

    Was aber trotzdem negativ ins Auge fällt: die Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen. Die sogenannte “Gender-Pay-Gap” gibt es nicht nur in Management-Berufen oder Führungspositionen, sondern auch in der Pflege - und die Differenz ist schon erheblich.

    Während Männer und Frauen nach der Ausbildung noch gleich viel verdienen, wird der Unterschied in der Vergütung mit den Jahren immer größer. Zwischen 25 und 54 verdienen Männer brutto über 200 Euro mehr als die weiblichen Kollegen. Ab 55 Jahren zeigt der Entgeltatlas im Mittelwert sogar einen Unterschied von 400 Euro. Eine Krankenschwester verdient hier 3.833 Euro, ihr männlicher Kollege kann als Krankenpfleger mit einem Gehalt von 4.231 Euro rechnen.

    Saarland Spitzenreiter, Brandenburg Schlusslicht

    Doch die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind nicht das Einzige. Auch der Arbeitsort entscheidet über die Verdienstmöglichkeit. Die Entgelte variieren nämlich noch mal stark zwischen den Bundesländern. Wir erinnern uns: Der Median liegt bei 3.547 Euro. Jedoch liegen einige Bundesländer deutlich darunter oder darüber. Unterschiede von mehr als 300 Euro sind möglich.

    Gut verdienen kann man beispielsweise im Saarland, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Hier liegen die Entgelte über dem Median. Gehaltsspitzenreiter ist das Saarland mit 3.818 Euro. Brandenburg hingegen bildet im Entgeltatlas das Schlusslicht. Hier liegt das Bruttoeinkommen der Gesundheits- & Krankenpfleger bis zu 400 Euro unter dem Median. Statt 3.547 Euro liegt die Vergütung hier gerade mal bei 3.109 Euro. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt ist der Lohn ebenfalls sehr niedrig.

    Unterschiede auch bei Städten

    Die Verdienstmöglichkeiten ändern sich natürlich auch je nach Stadt. Pflegekräfte im Freistaat Bayern verdienen im Mittelwert 3.616 Euro. Für Krankenschwestern und Pfleger in München gibt es mit 3.914 Euro brutto Vergütung aber noch mal 300 Euro mehr. Gleiches Phänomen zeigt sich auch in anderen Großstädten wie Köln, Frankfurt am Main oder Düsseldorf. In Berlin verdient eine Krankenschwester durchschnittlich 3.322 Euro. Die Lohndifferenzen sind hier aber sicherlich einfach zu erklären: Immerhin sind Miete und Lebenshaltungskosten in den Großstädten immer noch mal teurer als in ländlicheren Regionen.

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    Maja Lietzau

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